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Gratulation für 80 Jahre (v.l.n.r.) Matthias Heurich, Stefan Schunck (IHK) und Willi Heurich. - Alle Fotos: Martin Angelstein

Weihnachts- und Betriebsfeier zwischen tausenden Kästen ...

10.12.05 - Petersberg

Erfolgsstory mit "gescheiten Leuten" - 80 Jahre "GETRÄNKE - HEURICH"

Es war eine ganz und gar ungewöhnliche Weihnachtsfeier gestern abend in der riesigen Versandhalle des Logistikzentrums von "Getränke-Heurich" im Gewerbegebiet von Petersberg (Kreis Fulda). Wenngleich das Unternehmen mittlerweile rund 640 Mitarbeiter zählt und stolz einen Jahresumsatz von 90 Millionen Euro zusammen mit den 100 Logo-Märkten und 130 H-Märkten vorweisen kann, so verzichtete Firmenchef Matthias Heurich auf ein "pompöses Fest". Stattdessen gab es eine eher persönliche Feier mit der eigenen Familie sowie mehr als 200 Mitarbeitern nach dem Motto "Weniger ist mehr".

Und für Matthias Heurich ist das nachvollziehbar, denn "nur mit dieser Gemeinschaft, dem Gleichklang der Entscheidungen und dem Spaß am Teamgeist" sei der Erfolg von heute machbar gewesen. Schließlich ist "Getränke-Heurich" mit einem Jahresumschlag von 1,6 Mio. Hektolitern im Petersberger Logistikzentrum - dazu zählt auch die Belieferung gastronomischer Betriebe und die Funktion als "Streckenlieferant" der tegut-Filialen - der führende Getränkefachhändler Hessens und gehört auch zu den größten in Deutschland.

In seinem Rückblick auf acht Jahrzehnte Firmengeschiche machte Matthias Heurich deutlich, dass es ihn "mit Stolz" erfülle, denn schließlich verändere sich der Markt gerade in dieser Branche "rasend schnell". Er kritisierte, dass sich der "Geiz ist geil"-Zeitgeist in den Köpfen vieler Kundenstark einpräge und die Hädnler beim Überleben besonders gefordert seien. Auf diesem hart umkämpften Markt zu überleben, gelinge eben nur mit sehr guten Mitarbeitern bis hin zu umfangreicher Technik wie etwa neuesten Computer- und Erfassungssystemen.

Dabei hatte alles 1935 mit Großwater Magnus Heurich angefangen, der in Fulda "An der Tränke" als Provisionsfahrer der Unionbrauerei einen Getränkefachhandel gründete. Sein "größtes Glück" sei die Geburt von Sohn Willi Heurich im Jahre 1935, der dann 1952 nach einer Schreinerlehre in den elterlichen Betrieb eingesteigen sei und mit übernommen habe. Den Jahresumsatz von damals 210.000 DM (110.000 Euro) mache die Firma heute in nur drei Stunden.

Und so schilderte der Matthias Heurich die jahrzehntelange Erfolgsstory seines Vaters, der 1962 an den "Ziegelberg" zog und den Umsatz verdreifachte, dann 1972 das Geschäftsfeld erweiterte und in Alsfeld den ersten Getränkemarkt eröffnete. 1978 verstarb Großvater Magnus, von dem bis heute ein geflügeltes Wort an seinen Prokuristen Malkmus überliefert ist: "Wie viele Märkte haben wir denn schon?". Nach und nach entstanden so in Osthessen und Unterfranken bis zu 300 Franchise-Märkte unter dem Namen "Kronland".

1985 war für "Getränke-Heurich" ein in vieler Hinsicht wegweisendes und wichtiges Jahr. Die Firma zog wieder um - auf das neue Gelände "Landwehr" in Petersberg. Willi Heurich feierte seinen "50.", es gab eine neue EDV-Anlage und Logistik-Vereinbarungen mit "tegut...". Weiterhin traten Uli Heun und Matthias Heurich in die Geschäftsleitung ein - es gab mit 43 Millionen DM-Jahresumsatz die ersten Schritte als Getränke-Fachhändler. In den kommenden Jahren erfolgten Übernahmen der Getränke-Fachgroßhändler Wohlgemuth sowie die Kundschaft des Brauhauses Bad Brückenau.

Mit der Öffnung der Grenze 1990 verdoppelte sich der Umsatz auf 90 Millionen D-Mark, es gab Engagements in Verbindung mit anderen Fachgroßhändlern. Das Unternehmen wuchs, 1997 kam das neue Grundstück in der Breitunger Straße mit den großen Hallen hinzu, die Pfarrer Jan Kremer gestern abend in einer kleinen kirchlichen Feier segnete. Heute macht Heurich einen Jahresumsatz von 90 Millionen Euro und zählt sich stolz zu den führenden Getränke-Fachgroßhändlern, die ohne eine Fremdkapitalbeteiligung auf dem Markt tätig sind.

