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Ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Mernes mit dem stellv. Wehrführer von Mernes, Timo Desch und Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde - Alle Foto: Frank L. Seidl

10.07.10 - BAD SODEN-SALMÜNSTER

1. Waldbrand der Region: 65 Wehrleute löschten im Spessart

Zu einem ersten großen Waldbrandeinsatz in der Region kam es gestern Nachmittag im Spessart bei Mernes, einem Stadtteil von Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis). Der Waldbrand konnte Dank aufmerksamer Bürger schnell entdeckt werden und aufgrund der guten Zusammenarbeit der benachbarten Feuerwehren und Landwirte nach etwa einer halben Stunde unter Kontrolle gebracht werden. Bei den Löscharbeiten wurde die Wasserversorgung über wasserführende Feuerwehrfahrzeuge und über Güllefässer im Pendelverkehr sichergestellt. Nach etwa zwei Stunden konnte der - bei sehr hochsommerlichen Temperaturen schweißtreibende - Einsatz der Einsatzkräfte von fünf Feuerwehren aus vier Gemeinden erfolgreich beendet werden.

Aufmerksame Anwohner hatten am Freitagnachmittag eine Rauchentwicklung im Spessartwald oberhalb von Mernes entdeckt. Wie Feuerwehr-Pressesprecher Frank L. Seidl berichtete, wurden mehrere Freiwillige Feuerwehren zur Lageerkundung alarmiert, weil die Einsatzstelle nicht klar auszumachen war. Um 16.09 Uhr wurde die Feuerwehr Mernes (Bad Soden-Salmünster) zum Einsatz gerufen. Die Einsatzstelle wurde am Stacken, etwa zwei Kilometer vom Merneser Ortsrand entfernt, lokalisiert. Am Rande eines Getreidefeldes war ein Brand ausgebrochen und hatte sich auf einer Breite von etwa 20 Metern bereits bis 50 Meter in den Wald hinein gefressen.

Neben der Schwierigkeit, die Einsatzstelle im Spessartwald zu finden, galt es nun für die Einsatzkräfte, eine stabile Wasserversorgung zu organisieren. Mit einem großen Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Bad Orb (TLF 24/50) mit 5.000 Liter Wassertank und dem Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Jossgrund-Oberndorf (LF 8/6) mit 600 Litern Wasser wurde der erste Pendelverkehr für die Wasserversorgung aufgebaut. Dazu wurden zwei Löschwasserbehälter an der Einsatzstelle als Reservoir aufgebaut. Zusätzlich pendelten ortsansässige Landwirte mit Güllefässern mit 2.000, 5.000 und 6.000 Litern Wasser, so dass immer ausreichend Wasser an der Einsatzstelle war.

Der Brand wurde von den Feuerwehrfrauen und -männern engagiert mit drei bis vier C-Rohren bekämpft. Dabei war wichtig, nicht nur den oberflächlichen Brand abzulöschen. Brände im Waldboden entwickeln sich oft unterirdisch weiter, so dass darauf geachtet werden muss, auch in tiefere Bodenschichten vorzudringen. Bereits um 16.40 konnte Kreisbrandmeister Michael Lossow die Lagemeldung „Feuer unter Kontrolle“ bekannt geben. Ein Übergreifen auf mehrere Brennholz-Stapel konnte von den Feuerwehren verhindert werden. Die Einsatzleitung übernahmen anfangs Michael Kistner (Wehrführer Mernes) und Timo Desch (Stellvertretender Wehrführer Mernes), später war Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde mit dem Einsatzleitwagen (ELW) koordinierend vor Ort.

Kurz vor 18 Uhr konnten auch die Rest-Löscharbeiten beendet werden, nachdem die Wassertanks noch an der Brandstelle entleert wurden. Zwischendurch mussten aber auch die Einsatzkräfte bei über 30 Grad Celsius Hitze selbst Wasser nachtanken. Dafür genügten kleinere „wasserführende“ Fahrzeuge: Mit einem Quad wurden Wasserkästen für die Getränkeversorgung der Feuerwehrleute zur Einsatzstelle gebracht.

