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12.11.09 - Lauterbach

"Geschönte Statistik" - DGB-Jugend kritisiert Ausbildungsmarktzahlen

Der DGB-Jugendbildungsreferent von Mittelhessen, Max Fuhrmann, kritisiert die Bundesagentur für Arbeit auf Grund der Veröffentlichung von verniedlichenden Zahlen zur Ausbildungsplatzsituation scharf. So habe die Bundesagentur für Arbeit am 13.10.2009 ausschließlich Zahlen der Bundesagentur und der ARGEN vorgelegt. Da sich die sogenannten "Optionskommunen" selbst um die Vermittlung von Jugendlichen, die von Hartz IV leben, kümmerten, fielen diese aus der Statistik. Für den Vogelsbergkreis entstehe dadurch der Eindruck, dass nur 5 BewerberInnen „unversorgt“ seien. Rechne man jedoch die Zahlen des kommunalen Trägers hinzu, steige die Zahl der „unversorgten“ Jugendlichen auf 207 an. „Die Erfolgsmeldungen der Arbeitsagentur Gießen zum Ausbildungsmarkt basieren auf einer geschönten Statistik“, erklärt Fuhrmann. „Wer mit falschen Zahlen agiert, zieht die falschen Konsequenzen.“ Es sei diskriminierend, so Fuhrmann, dass Jugendliche aus Optionskommunen nicht von der Bundesagentur für Arbeit vermittelt werden. Dass man sie in der Statistik nicht mitzählt, sei skandalös.

Da dieses Jahr die hessischen Optionskommunen erstmals ihre Zahlen an AusbildungsplatzbewerberInnen herausgegeben hätten, sei das Ausmaß der Ausbildungsmisere besser zu erahnen. Nach diesen Zahlen stehen von den 1222 BewerberInnen im Vogelsberg 20% ohne jegliche Perspektive da. Nur 392 Jugendliche haben direkt einen Ausbildungsplatz bekommen. Viele weitere Jugendliche seien in Qualifizierungsmaßnahmen "geparkt" oder gingen wieder zur Schule, obwohl sie qualifiziert für eine Ausbildung wären.

Durch die Zahlen der Optionskommunen verschlechtere sich auch das Bild für Hessen. „Insgesamt hoffen in Hessen 10.563 junge Menschen auf einen Ausbildungsplatz. Die Befürchtung der Ausbildungspaktpartner, dass in Zukunft zu wenige Bewerber auf dem Markt sind, ist also völlig unbegründet“, bilanziert Max Fuhrmann. „Was wir brauchen sind mehr Ausbildungsplätze in Betrieben. Vor allem die regionale Wirtschaft muss sich mehr anstrengen. Wenn dies nicht freiwillig geschieht, muss die Politik Druck auf die Unternehmen in Form einer Umlagefinanzierung aufbauen. Es kann nicht sein, dass wir Jahr für Jahr viele tausend Jugendliche ohne Perspektive lassen.“ Für das Ausbildungsjahr 2010 fordere die DGB-Jugend eine saubere und nachvollziehbare Führung der Statistiken.+++

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