Der ganz besondere Dank galt Vater Willi Heurich - und nicht minder seiner Mutter Rosi - für den Aufbau, die Grundsätze und die Lebensweisheiten, die maßgeblich den Geist des Unternehmens prägten. Und wie zur Bestätigung zitierte Matthias Heurich einen Satz des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy: "Ein gescheiter Mann muss so gescheit sein, Leute einzustellen, die gescheiter sind als er".

Viel Lob und Zufriedenheit auch aus dem Mund von Petersbergs Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen. Er sei "hocherfreut" darüber, den führenden Getränkefachgroßhändler Hessens in der Gemeinde zu haben. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich das Unternehmen "vorbildlich entwickelt" und sei heute ein "wichtiger arbeits- und wirtschaftspolitischer Faktor". Das stetige Wachstum zeuge weiterhin von der "vorbildlichen Leistungen" der Generationen der Familie Heurich.

Der Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, Stefan Schunck, machte in seiner Rede vor der Gratulation von Arbeitsjubilaren deutlich, dass für den Erfolg eines mittelständischen Unternehmens "Mut zum Risiko" und "Talent zum Maßhalten" wichtige Voraussetzungen seien. Hinzu kämen noch gute Produkte, hohe Servicequalität und konsequente Kundenorientierung. Genau dies seien aber auch die Stärken mittelständisch familiengeführter Unternehmen, die etwa die Region Osthessen stark prägten und zu einer der niedrigsten Arbeitslosenquote in ganz Hessen beitrügen.

Schunk nannte in diesen Zusammenhang auch die Leistungen der Mitarbeiter, die wesentliche Faktoren für die Stabilität einer Firma seien und mit langer Betriebszugehörigkeit auch Verantwortung übernähmen. "Sie sind wichtige Multiplikatoren für Erfahrung". Besonders hob er auch die langjährige und erfolgreiche Ausbildung junger Kaufleute hervor, bevor es dann Glückwünsche und Urkunden für die Jubilare gab.

Für zehn Jahre Zugehörigkeit wurden geehrt: Timo Gerhard, Christof Hainer, Matthias Betz, Jürgen Braun, Stefan Blum, Paul Rehberg, Rüdiger Bleuel, Ulrich Erb, Astrid Gärtner, Eugen Grzesiek, Katja Gaul, Jutta Spiegel, Adelheid Weber und Jutta Herbert. "Zwanzigjährige" sind Hans-Ulrich Heun, Stephan winges, Klaus-Henry Bartz und Anneliese Döring. Seit drei Jahrzehnten dabei sind Berthold Warmuth, Wolfgang Betz, Werner Baier und Wigbert Witzel, während die 35 Jahre von Alfons Klüber buchstäblich die Spitze dieser Ehrungspyramide darstellten.

Ganz am Ende ergriff dann einer das Wort, der "eigentlich nicht reden" wollte: Seniorchef Willi Heurich. Er dankte nicht nur seinem Sohn Matthias für die erfolgreiche Firmenlenkung und den Frauen, die zuhause oft auch mit der "Last unangenehmer Probleme" konfrontiert würden. Ganz entscheidend sei ("Egal wie die Lage auch ist"), dass sich alle in der Firma als ein "Mosaikstein des Erfolges" verstünden. Es sei auch für das Führungsteam und die Prokuristen nicht leicht, aber das Unternehmen habe eine "Zukunftsperspektive": nämlich sichere Arbeitsplätze. Und das sei doch allein ein Grund, gemeinsam mit dem 80-jährigen Bestehen "ordentlich zu feiern".

Es war zugleich auch das Stichwort zur Eröffnung des Bufetts, das an diesem Abend von "tegut-Bankett" geliefert wurde - und den positiven Schlagzeilen der jüngsten Zeit einmal mehr gerecht wurde. +++


Ihm war der "Stolz" anzumerken: Matthias Heurich...

(v.l.): willi Heurich, Hans-Ulrich Heun, Rosi Heurich und Pfarrer Kremer..


Langjährige Betriebsangehörige....





Das obligatorische Erinnerungbild der Jubilare mit Willi und Matthias Heurich


"Hocherfreut über ein erfolgreiches Unternehmen in seiner Gemeinde" - der Petersbergers Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen

Segnung der Hallen durch Pfarrer Kremer in einer kleinen kirchlichen Feier

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