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26.08.08 - BEBRA

BAHN beerdigt Ausbaupläne für Cargo-Bahnhof Bebra - ROTH:"Standort sichern"

Mit großer Enttäuschung reagierte der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Roth (im Bild Dritter von links) auf die Ankündigung der Deutschen Bahn, den Güterbahnhof in Bebra lediglich instand zu halten, ihn aber nicht weiter auszubauen. Auf Einladung des SPD-Politikers diskutierten in der Bahnhofsgaststätte Bebra zahlreiche Kommunalpolitiker, Gewerkschaftsvertreter und Bürger mit dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen (Zweiter von links) und dem Bahnhofsmanager Ralf König (links) über konkrete Bahnprojekte in unserer Region.

„Seit vielen Jahren sind wir immer wieder vertröstet worden. Die unzweideutige Aussage, dass entgegen der vielen Versprechen die Zugbildungsanlage in Bebra nun doch nicht erweitert wird, ist für unsere Region ein großer Rückschlag. Von heimischen CDU-Politikern wurde zudem immer wieder behauptet, es mangele nicht am Willen der Bahn, sondern an fehlenden Bundesmitteln. Dass dies erwiesenermaßen nicht stimmt, erkläre ich schon seit Jahren. Dies stieß jedoch offensichtlich bei den Vertretern der CDU auf taube Ohren“, sagte Roth. Beunruhigt zeigte sich der Bundestagsabgeordnete angesichts der Äußerung Vornhusens, ein weiterer Ausbau des Cargo-Bahnhofs könne sogar zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Schließlich ginge damit eventuell eine Automatisierung bestimmter Betriebsabläufe einher, so der Bahnbeauftragte. „Mit dieser Ankündigung steht die Bahn jetzt im Wort, sämtliche der rund 300 Arbeitsplätze zu erhalten“, machte Michael Roth deutlich. Schließlich sei nun klar, dass die Zugbildungsanlage in ihrer jetzigen Größe erhalten bleibe. Daher gebe es auch keinen Grund, etwas an der Personalstruktur zu ändern.

Für Erstaunen sorgte die Aussage Vornhusens, die entsprechenden Planungen der Stadt Bebra bereits vor längerer Zeit mitgeteilt zu haben. „Die Position der Bahn hat sich dazu in den letzten drei Jahren nicht geändert“, erklärte Vornhusen. Dass dies bislang weder von der Bahn noch von der Stadt Bebra kommuniziert wurde, bedauerten der Bundespolitiker Michael Roth und der Landtagsabegeordnete Dieter Franz einhellig. Mit Befremden reagierte Roth auf die jüngsten Äußerungen des Bebraer Bürgermeisters Horst Groß (CDU), der selbst nicht an der Diskussionsveranstaltung teilnahm. Groß hatte gegenüber den Medien von schrumpfendem Vertrauen in die Bahn gesprochen und sich resigniert gezeigt, obwohl er nach Aussage Vornhusens schon seit Jahren von den Plänen wusste. „Da scheint etwas in der Kommunikation zwischen Bahn und Bürgermeister nicht zu stimmen“, sagte Roth.

Auf der Tagesordnung stand jedoch auch die dringend sanierungsbedürftige Bahnhofsanlage in Bebra. Dort fehle nicht nur ein präziser Zeitplan für die Modernisierung seitens der Bahn, sondern auch ein schlüssiges Konzept zur Herstellung der Barrierefreiheit auf dem gesamten Bahngelände, erklärte der SPD-Stadtverordnete Bernd Holzhauer. Klaus Vornhusen versicherte den Diskussionsteilnehmern die Bereitschaft der Bahn, auf absehbare Zeit mehrere Millionen Euro in die Modernisierung der Bahnhofsanlage zu investieren.

Die geographische Lage der Region im Herzen Deutschlands und Europas stellten die Diskussionsteilnehmer besonders heraus. Vornhusen hob die aus der Sicht der Bahn gute Verkehrsanbindung Bebras hervor: „Egal, ob Sie nach Hamburg, München oder Berlin reisen: Von Bebra aus erreichen Sie diese Ziele jeweils in weniger als vier Stunden“, so der Bahnvertreter. Allerdings sei auch nicht an einen weiteren Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindungen gedacht, da eine bedarfsgerechte Einbindung des Bahnhofs in den Fernverkehr bereits jetzt erreicht sei. Täglich machten hier fünf ICE-Zugpaare Halt. Mit dem nächsten Fahrplanwechsel fiele jedoch an Wochenenden eine frühe Verbindung weg, da die Auslastung für diesen Zug zu gering sei, so Vornhusen.

Doch nicht nur die Situation in Bebra wurde beim Bahnforum diskutiert. Cornbergs Bürgermeister Achim Großkurth betonte insbesondere die große Lärmbelastung der Anwohner durch den Zugverkehr. Michael Roth konnte in diesem Zusammenhang gute Nachrichten überbringen: „Der Bund stellt jährlich 100 Millionen Euro für Lärmschutzmaßnahmen entlang der Gleisanlagen zur Verfügung“, erklärte der Bundespolitiker. Es gelte aber, diese Maßnahmen für betroffene Gemeinden möglichst zügig umzusetzen, forderte Roth. Weitere 100 Millionen Euro investiere der Bund jährlich in die Ausrüstung neuer schallreduzierter Bremsen für Güterwaggons, so genannte K-Sohlen, berichtete der SPD-Politiker. Und Klaus Vornhusen unterstrich die mittelfristige Planung bei der Bahn: „Unser Ziel ist es, bis 2020 eine Halbierung des Schienenlärms für ganz Deutschland zu erreichen." +++

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