Sehr gut gelang die Koordination und Zusammenarbeit sowohl der benachbarten Feuerwehren aus vier verschiedenen Gemeinden als auch der ortsansässigen Landwirte, die mit ihren Güllefässern ergänzend die Wasserversorgung sicherstellten. Da der Brand mit vereinten Kräften so schnell unter Kontrolle war, konnte auf eine aufwändige Wasserförderung über lange Wegestrecke mittels Schlauchleitungen und Förderpumpen verzichtet werden. Erleichternd kam außerdem hinzu, dass die Waldwege gut ausgebaut waren und die Einsatzstelle im Wald somit gut zugänglich erreicht werden konnte.

Im Einsatz war die Feuerwehr Mernes (Bad Soden-Salmünster) mit ihrem Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) und dem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und etwa 22 Einsatzkräften sowie der Einsatzleitwagen (ELW) der Stadt mit drei Einsatzkräften. Die Feuerwehr Steinau a.d.Str.-Marjoß war mit etwa 15 Einsatzkräften mit LF 8/6, MTF und Tragkraftspritzenanhänger (TSA), die Feuerwehr Jossgrund-Oberndorf ebenfalls mit LF 8/6 und MTF sowie mit Schlauchanhänger mit 14 Kräften und die Feuerwehr Jossgrund-Burgjoss mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) und acht Einsatzkräften vor Ort. Außerdem war die Feuerwehr Bad Orb mit dem Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) und zwei Einsatzkräften im Einsatz. Die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster bedankt sich für die hervorragende nachbarschaftliche Löschhilfe.

Die Polizei Bad Orb übernahm vor Ort die Ermittlung zur Brandursache, die bisher noch ungeklärt blieb. Auch zum entstandenen Schaden kann noch nichts gesagt werden.

Feuerwehr warnt vor Waldbrandgefahr

Bereits seit Anfang Juli besteht eine erhöhte Waldbrandgefahr, die vom Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de) aufgrund der Temperaturen und der lang anhaltenden Trockenheit als sehr hoch eingestuft wird. Nach dem internationalen Waldbrandgefahrenindex M-68 besteht für die Region um Bad Soden-Salmünster die Gefährdungsstufe drei bis vier (mittlere bis hohe Gefahr) von fünf Stufen. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (www.hmuelv.hessen.de) hat am Freitag in einer Pressemitteilung nochmals wiederholt, dass zunächst bis Mitte kommender Woche für ganz Hessen die Waldbrandalarmstufe 1 gelte. Die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster bittet daher um Vorsicht in Waldgebieten. Insbesondere seien das Rauchen und wilde Grillfeuer verboten. Wenn es brenne, müsse sofort die Feuerwehr unter den Notruf 112 alarmiert werden - eigene Löschversuche seien nicht angebracht und könnten auch gefährlich werden. Damit die Feuerwehr den Brandort schnell finde, sei es ratsam, auf einer Zufahrt am Waldrand (markierter Rettungspunkt „MKK-Zahl“ – bitte angeben) zu warten und die Feuerwehr einzuweisen. +++


Löschwasserbehälter wurden vom Löschfahrzeug Marjoss befüllt

...auch das Feld war "knerzeltrocken"


Eine Schlauchleitung vom Löschfahrzeug Mernes durchs Feld verlegt

Die Waldbrandbekämpfung .,..


...bei Temperaturen über 30 Grad im doppelten Sinn...

....eine "heiße Sache"


Dass sich der Brand nicht ausbreitete, war den aufmerksamen Mitbürgern und dem intensiven Einsatz von Feuerwehr und Landwirten zu verdanken

Das Tanklöschfahrzeug Bad Orb "pendelte" mit Wasser


Immer genug Wasser - dank Löschwasserreservoir und .....

....den Wasserlieferungen der Landwirte in Güllefässern


Der Waldboden wurde regelrecht....

....geflutet, damit sich das Feuer nicht unterirdisch weiterfressen konnte


Kreisbrandmeister Michael Lossow und Stadtbrandinspektor Oliver Lüdde vor Ort

Im Einsatzleitwagen wurde koordiniert


Es gab auch eine "Wasserversorgung" für die schwer schuftenden Feuerwehrleute

Nach getaner Arbeit kontten die Wehrleute...


....zufrieden über ihre Leistung nach Hause fahren

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