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04.10.10 - FULDA

"Er kann das, was er macht!" - Auch mit 60: Ein Schwergewicht im Journalismus

Martin Angelstein, ein Urgestein des Journalismus und Osthessens gewichtigster und kreativster Medienmacher, erblickte gestern vor genau 60 Jahren in Fulda das Licht der Welt. Anlässlich seines Geburtstags gratulierten unter anderen prominente Zeitgenossen, Kollegen, Restaurantchefs, Stadtoberhäupter, seine Lieblingsmetzgerin, Fuldas Bischof und Landrat – und natürlich die gesamte Redaktion von osthessen-news (siehe unter http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1188112 ). Aber auch der hessische Landesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Hans-Ulrich Heuser (Foto rechts), meldete sich zu Wort. Unter dem Titel "Er kann das, was er macht! - Auch mit sechzig: Ein Schwergewicht im Journalismus" schrieb er die nachfolgende Betrachtung, die die ON-Redaktion der geneigten Leser-schaft nicht vorenthalten wollte.

Von Hans Ulrich Heuser

Mit seinem trockenen osthessischen Humor hat er schon manches Mal heiße Debatten entschärft und die Kollegen auf andere Gedanken gebracht. In der osthessischen Journalistenszene gehört er seit Jahrzehnten zu den markanten Gestalten: Am 3. Oktober feierte Martin Angelstein seinen 60. Geburtstag.

Der waschechte "Fuldaer Bub" ist in seiner Heimat so etwas wie ein Synonym für ehrlichen Journalismus geworden. Unbestechlich und streitbar, dabei warmherzig und immer gerecht ging und geht er seinen Weg: Ob als freischaffender Journalist oder als Verbandsfunktionär im Deutschen Journalistenverband, dessen stellvertretender Landesvorsitzender er schon seit über einem Jahrzehnt ist, oder auch vor Ort, als Chef des DJV-Ortsverbandes Fulda - sein Leben und Wirken ist eng mit dem Journalismus in Hessen und darüber hinaus verbunden.

Er schreibt nicht nur über die osthessische Region und Hessen - er lebt in und mit ihr und in diesem Land. Durch seine unzähligen Kontakte findet er stets den Draht zur Umwelt und den Stoff für seine Geschichten. Auch wenn Behörden bei Informationsanfragen schon mal "mauern", gelingt es Martin Angelstein mit Hartnäckigkeit immer wieder, doch Informationen herauszuholen und die Themen zu realisieren. Martin Angelstein pflegt einen Stil, wie er sein soll: Er holt die Leser da ab, wo sie leben, informiert sie in einer Art und Weise, der sie anspricht, über die großen und kleinen Begebenheiten des alltäglichen Lebens in einem Ort: Lokaljournalismus im besten Sinne. Sein Engagement als freier Journalist kennt keine Grenzen. Einen geregelten Feierabend und stets freie Wochenenden kennt er nicht.

Bemerkenswert ist auch sein verbandspolitisches Engagement. Als Ortsverbandsvorsitzender des DJV Hessen und als dessen 2. Landesvorsitzender engagiert sich der nunmehr Sechszigjährige immer noch mit viel Herzblut für die Belange der Kolleginnen und Kollegen und streitet für bessere soziale Bedingungen sowie für die Pressefreiheit in Deutschland und in der Welt. Er findet, trotz zahlreicher beruflicher Verpflichtungen für das Fernsehen oder auch das von ihm vor knapp zehn Jahren mitgegründete und erfolgreiche Internet-Nachrichtenportal "osthessen -news", immer noch Zeit, mit den Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren, über das, was Regionaljournalismus leisten sollte. Martin Angelstein ist einer von denen, die in einen Verband eintreten, um ihn und sein Wirken aktiv mitzugestalten. Im Kollegenkreis wirkt er oft vermittelnd und vertritt gradlinig die Sache, für die er glaubt, es sich einzusetzen lohnt. Man spürt bei solchen Gelegenheiten, mit welch großem Indealismus er seiner Tätigkeit nachgeht.

