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Die neue Führung: Sbi Herber (links) und Stellvertreter Heil. - Fotos: Kathrin Groß

Die Wahl

15.04.08 - Steinau a.d. Str.

HERBER löst LOSSOW ab - Neuwahl des Stadtbrandinspektors, Vize HEIL

Nach 20 Jahren in den verschiedenen Führungspositionen der Feuerwehr, wie Zugführer, Wehrführer, Vize-Stadtbrandinspektor und zu letzt sieben Jahre als Stadtbrandinspektor der Stadt Steinau hat Michael Lossow aus beruflichen Gründen sein Amt abgegeben. In einer geheimen Wahl wurden seine neuen Nachfolger gewählt, in einer guten dreiviertel Stunde war das Prozedere mit dem Wahlausschuss Heinz Seipel, Wilhelm Hohmann und Silvia Lossow vollzogen. Bei 101 anwesenden Stimmberechtigten im Ulmbacher Feuerwehrgerätehaus wurden für den seitherigen stellvertretenden Stadtbrandinspektor Holger Herber 68 Stimmen abgegeben somit übernimmt der 41-jährige Ulmbacher, der verheiratet ist und drei Kinder hat das Amt von Lossow.

Neuer Stellvertreter wurde ebenfalls 41-Jährige Andreas Heil aus Marborn, Heil selbst ist in seinem Heimatort Wehrführer und bekam von der Versammlung 62 Stimmen. Beide wurden in ihren Ämtern auf fünf Jahre gewählt. Michael Lossows Entscheidung, das Amt des Leiters der Feuerwehr in andere Hände zu legen, dafür gab Gründe die vielschichtig sind, sagte er. Zum einen waren es die beruflichen Gründe, die durch eine Übertragung eines neuen Aufgabengebietes in seiner Firma, die vom ihm ein starkes aber auch zeitliches Engagement abverlangt, deshalb konnte Lossow das Amt des Stadtbrandinspektors nicht in der Form ausführen, wie er es sich vorstelle. Desweiteren gab es Vorkommnisse in und um das Thema Feuerwehr, die sich ereignet haben.

Einige Gründe nannte er und kam so auf den letzten Kommunalwahlkampf, wo Aussagen zum Thema Qualifikation von Feuerwehrführungskräften gemacht wurden, mit deren Inhalt nicht mit Lossow besprochen wurden und er sich mit deren Inhalt nicht identifizieren konnte. Bei Gesprächen mit übergeordneten Dienststellen, ohne das er als Leiter der Feuerwehr darüber in Kenntnis gesetzt wurde bemängelte er weiterhin, nur über den „Obergefreitendienstweg“ habe Michael Lossow über die Gespräche erfahren. Geärgert habe sich der scheidende Stadtbrandinspektor nicht zuletzt, das trotz Einberufung der Kameraden zu Lehrgängen, diese nicht erschienen sind. Im Gegenzug betonte er, trotz den Wermutstropfen, dass ihm die Arbeit als Chef der Feuerwehren der Stadt Steinau sehr viel Spaß gemacht habe. Weiter behalten wird er das Amt des Kreisbrandmeisters sowie die Arbeit im Vorstand des Unterverbandes Schlüchtern.

Zuvor war die 20. Jahreshauptversammlung aller Steinauer Feuerwehren in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Ulmbach mit Stücken des Spielmanns- und Fanfarenzuges der Steinauer Feuerwehr eröffnet worden. Erster Kreisbeigeordneter Günter Frenz sagte, dass man sich guten Wissens auf die Feuerwehren verlassen könne und lobte gleichzeitig, dass von den Kräften viel geleistet werde. Veränderungen im Brandschutz und den technischen Aufgaben der Wehren müssten wahrgenommen werden, so müsse mit der Ausbildung und dem richtigem Arbeitsgeräte in Zukunft weitergearbeitet werden, damit die Sicherheit der Bürger fortbestehe. Frenz dankte besonders Michael Lossow für sein Pflichtbewusstsein und seiner besonderen Art, wie er das Amt des Stadtbrandinspektors in den letzten sieben Jahren geführt habe.

