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27.09.10 - FULDA

Gänsehaut für guten Zweck - Start für 6 Benefiz-Aufführungen von MEDEA

Das Schlosstheater ruft - und zwar nicht nur sechzehn junge Leute, die ab heute in Fulda auf der Bühne stehen, sondern auch möglichst viele interessierte Besucher, egal ob theaterbegeistert oder sportorientiert. Denn der Erlös der sechs Benefizveranstaltungen von „Medea“ - an drei Tagen hintereinander jeweils um 12 Uhr und 19 Uhr - geht komplett an den Präventionsverein SMOG e.V.

Von Montag, 27. September bis Mittwoch, 29. September 2010 führt die Stadt Fulda gemeinsam mit der Richard-Müller-Schule diese Benefizveranstaltungen zugunsten des Osthessischen Vereins SMOG (Schule machen ohne Gewalt) durch. Die sechs Aufführungen finden am heurigen Montag sowie am Dienstag und Mittwoch dieser Woche jeweils um 12.00 und 19.00 Uhr im Schlosstheater statt. Karten gibt es an der Abendkasse. Die Theaterwerkstatt der Richard-Müller-Schule wird ihre diesjährige sehr erfolgreiche Produktion „Medea“ einem größeren Publikum im Schlosstheater Fulda präsentieren und den Erlös dem Verein SMOG e. V. für dessen Sucht- und Gewaltprävention sowie aktive Jugendarbeit spenden. Die Veranstaltungsreihe steht direkt unter der Schirmherrschaft des Fuldaer Oberbürgermeisters Gerhard Möller, der das Benefizprojekt aktiv unterstützt.

Seit fünf Monaten intensive Vorbereitung

Seit nunmehr fünf Monaten ist das Organisationsteam der Benefizveranstaltungen, bestehend aus Hubert Krah, Abteilungsleiter der Richard-Müller-Schule, Erwin Maisch, SMOG-Vorsitzender, Heide Aust, SMOG-Geschäftsführerin, und den beiden Regisseure Torsten Schumacher und Sascha Mahnel damit beschäftigt, alle notwendigen Vorbereitungen für den „großen Augenblick“ zu treffen. Es wurde die Hilfe der Stadt Fulda für dieses Benefizprojekt gesichert, die mit der Übernahme der Schirmherrschaft durch den Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller das soziale Anliegen dieser Aktion aktiv unterstützt. Darüber hinaus wurden mit der ÜWAG, der GWV, dem Autohaus Krah+Enders, der VR-Genossenschaftsbank Fulda, dem Herz-Jesu-Krankenhaus und dem Musikhaus Mollenhauer wichtige Sponsoren gefunden werden, die das Projekt auch finanziell mittragen.

Theatergruppe gewann Landeswettbewerb

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Benefizaktion entstand bereits im April 2010, als das Theaterstück „Medea“ im Propsteihaus Petersberg uraufgeführt wurde und sich der große Erfolg des Stückes bereits abzeichnete. Die Theaterwerkstatt spielte sechsmal vor ausverkauftem Haus und bekam auch auf dem 27. Hessischen Schultheatertreffen in Frankfurt / Main stehende Ovationen von einem begeistert mitgehenden Publikum. Als Sieger des Landeswettbewerbs für Schultheater in ihrer Altersstufe haben die sechzehn jugendlichen Darstellerinnen und Darsteller den Kultur-Förderpreis des Landes Hessen in Höhe von 1.500 Euro gewonnen.

„Der 'Medea'-Stoff ist zwar schon über 2500 Jahre alt, aber völlig zeitlos und immer noch hochaktuell. In dem Roman 'Medea. Stimmen' von Christa Wolf, der unserem Stück direkt zu Grunde liegt, erhält der Stoff eine zusätzliche, sehr beklemmende Dimension: das Problem von Vorurteilen, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Es war uns wichtig den Zuschauern dies zu zeigen und einen Denkanstoß zu geben.“, so formuliert Torsten Schumacher, der Leiter der Theaterwerkstatt, die Motivation zur Inszenierung von „Medea“.

Der Vorschlag zu einer Benefizaufführung kam direkt aus der Gruppe der jugendlichen Darstellerinnen und Darsteller selbst. Der Fuldaer Rapper TeMain (Timm Fütterer), selbst Darsteller und Rapper-Erzähler in dem Stück, stellte den ersten Kontakt zum SMOG-Vorsitzenden Erwin Maisch her, der sich sofort für das Stück und diese Idee begeistern konnte. Und ihm wurde schnell deutlich, dass das Stück exakt von jenen Themen handelt, die auch für SMOG wichtig sind. Timm Fütterer alias TeMain, Rapper-Erzähler im Stück: „Das Stück beschäftigt sich mit Gewalt und Fremdenhass in unserer Gesellschaft. Dies sind Probleme, welche zu bekämpfen sich SMOG zur Aufgabe gemacht hat, insofern ist der Inhalt des Stückes passend zum Programm von SMOG e.V.. Dafür sollte jeder zu spenden bereit sein."

