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15.05.10 - Alsfeld

Gallenblase durch den Bauchnabel - SILS-OP-Methode im Kreiskrankenhaus

Seit einem Dreivierteljahr gehört Dr. Jochen Klotz zu den tragenden Säulen des Alsfelder Kreiskrankenhauses. Bereits im September 2009 trat der gebürtige Pfälzer seine Stelle als Chefarzt der Chirurgie, Visceralchirurgie und Gefäßchirurgie in Alsfeld an – und brachte eine neuartige Operationsmethode mit, die seitdem Standard in der Klinik ist: Das SILS-Verfahren, die Einschnitt-Bauchspiegelungs-Chirurgie. Das Besondere: Klotz hat dieses neue Verfahren aus Eigeninitiative weiterentwickelt, so dass es ab sofort standardmäßig jedem Patienten im hiesigen Krankenhaus zu Gute kommt.

Eingesetzt wird diese Technik bei Gallenblasen-Operationen. Früher war dies ein schwerer Eingriff, der einen großen Bauchschnitt und lange Heilungsprozesse erforderlich machte. In den vergangenen Jahren schon wurden minimal-invasive Verfahren angewendet, bei denen aber immer noch drei bis vier kleine Schnitte in die Bauchdecke notwendig waren – für Kamera, Beleuchtung und Operationsbesteck. Mit der neuen Methode, der Single Incision Laparoscopic Surgery, ist nur noch ein kleiner Schnitt nötig und dieser so versteckt im Bauchnabel, dass man später keine oder nur eine ganz kleine Narbe sieht.

Viele Kliniken in Deutschland operieren bereits nach diesem neuen SILS-Verfahren, wägen aber ab, ob sie bei jedem Patienten diese Technik anwenden oder doch auf die alte minimal-invasive Operationsmethode zurückgreifen. Denn dieses neue Operationsverfahren ist eine Herausforderung für die Chirurgen und dazu noch kostspielig, da das Portsystem, durch das die Operationsgeräte in die Bauchhöhle gelangen, ein „Wegwerfartikel“ ist, sprich es ist nur einmal verwendbar.

Anders im Alsfelder Kreiskrankenhaus: Die entwickelte Operationsmethode von Dr. Jochen Klotz macht es möglich, dass bei jedem Patienten die moderne Technik angewendet wird. „Ich führe die Operation inzwischen mit speziellen, wiederverwendbaren und sterilisierbaren Instrumenten durch“, erklärt Klotz, der die SILS-Methode damit weiterentwickelt und praxistauglicher gestaltet hat. „Auch wende ich eine spezielle Kameraoptik an, die einen integrierten Arbeitskanal hat – somit benötigt man einen Operationskanal weniger als vorher, was den Einschnitt noch kleiner werden lässt.“

Der Nutzen für die Patienten liegt klar auf der Hand: Neben des kosmetischen Vorteils der geringen und dazu noch versteckten Narbenbildung im Bauchnabel, gibt es weniger Wundschmerz und die Patienten können früher entlassen werden. „Die Belastung für den Patienten ist definitiv geringer, manche sitzen wirklich wenige Stunden nach der OP bereits auf dem Bett, als wäre nichts gewesen“, erzählt der Facharzt.

„Durch die wiederverwendbaren Instrumente und dadurch standardisierte OP-Methode war es uns möglich allen Chirurgen dieses moderne, zukunftsweisende Verfahren beizubringen. Ein Vorteil, denn dadurch kann jeder Patienten nach den neuesten Kenntnissen behandelt werden“, so der 49-jährige Familienvater. „Und zufriedene und schmerzfreie Patienten sind es, die wir uns nach einer Behandlung wünschen…“+++

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