Sehr bedauerte Günter Frenz, das lediglich gerademal zwei von den Auszuzeichnenden anwesend waren. Detlef Betz und Josef Rummel (beide Ulmbach) bekamen das Silberne Brandschutzehrenzeichen für 25 Jahre aktiver Feuerwehrdienst überreicht. Lars Kirchner (Steinau) wurde zum Brandmeister befördert. Für die gute und aktive Arbeit dankte Kreisbrandmeister Winfried Kirchner mit den Worten das Handwerker nur dann gut arbeiten könne, wenn Ausbildung und das Werkzeug stimme, dies bezog er somit auf die Arbeit der Feuerwehren.

Steinaus Erster Stadtrat Heinz Seipel überbrachte nicht nur die Grüße des erkrankten Bürgermeisters Walter Strauch, sondern ebenfalls des Magistrates. Mit großer Anerkennung dankte Seipel für das Wirken von Lossow und erinnerte an viele Ereignisse und Einsätze, die unter Lossows Führung abgearbeitet wurden. Ferner dankte er allen Einsatzkräften für ihre erfolgreiche Arbeit. Mit Grußworten schlossen sich der Vorsitzender des Unterverbandes Schlüchtern Bernd Schauberger sowie der SPD-Ortsverein Steinau und die CDU-Fraktion Steinau an.

In seinen letzten Jahresbericht berichtete der scheidende Stadtbrandinspektor Michael Lossow über die einsätze in 2007. Das Einsatzspektrum reichte vom Kleinbrand über technische Hilfeleistungen bis hin zum Großbrand. Insbesondere erinnerte er an die Sturmeinsätze während Kyrill im Januar 2007, im April standen zahlreiche Bahndammbrände auf dem Plan. Zu schweren Verkehrsunfälle wurde man auf die A 66 gerufen, aber auch der Unfall zwischen Steinau und Bellings nannte Michael Lossow, an dem mehrere Kindern mit betroffen waren. Einen Wohnungsbrand gab es in Steinau. Zur Personalsituation sprach der Leiter der Feuerwehr, dass trotz der Gesamtpersonalstärke von 367 Einsatzkräften in sechs von zehn Stadtteilen die Tagesalarmierung nicht sichergestellt sei.

Besonders problematisch sei es in drei Stadtteilen, wo tagsüber gerademal drei Kräfte zur Verfügung stehen. Um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken müsse über neue Wege nachgedacht werden und sollten auch bestritten werden betonte Michael Lossow. Im Bereich der Feuerwehrhäuser gab es, das der unbefriedigte Zustand der Innenstadtwehr einem Ende nehmen wird, der Spatenstich zum Bau eines Feuerwehrgerätehauses wurde im März dieses Jahres vollzogen. Schwierig hingegen sei es in Bellings, bereits vor sechs Jahren gab es Vorplanungen für den notwendigen Bau einer zweiten Fahrzeughalle. Die Verantwortlichen der Wehr und des Fußballvereines und der Stadt diskutierten und suchten eine Alternative, ebenso hätten Vor-Ort-Gespräche kein greifbares Ergebnis gebracht.

In Sachen Fahrzeuge wurde die Beschaffung eines Einsatzleitwagen für die Wehr Steinau im Herbst 2007 bewilligt, Ausschreibung und Beschaffung erfolgt in diesem Jahr. Mittelfristig bis zum Jahr 2012 soll nach dem Bedarf-und Entwicklungsplan der Feuerwehr, die Ersatzbeschaffungen für die Drehleiter in Steinau sowie die Tragkraftspritzfahrzeuge in Bellings, Seidenroth, Sarrod und Rebsdorf-Rabenstein getätigt werden. Den Feuerwehren sei bewusst, dass trotz wirtschaftlicher Erholung, die Wehren immer noch in schwierigen Zeiten sei, denn manch größere Investitionen könnten nicht in dem Zeitrahmen verwirklicht werden, wie es wünschenswert sei, mahnte Michael Lossow an. Dass die Stadt Steinau trotz knapper finanzieller Mittel in die Verantwortung investiert habe, sei lobenswert. Ein guter Teil der Investitionen in den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sei auf Entscheidungen und Forderungen von übergeordneten Gremien zurückzuführen.