Zum Journalismus kam er zunächst auf Umwegen! Martin ist das, was es heute (fast) nicht mehr gibt: ein klassischer Quereinsteiger. Er absolvierte ursprünglich eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, ging aber schon während dieser Zeit seiner Berufung, dem Journalismus nach, und verließ auch für wichtige Termine oder bei Großbränden schon mal seinen Arbeitsplatz, was immer mal wieder Ärger gab. Seine ersten Berichte schrieb er 1968 als "Zulieferer" von Pressemitteilungen für die Fuldaer Kolpingfamilie, wo Martin Mitglied war. Der Redakteur Alfons Sarrach von der "Fuldaer Volkszeitung" erkannte früh das große Interesse des jungen Mannes und förderte ihn fortan als "freier Mitarbeiter" der Blattes. 1974 stellte die Volkszeitung ihr Erscheinen ein. Martin arbeitete nun zunächst für die "Frankfurter Neue Presse". Inzwischen hatte er seine Frau Gabriele kennengelernt, die als freie Hörfunkkorrespondentin beim Hessischen Rundfunk arbeitete. Der Kontakt zum hr war hergestellt.

1976 wurde auch Martin Mitarbeiter des hr, wo er sich immer wieder nachhaltig und mit der bekannten "Angelstein´schen Hartnäckigkeit" ins Gespräch gebracht hatte. Schnell konnte er die hr-Leute von der Qualität seiner Arbeit als Kameramann und Reporter überzeugen. Daraus entstand eine bis heute andauernde Tätigkeit für den Hessischen Rundfunk, auch viele Jahre lang als erster und einziger Korrespondent in Osthessen für aktuelle hr-Fernsehsendungen. Bemerkenswert ist noch eine Nuance des Angelsteinschen Werdeganges: Was heute unter dem Namen "Videoreporter" firmiert, hat Martin Angelstein sozusagen als "Dinosaurier" dieses Berufsbildes damals schon ohne viel PR-Getöse geleistet - allein gefilmt, getextet und als Reporter auch gesprochen. Weitere Stationen seines umtriebigen Journlistenlebens waren Lokalzeitungen, die Mitarbeit bei der Illustrierten "Quick", bei den Nachrichtenagenturen dpa und AP, als Korrespondent der Hessenseite der "Frankfurter Rundschau", bei Hörfunk und Fernsehen (in den letzten Jahren leider immer weniger) und seit einigen Jahren für die von ihm angestoßenen journalistischen Aktivitäten im Internet.

Dabei blieb er stets seinem journalistischen Credo treu: dem Lokaljournalismus, der von ihm nie als minderwertig, sondern immer als spannend und verpflichtend angesehen wird. Dort arbeiten, wo die Leute vieles kennen und beurteilen können. Das ist nicht einfach, sondern erfordert besonderen Einsatz, hohe Glaubwürdigkeit, Seriosiät und Qualität, weil eben vieles nachprüfbar ist. Grundsätze, die für Martin Angelstein keine Sprechblasen sind, sondern der Grundstein jedes ehrlichen Journalismus.

Der nunmehr Sechzigjährige ist kein bisschen müde. Auch die neuen Dinge des multimedialen Zeitalters, die zunehmende Digitialisierung, das Internet, in dem er durchaus eine zukunftsträchtige Möglichkeit zur Darstellung journalistischer Inhalte sieht, faszinieren ihn und spornen ihn an. Aber deshalb hat er nie und wird auch nie die Fuldaer "Domtüme" hinter sich lassen. Er wird weiter über das eigene Lebensumfeld, zusammen mit seiner Frau und dem Mitarbeiter-Team in Redaktion, Studio und Administration berichten - und dies immer mit ebensoviel Neugier wie Leidenschaft.

Martin Angelstein macht das, was er am besten kann: Journalismus in Wort und Bild und das aus Berufung! +++

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