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Prof. Wiesner

26.06.09 - Hanau

Bald Wildpferde auf Ex-US-Gelände - Prof. WIESNER stellt Artenschutzprojekt vor

Er ist Abenteurer, Wissenschaftler, Uni-Dozent, Buchautor, Erfinder, Zoodirektor, Veterinärmediziner und seine Leidenschaft gilt dem Tier- und Artenschutz: Prof. Dr. Henning Wiesner, Leiter des Zuchtprogramms für die Przewalski-Wildpferde, ist ein Mann mit vielen Facetten und einem vollen Terminkalender. Doch am Dienstag, 14. Juli, nimmt er sich Zeit, um in Hanau sein Artenschutzprojekt vorzustellen. Die Vortrags- und Informationsveranstaltung im Congress Park Hanau beginnt um 19 Uhr. Wiesner wird dem interessierten Publikum an diesem Abend Fragen zum Thema "Wildpferde in Hanau" beantworten und einen Film über die Tiere aus Zentralasien zeigen, die noch in diesem Jahr auf dem ehemaligen US-Armee-Trainingsgelände Campo Pond angesiedelt werden sollen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, doch wird um eine Anmeldung unter der Emailadresse [email protected] oder unter der Rufnummer 06181/ 295-664 gebeten.

"Die Bedingungen auf dem Gelände in Hanau sind für unsere Pferde ideal", sagt Wiesener "zumal das Areal eingezäunt ist und den Tieren eine Wasserstelle bietet". Als der Artenschützer von der naturgeschützten Konversionsfläche in Hanau hörte, kontaktierte er die Untere Naturschutzbehörde der Stadt und traf auf offene Ohren und große Begeisterung. "Alle waren Feuer und Flamme. Ich war überrascht wie schnell man hier die bürokratischen Hürden überwunden hat um das Projekt zu realisieren. Ich bin sehr froh, dass die Dinge hier so schnell vorangehen", kommentiert Wiesner die Tatsache, dass die erste Zuchtgruppe noch in diesem Sommer in Hanau eintreffen soll.

Begonnen hatte alles, als Wiesner 1972 im Münchner Tierpark Hellabrunn seinen Job als Zootierarzt antrat und dort eine unfruchtbare Herde von Przewalski-Pferden vorfand. "Ich untersuchte die Tiere und fand heraus, dass sie an einer Bakterieninfektion litten, die ich mit Antibiotika behandeln konnte. Seit damals sind mehr als 100 Fohlen im Tierpark Hellabrunn zur Welt gekommen", erzählt der Tierarzt stolz. Wiesner startete damals das internationale Zuchtprogramm zum Fortbestand der robusten kleinen Wildpferde, das demnächst in Hanau eine zusätzliche Bastion finden wird.

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist Wiesner inzwischen Direktor des Zoos Hellabrunn. In seiner knappen Freizeit kümmert er sich außerdem um die Wiedereinbürgerung von Mhorr-Gazellen in Marokko und fängt Jaguare in Venezuela ein. Zudem ist der rührige Veterinär Präsident der Tierrettung München e.V., wissenschaftlicher Berater für Zoos in aller Welt sowie verschiedener internationaler Organisationen und Gremien, welche dem Tier-, Natur- und Artenschutz verpflichtet sind und unterrichtet er an der Münchner Universität.

Weltweit bekannt wurde Wiesner durch die Einführung und ständige Weiterentwicklung des Blasrohrsystems zur Injektion von Narkotika und Medikamenten, das heute aus der Zoo-Tiermedizin und der Wildbiologie nicht mehr wegzudenken ist. Durch langjähriges Training ist Wiesner zu einem vortrefflichen Blasrohr-Schützen geworden - eine Fähigkeit, die ihn zu einem weltweit gefragten Mann für kniffelige Fälle gemacht hat.

Im November 2009 geht Wiesner nach 37 Jahren im Münchner Zoo in den Ruhestand. Ein herber Einschnitt - für den Tierarzt genauso wie für den Tierpark. Doch Wiesner will sich auch künftig für den Tier- und Artenschutz einsetzen und als Blasrohr-Experte um den Globus reisen. Er sieht seinem Abschied gelassen entgegen: "Ich habe keine Sorge, dass mir langweilig wird. Es gibt genug zu tun."+++



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