Mehrfach in den letzten Jahren hatte Lossow angeführt das neue EU-Führerscheinrecht, Rückzug des Bundes aus dem Katastrophenschutzes, die Umsetzung des Katastrophenschutz-Konzeptes des Landes Hessen, Sicherheitsanforderungen an Atemschutzgeräte sowie des Gerätesicherheitsgesetzes, Auflagen der Unfallkassen und die Leistungsanforderungen an hydraulische Rettungsgeräte. Seinen letzten Bericht beendete Michael Lossow mit dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.

Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 176 Einsätze, die sich aus 106 Technische Hilfeleistungseinsätze, 30 Brandeinsätze, 15 Brandmeldeanlagen, 12 Vorausretter-Einsätze, elf Brandsicherheitsdienste und zwei Brandschutzerziehung zusammensetzten. Die Einsatzstunden belaufen sich auf 3600 Stunden und die Gesamtzahl stehe bei 10000 Stunden. 367 Einsatzkräfte (282 männliche und 85 weibliche) sind in den zwölf Feuerwehren der Stadt Steinau. 88 Lehrgangsteilnehmer gab es.

Dass 2007 ein gutes Jahr für die Steinauer Jugendfeuerwehren war, sagte der Stadtjugendfeuerwehrwart Tobias Betz in seinem Bericht. Der Blick auf die Mitgliedszahlen zeige, das mit 177 Mitglieder, davon 57 Mädchen, zwar in den Jugendwehren einige Jugendliche weniger seien, allerdings habe sich der Anteil der jungen Frauen positiv entwickelt. Ebenso die Einsatzabteilungen der Wehren profitierten von einer guten Nachwuchsarbeit, so wurden im letzten Jahr 21 Jugendliche in die Einsatzabteilungen übernommen. „Dies sei ein absoluter Spitzenwert“, freute sich Tobias Betz, aber das Ausscheiden der besonders starken Jahrgänge könne mit entsprechenden Zahlen neuer Eintritte nicht ausgeglichen werden. Ein abwechslungsreiches und umfassendes Programm in der Jugendarbeit zu bieten zeigte den Erfolg das 27 Eintritte im letzten Jahr verbucht wurden.

„Die Jugendfeuerwehren sind kein Auslaufmodell, sondern gehören zum Interessenbereich junger Menschen“ setzte Betz in den Vordergrund. Nach wie vor hätten einige Jugendfeuerwehren Nachwuchssorgen, dies zeige, dass es nicht allen Jugendfeuerwehren gut gehe. Am Florianstag in Wallroth und am Zeltlager in Landenhausen hatten die Jugendwehren teilgenommen, weiter traf man sich im Herbst zum Saisonabschluss im heimischen Freizeitpark Thalhof. Die Stadtmeisterschaften der Stadt Steinau fanden zusammen mit dem Unterverbandswettbewerb in Uerzell statt. Auf Kreisebene konnten die Teams aus Ulmbach und Seidenroth sich für den Osthessencup qualifizieren. Uerzell/Neustall gelang die Qualifikation für den Landesentscheid in Rotenburg, ebenso die Mädchenmannschaft aus Uerzell/Neustall. Bei dem Wettkampf Landesebene folgten dann die Plätze vier und neun. Abschließend zeigte sich Tobias Betz erfreut, auf ein erfolgreiches Jahr zurückzublicken und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. (KG). +++


Die Auszählung

Die Beförderten...


Nahm Abschied mit kritischen Worten: Sbi Michael Lossow

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