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01.12.07 - Fulda

„Wir geben niemanden auf!“ Amt für Arbeit & Soziales setzt auf individuelle Betreuung

Fast drei Jahre ist es her, dass aus dem Sozialamt des Landkreises Fulda das Amt für Arbeit und Soziales wurde. Im Zuge der Hartz-IV-Reformen hatten sich Stadt und Landkreis Fulda für das Optionsmodell entschieden – sprich Langzeitarbeitslose in Eigenregie zu betreuen und zu vermitteln. Innerhalb weniger Wochen war das neue Amt in der Robert-Kircher Straße aus dem Boden gestampft worden. Doch als es am 6. Januar 2005 seine Türen öffnete, musste das Modell erst mit Leben gefüllt werden.

„Damals sind wir alle ins kalte Wasser gesprungen“, sagt Christian Thonius. Der Verwaltungsfachangestellte, der im Servicebereich arbeitet, ist seit der ersten Stunde dabei. „Niemand wusste, was auf uns zukommen, wie viele Leute wir betreuen würden“, erinnert er sich. Heute seien es bis zu 300 Kunden am Tag.

Doch nicht nur die Frage nach dem „Wie viel?“ hat sich inzwischen geklärt. Nach dem ersten turbulenten Jahr der Orientierung und Selbstdefinition standen Strukturen und Abläufe fest. Die junge Mannschaft – das Durchschnittsalter liegt bei 32 Jahren – setzt auf Teamarbeit und eine kollegiale Arbeitsatmosphäre. Die Philosophie der Mitarbeiter lautet: „Wir geben niemanden auf!“ Auf dem Foto zu sehen sind von links nach rechts: Mitarbeiter im Servicebereich, Christian Thonius, Arbeitsvermittlerin Margaretha Kolhosser, Leistungssachbearbeiterin Silke Frommann

Die Sozialpädagogin und Arbeitsvermittlerin Margaretha Kolhosser erklärt: „Wir setzen uns mit den Menschen auseinander, beleuchten deren beruflichen und familiären Hintergrund und versuchen, die Menschen in Arbeit zu bringen. Natürlich klappt das bei vielen nicht von heute auf morgen. Unsere Aufgabe ist es deshalb, sie zu motivieren und individuelle Hilfen anzubieten.“

Die Kundenklientel reicht von Akademikern über ehemals Selbstständige, arbeitslose Jugendliche oder ältere Arbeitnehmer bis hin zu Alleinerziehenden und Menschen mit Migrationshintergrund. Und jeder bringt seine ganz persönliche Geschichte mit. Silke Frommann, die für die Leistungssachbearbeitung zuständig ist, erzählt: „Den meisten Kunden ist es unangenehm, zu uns zu kommen und um Hilfe zu bitten. Deshalb versuchen wir, einen Kontakt auf gleicher Augenhöhe herzustellen, Verständnis zu haben, aber auch um Verständnis für unsere Arbeit zu bitten.“ Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass die Kunden ihrem Frust freien Lauf lassen. „Sie sind oft enttäuscht, wenn Bewerbungen nicht fruchten, oder Entscheidungen über Sozialleistungen nicht kurzfristig getroffen werden können.“

Dass der Weg zum Job mitunter sehr lang sein kann, weiß die erfahrene Arbeitsvermittlerin. „Manchmal stellt sich der Erfolg eben erst nach mehreren Praktika, Ein-Euro-Jobs oder Qualifikationsmaßnahmen ein“, so Kolhosser.

„Über 6.500 integrierte Langzeitarbeitslose seit Bestehen des neuen Amtes sprechen dafür, dass die Idee von einer Behörde mit hohem Dienstleistungsanspruch umsetzbar ist“, sagt Landrat Bernd Woide. Akten, Formulare und Statistiken gebe es zwar nach wie vor, aber die Strukturen seien modern und kundenorientiert. „Sie bilden – neben motivierten Mitarbeitern – die Basis, für eine erfolgreiche Vermittlungsarbeit“, so Woide. +++

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