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- Fotos (5): Christian P. Stadtfeld

06.03.11 - SCHLÜCHTERN

Sechs Schwerverletzte und drei Leichtverletzte, drei zertrümmerte Autos, zahlreiche Notärzte, zwei Rettungshubschrauber und eine vollgesperrte Autobahn A 66 zwischen Schlüchtern-Süd und Nord. Das war die Lage nach drei folgenschweren Verkehrsunfällen zwischen 12:00 und 15:30 Uhr. Im Einsatz waren auch die Rettungshubschrauber Christoph 2 (Frankfurt) und Christoph 28 (Fulda) sowie ein Polizeihubschrauber zur Anfertigung von Luftbildern von der Unfallstelle. Inzwischen ist die Autobahn nach fast achtstündiger Sperrung wieder frei - an der Verletztenzahl hat sich nichts geändert. Den Schaden bezifferte die Polizei mit 130.000 Euro.

Bisherigen neuesten Informationen zufolge gab es gegen 12:18 Uhr einen "normalen" Unfall: Eine 56 Jahre alte Frau aus Künzell überholte gerade mit ihrem Golf, als ihr offensichtlich ein Reifen platzte und sie die

Kontrolle über den Wagen verlor. Sie stieß gegen die rechte Leitplanke, wird dort abgewiesen und rutscht noch gegen die rechte Leitplanke, wo sie im Standstreifen zum Stehen kommt. Unmittelbar hinter dem Golf kann der gerade überholte 41-Jährige Hamburger seinen BMW anhalten. Ein 69 Jahre alter Mann aus Wiesebaden bemerkt den Unfall. Er will helfen und bleibt mit seinem Peugeot hinter dem BMW auf dem Standstreifen stehen. Ein 51-jähriger Fuldaer erkennt die Situation wohl zu spät: Er weicht wegen einer Motorradfahrschule mit seinem VW Passat nach rechts aus und kracht gegen den stehenden Peugeot; die noch in diesem Wagen sitzende 63-Jährige Beifahrerin erleidet dadurch eine Halswirbelprellung. Der Passat wird nach dem Zusammenstoß wieder nach links abgewiesen und kollidiert mit einem Fahrschuldmotorrad. Der 37-jährige Fahrschüler aus Altenstadt stürzt mit der Honda und erleidet Prellungen. Weitere Personen werden nicht verletzt; es entsteht ein Schaden von rund 30.000 Euro. Die Autobahn war zwecks Bergung der Fahrzeuge und Säuberung der Fahrbahn nur eingeschränkt für den Verkehr freigegeben.

Gegen 15.10 Uhr war die Unfallstelle fast geräumt, als sich auf der rechten Spur eine 31-Jährige aus Leipzig mit ihrem VW Golf näherte. Als sie an der Unfallstelle im Standstreifen den absichernden Polizeiwagen mit Blaulicht und außerhalb des Fahrzeugs die beiden Polizisten sah, wollte sie auf die linke Spur wechseln, wo allerdings ein 35-jähriger aus Groß-Bieberau mit seinem VW Passat unterwegs war. Der Passat stieß gegen das Heck des Golfs, beide Autos kamen nach rechts ab und krachten gegen den Streifenwagen. Während ein Ordnungshüter über die Schutzplanke springen konnte und Prellungen erlitt, wurde sein Kollege von den Fahrzeugen erfasst und erlitt an Beinen und Körper mehrere Frakturen. Der 26-jährige Beifahrer im Golf sowie die im Fond sitzenden 5 und 6 Jahre alten Kinder wurden ebenfalls schwer verletzt, die Fahrerin blieb unverletzt. Der Fahrer eines der Fahrzeuge war eingeklemmt und musste von der Feuerwehr in mühevoller Kleinarbeit herausgeholt werden. Allein dieser Einsatz dauerte fast eine Stunde. Der Passat-Fahrer erlitt einen Schock. An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von rund 65.000 Euro.

Nachfolgende Autos erkannten die Unfallstelle und hielten ihre Fahrzeuge an, darunter auch ein 61-Jähriger, der seinen Toyota auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen brachte. Der Mann aus Ostheim (Rhön) stieg zur Mittelleitplanke hin aus, seine 64-Jährige Frau Richtung Standstreifen. Hier wurde sie von einem gepanzerten 12-Zylinder-Daimler Benz der S-Klasse erfasst, der von einem 27 Jahre alten Polizisten aus Frankfurt geführt wurde. Die Frau musste mit Gehirnerschütterung, einer Kopfplatzwunde und Prellungen ins Krankenhaus. Der Polizist, der nicht auf einer Alarmfahrt war, stand unter Schock.

Lukas F. aus Hilders im Kreis Fulda war Augenzeuge der schrecklichen Unfallserie. Er stand im Stau, als zwischen 15:15 Uhr und 15:25 Uhr plötzlich „von hinten eine schwarze Limousine auf dem Standstreifen angeschossen kam“, sagte er im Gespräch mit „osthessen-news“. „Es war wie im Film“, berichtete er weiter. Bei diesem dritten Unfall entstand ein Schaden von rund 35.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft in Hanau hat die Ermittlungen bereits übernommen.

Die Feuerwehren Schlüchtern und Steinau wurde auch mit der Sperrung auf Autobahn ab Schlüchtern-Süd beauftragt. Der Verkehr aus Richtung Süden wurde dort abgeleitet. Außerdem durften alle Pkw im gesperrten Abschnitt zwischen Schlüchtern-Süd und Nord entgegen der normalen Fahrtrichtung von der Autobahn abfahren. Die A66 blieb in diesem Bereich bis gegen 21.30 Uhr voll gesperrt. +++






- Folgende Fotos: Vincenzo Contini
































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