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Vorturner: Lutz Meissner (vorne) trainiert mit den Profis von Eintracht Frankfurt - Fotos (6). privat

SPORT Es war einmal ... (9)

Lutz MEISSNER ... Fuldaer Physiotherapeut und Eintrachts letzte goldene Zeit

13.07.16 - Wer erinnert sich nicht an Gerd Müllers goldenes Tor von 1974? Oder an Boris Beckers historischen Sieg in Wimbledon? Sportliche Höhepunkte, die in die Geschichte eingingen. Doch nicht nur auf der großen Bühne des Sports, sondern auch im Kleinen gab es Momente, die mehr oder weniger präsent im Bewusstsein sind. "Es war einmal ..." ist eine Rubrik, die verblasste Erinnerungen an besondere Ereignisse oder Veranstaltungen wecken soll. Im neunten Teil unserer Serie geht es um die Fuldaer Physiotherapeuten Lutz Meissner, der Sportler aus aller Welt behandelte und die letzte erfolgreiche Ära der Frankfurter Eintracht hautnah miterlebte.

Uli Stein, Uwe Bein, Ralf Falkenmayer, Anthony Yeboah – das sind nur einige Namen einer Frankfurter Mannschaft, die Anfang der 90er Jahre zu den besten des Landes gehörte. Es war die letzte wirklich erfolgreich Zeit der Diva vom Main. Mittendrin: der Fuldaer Lutz Meissner. Der heute 68-Jährige war damals für einige Jahre als Physiotherapeut für die Eintracht zuständig und erlebte diese Phase hautnah mit. „Was war das damals für eine Mannschaft. Das war die letzte große Zeit der Eintracht, die mehr um Titel als wie heute gegen den Abstieg gespielt hat“, schwelgt Meissner in Erinnerung. Der ganz große Wurf, die Meisterschaft in der Bundesliga, gelang ihr aber dennoch nicht. „In Rostock haben wir 1992 den Titel am letzten Spieltag verspielt“, erinnert sich Meissner an die bittere 1:2-Niederlage an der Ostsee, die den Traum vom ersehnten Titel platzen und die Eintracht von Rang eins auf drei purzeln ließ.

Als Physiotherapeut war er nicht nur für die Gesundheit der Spieler verantwortlich, ...

Neben der Eintracht war Meissner auch bei Kaiserslautern, Offenbach und Leverkusen ...

Mit der Diva vom Main erlebte der 68-Jährige die letzte große Zeit der SGE mit ...

Lutz Meissner war damals als Physiotherapeut für die Gesundheit der Spieler verantwortlich. Seine „Vorgesetzten“: große Namen der Trainerzunft – Jupp Heynckes und Dragoslav „Stepi“ Stepanovic. „Der Stepi war seiner Zeit voraus. Er hatte damals schon das Feld in Quadrate eingeteilt, für das ein Spieler zuständig war. Heute ist das Standard“, erzählt Meissner. Und auch an manch zunächst seltsam anmutende Trainingsmaßnahme kann sich der Fuldaer Physiotherapeut erinnern. „Er hatte mal einen gefrorenen Platz teilweise mit einem Zelt überdacht, beheizt, Banden aufgebaut und dann dort spielen lassen“, so Meissner. Dass die Eintracht damals so erfolgreich war, daran hatte auch Lutz Meissner seinen Anteil. Denn neben seinen Aufgaben als Physiotherapeut übernahm er auch Teile des Trainings. „Wir hatten nachweislich die wenigsten Verletzungen“, sagt Meissner.

Seit 1983 war der 1948 in Fulda geborene Meissner als Übungsleiter und medizinischer Betreuer von Mannschaften und Einzelsportlern tätig. Über den langjährigen Funktionär Dr. Willi Pfeifer kam er einst zum 1.FC Kaiserslautern, es folgten Stationen bei Frankfurt, Leverkusen, Offenbach und Borussia Fulda. Zudem betreute er zahlreiche Spitzenathleten der verschiedensten Sportarten weltweit. „Mein Beruf hat mich in 63 Länder der Welt gebracht“, erzählt Meissner, „aber die Praxis war immer mein Kerngeschäft.“

Meissner kümmerte sich aber auch um zahlreiche andere Athleten: hier mit der ehemaligen ...

Sein Beruf brachte ihn in 63 Länder der Welt, in denen er mit Spitzensportlern arbeitete ...

"Mein Kerngeschäft war aber immer die Praxis", sagt Meissner ...

1977 hatte sich Meissner beruflich in Fulda sesshaft gemacht, nachdem er zuvor – nach seiner Ausbildung in Berlin - zehn Jahre lang durch die Weltgeschichte reiste. Im damals geteilten Berlin forcierte Meissner seine Karriere als Leichtathlet und trainierte erstmals unter professionellen Bedingungen. „Das hat mich zu einigen Meistertiteln in Berlin und später in Hessen gebracht“, so Meissner, dessen Spezialdisziplin die 800-Meter-Distanz war. Seine zweite große Leidenschaft: das Skifahren. Beim Skiclub Fulda ist Meissner seit 40 Jahren unter anderem für die Skigymnastik verantwortlich. Für dieses ehrenamtliche Engagement wurde der 68-Jährige im letzten Jahr bei der Sportlerehrung der Stadt Fulda geehrt.

Mit 68 Jahren verabschiedet sich Meissner langsam, aber sicher in den wohl verdienten Ruhestand. „Ich arbeite noch 30 Stunden pro Woche und muss nicht mehr alles annehmen, was kommt“, erzählt Meissner, der nach wie vor ein gefragter Spezialist bei den Athleten ist. So bleibt mehr Zeit, sich seine Hobbies zu widmen. Dem Trekking zum Beispiel. Lutz Meissner war schon auf dem Kilimanjaro, im Himalaja-Gebirge oder auf dem Ararat.

... der seit 1977 in Fulda als selbstständiger Physiotherapeut arbeitet ...

Mit 68 Jahren denkt Meissner langsam, aber sicher an den Ruhestand

Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Meissner im letzten Jahr geehrt ...

Sein Beruf hat Lutz Meissner um die halbe Welt gebracht, er hat mit Spitzenathleten aus den verschiedensten Sportarten gearbeitet und allerlei erlebt. Aus seiner Zeit bei der Frankfurter Eintracht ist ihm vor allem eine Anekdote hängen geblieben. „Es war mal eine Dopingkontrolle angekündigt und unsere Nummer fünf wurde dafür gezogen. Die trug damals immer Manni Binz. Weil er Hüftschmerzen hatte, haben wir ihm Schmerzmittel gegeben. Dafür wäre er gesperrt geworden. Also haben wir ihm einfach die Nummer sieben gegeben“, erzählt Meissner lachend aus seiner Zeit in Frankfurt. Als die Eintracht noch eine große Nummer im deutschen Fußball war und der Fuldaer Physiotherapeut diese Zeit hautnah miterlebte. (Tobias Herrling) +++


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