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Cormac Clancy - Fotos: Patricia Kümpel

09.08.10 - FULDA

Konzentriert schnuppern die Weinexperten an ihrem Glas, "kauen" den Wein und schieben ihn von einem Mundwinkel in den anderen - professionelles Weintesten will gelernt sein. Zum elften Mal kam heute im Kaisersaal des Fuldaer Schlosses eine nationale Jury zusammen um beim Deutschen Riesling Spätlese Wettbewerb über die Siegerweine zu entscheiden. Die Qualität eines Weines, sein Aroma und die Balance der einzelnen Geschmacksnoten werden genau analysiert und beurteilt. Im November werden schließlich die Siegerweine offiziell prämiert und mit dem Riesling-Spätlesereiter Pokal von Fulda geehrt.

Insgesamt 259 Weine aus 111 Weingütern wurden von den Winzern aus ganz Deutschland eingeschickt und in den Kategorien Spätlese trocken, Spätlese halbtrocken und Spätlese fruchtig bewertet. Die Weine stammen dabei aus dem Jahrgang 2009. Zusätzlich gab es eine Sonderwertung für reife Spätlesen, die älter als 5 Jahre sind. Riesling bezeichnet dabei die weiße Rebsorte der Weine. Der Begriff Spätlese dagegen zeugt von einer besonderen Verbindung zwischen dem Schlossgut Johannisberg im Rheingau und Fulda auf die mit dem Wettbewerb hingewiesen werden soll. Das Schlossgut gehörte im 18. Jahrhundert zum Bistum Fulda, den Mönchen des Weingutes war es erst dann gestattet die Trauben für den Wein zu lesen, wenn die Erlaubnis zur Lese vom Fuldaer Fürstbischof gegeben wurde. Jedes Jahr schickten die Mönche einen Boten nach Fulda, um diese Erlaubnis einzuholen. Doch 1775 verspätete sich der Bote und die Trauben waren mittlerweile vom Grauschimmel befallen. Dennoch kelterten die Mönche die Früchte - mit erstaunlichem Ergebnis, denn der Wein war hervorragend.

"Weine zu testen und zu beurteilen ist eine Sache, die viel Erfahrung und Übung braucht. Um einen Wein in seinen ganzen Facetten schmecken zu können, darf geschmatzt und geschlürft werden" erklärt Jurymitglied Katja Schweder, die Deutsche Weinkönigin, lachend. Doch dabei muss es auch bleiben, denn die Jurymitglieder trinken den Wein nicht etwa, sondern spucken ihn nach jedem Test wieder aus. Bei der Anzahl der getesteten Weine ist das auch gar nichts anders möglich. Die Jury aus Weinexperten aus ganz Deutschland, von renommierten Weinhändlern über Winzer, Gutsleiter, Weinkönigninnen oder einer Weinmarketingfachfrau vergeben dabei Punkte von 0 bis 20.

"Spitzenweine erreichen dabei Punktzahlen von etwa 17 bis 18 Punkten. Ein Wein mit weniger als 12 Punkten ist dabei qualitativ nicht zufriedenstellend. Die Weine bei diesem Wettbewerb sind auf einem sehr hohen Niveau, nicht nur altbekannte renommierte Weingüter überzeugen hier wieder einmal durch Spitzenqualität, auch junge Güter bringen herausragende Weine hervor, das freut uns ganz besonders" beschreibt Rudolf Knoll, Weinjournalist und Mitorganisator des Wettbewerbes, den die Weinhistorische Initiative Fulda veranstaltet.

Nach über drei Stunden konzentrierten Testens von 67 Weinen am heutigen Tag - zuzüglich des gestrigen Tages, wo aus 260 Weinen die Besten für den "2. Durchgang" bestimmt wurden - standen die Sieger schließlich fest: der beste trockene Wein ist der "Sommeracher Katzenkopf" vom Weingut Max Müller, Sieger in der Kategorie feinherb ist die "Berkasteler Badstube" vom Weingut Wegeler, Sieger nach Punkten bei den fruchtigen Weinen wurde der "Kiedrich Turmberg" und stammt vom Weingut Robert Weil. In der Sonderkategorie wurde der "Ex Bibliotheca subterranea" aus dem Jahre 2004 als Spitzenreiter prämiert. Er wurde im dem Gut gekeltert, dass dem Spätlese-Wein seinen Namen gibt - dem Schlossgut Johannisberg. (pakü) +++


Auf eine Neue...

Die Spätlese-Jury, ihre Helfer und Unterstützer (v.li): Angelika und Gerhard Raab, Wolfgang Behrens, Christian Witte, Cormac Clancy, Lothar
Schwörer, Katja Schweder, Gisela Pöhler, Christian Wolf, Rouven Fritzenschaft, Susanne Bürkle, Rudolf Knoll, Young Hwa-Kim, Torsten Mehler,
Birgit Mehler und Wolfgang Wehner (ganz rechts)


Wolfgang Behrens

Young-Hwa Kim



Rouven Fritzenschaft



Young-Hwa Kim und Lothar Schwörer


Gisela Pöhler




"Mann ist die schwer" ...statt Weinglas in der Hand hielt Angelika Raab die Videokamera auf der Schulter

Leckere Würfel als Abwechslung...



Cormac Clancy



Das Sieger-Quartett heute Nachmittag....


Beste trockene Spätlese: "Sommeracher Katzenkopf" vom Weingut Max Müller

Sieger in der Kategorie "feinherb"...


Sieger nach Punkten bei den fruchtigen Weinen wurde der "Kiedrich Turmberg" vom Weingut Robert Weil.

In der Sonderkategorie wurde der "Ex Bibliotheca subterranea" aus dem Jahre 2004 als Spitzenreiter prämiert.

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