Rap, Choreografien, Multimedia - alles selbst gestaltet

Darüber hinaus soll bei der Benefizveranstaltung auch das Projekt "Von der Straße ins Studio" vorgestellt werden, das von TeMain und SMOG gemeinsam ins Leben gerufen wurde. Bei dem Projekt geht es darum, Jugendliche von der Straße zu holen, ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen und in diesem Zusammenhang ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Auch die sozialen Kompetenzen, welche die Kids innerhalb des Projektes erwerben, sind für TeMain als Projektleiter und Erwin Maisch sehr wichtig.

Nadja Hess, Darstellerin der Agameda, beschreibt die Beweggründe der Gruppe für das Benefizprojekt wie folgt: „Die Erwachsenen sagen immer, dass wir uns für nichts interessieren und nichts tun. Aber das stimmt nicht. Mit den Benefizvorstellungen wollen wir Akzente setzen und uns für einen guten Zweck engagieren. Es ist uns sehr wichtig, nicht nur zum Spaß Theater zu spielen, sondern auch etwas für andere zu tun. Es ist so wichtig, sich für etwas einzusetzen, und durch unsere Spende an SMOG tun wir dies.“

Das Theaterstück „Medea“ beschäftigt sich intensiv mit der Problematik von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in unserer Gesellschaft. Im Zentrum des Stücks sollen das Verhältnis von Macht und Mythos und die Frage nach der historischen „Wahrheit“ stehen. Anhand der parallelen, vergleichenden Darstellung zweier unterschiedlicher Bearbeitungen des Medea-Mythos – zum einen der Tragödie „Medea“ des antiken griechischen Dichters Euripides, und zum anderen des Romans „Medea.Stimmen“ von Christa Wolf – soll der Zuschauer selbst herausfinden, was die „Wahrheit“ über Medea ist. Prägende Elemente der Inszenierung sind selbst geschriebene Raps und Songs, Bewegungsimprovisationen und Choreografien zu Musik sowie der Einsatz von Multimedia-Installationen.

Echte Gemeinschaftsleistung - inklusive Kostüme nähen

Maria Aufheimer, Darstellerin der Merope: "Wir haben das Stück völlig selbst geschrieben und entwickelt, jeder von uns hat seine Ideen und Szenen mit eingebracht, es ist eine echte Gemeinschaftsleistung geworden. Die Songs und Raps wurden auch von uns komponiert. Und unsere Kostüme sind von uns selbst geschneidert worden. Die über dreißig Kostüme haben wir in 200 Stunden genäht und liebevoll bestickt. Also für uns 18-jährige Schüler war das schon eine Riesenleistung, auf die wir wirklich stolz sind."

Auf die Frage, welche Szene im Stück ihm am besten gefällt, antwortet Christopher O’Connor, Darsteller des Jason: "Also mir gefällt eigentlich am besten der Pogrom, weil ich finde, dass hier die Kernaussage des Stückes am besten zum Ausdruck kommt. Das ist ja auch der Höhepunkt des Stücks, da ist die meiste Spannung. Allerdings finde ich auch die Schlussszene sehr gelungen, weil wir da die schönsten Bilder zeigen und kombiniert mit der tollen Musik die meisten Emotionen rüberbringen. Die werden die Zuschauer mit nach Hause nehmen, sie werden lange in ihnen nachwirken.“

"Ich decke wie eine Detektivin das dunkle Geheimnis auf"

Katharina Brehl, Darstellerin der Medea, über ihre Rollenaneignung: "Da ich Medea spiele, fiel es mir ein bisschen schwer, den ganzen Text zu lernen. Dann natürlich die intensiven Emotionen, die da hochkamen, zu verarbeiten und auf der Bühne so umzusetzen, dass es für den Zuschauer verständlich wird. Am liebsten spiele ich die Orgie, diese Szene ist am farbenfrohesten und schillerndsten von allen. Da kommen die wahren Gesichter der Korinther heraus und ich bin in dieser Szene wie eine Detektivin und decke ihr dunkles Geheimnis auf. Das ist echt spannend und hinterlässt wirklich Gänsehaut beim Zuschauer."

Jeder Bürger kann zum Erfolg dieser Benefizaktion durch den Kauf einer Theaterkarte beitragen. Deshalb bittet die ganze Gruppe: "Unterstützen Sie bitte durch Ihr Kommen das soziale Anliegen der Richard-Müller-Schule. Empfehlen Sie das Theaterstück weiter, es lohnt sich und ist ja schließlich auch für einen guten Zweck."

Die Aufführungen:

Montag, 27. - Dienstag 28. und Mittwoch 29. September 2010, jeweils 12.00 und 19.00 Uhr

Ort: Schlosstheater Fulda

Eintritt: 6 Euro ermäßigt / 9 Euro normal

Kartenvorverkauf: Bürgerbüro der Stadt Fulda (Tel. 0661 – 102-1111), Theaterkasse des Schlosstheaters (0661 – 1021483) und Geschäftsstelle der Fuldaer Zeitung (0661 – 280646) +++























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