Archiv
Rund 150 Personen kamen am Montagmorgen zusammen - Fotos: Nina Bastian

REGION Bundesweiter Bahnstreik

Bahn stellt Fernverkehr ein: Massive Auswirkungen

10.12.18 - Millionen Pendler müssen am Montagmorgen starke Nerven haben: die Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) hat ihre Mitglieder zu einem bundesweiten Warnstreik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Die Deutsche Bahn stellte am Morgen den bundesweiten Fernverkehr komplett ein, der RMV den S-Bahn-Verkehr. Auch der Zugverkehr in Osthessen ist davon betroffen.

Das DB-Werk am Standort in Fulda rief zu einer Streikkundgebung auf. In mehr als zwei Stunden beteiligten sich rund 150 Personen friedlich. Stefan Möller, Betriebsrat des Werks in Fulda, sagte: "Vielen Dank für die rege Beteiligung. Es ist nicht selbstverständlich, sich bei diesen niedrigen Temperaturen für über zwei Stunden nach draußen zu stellen." Man wollte friedlich streiken und damit signalisieren: "Wir wären bereit, auch noch länger zu streiken, wenn dies von uns verlangt würde."

Stefan Möller

Für betroffene Bahnreisende wurde die Tages- und Zugbindung aufgehoben, die Tickets konnten bereits am Sonntag oder auch am Dienstag genutzt werden. Außerdem konnten Kunden von ihrer Reise zurücktreten. Die Bahn kündigte an, am Montag ihr Personal für die Betreuung der Reisenden in den Bahnhöfen und bei der telefonischen Auskunft zu verstärken. Die Bahn schaltete eine kostenfreie telefonische Sonderhotline: 08000/996633.

Chaos auch in Frankfurt am Hauptbahnhof Fotos (2): privat

Das sagt die EVG zu ihrem Streik: "Wir sind allein unseren Mitgliedern verpflichtet und vertreten ausschließlich deren Interessen", machte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal deutlich. „Es sind unsere Kolleginnen und Kollegen, die rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, versuchen, den Personen- und Güterverkehr in Deutschland zu gewährleisten. Und dies trotz permanentem Personalmangel und den daraus resultierenden vielen Überstunden“, erklärte er. "Wir kehren an den Verhandlungstisch zurück, wenn die DB AG deutlich macht, ernsthaft mit uns verhandeln zu wollen", wird Torsten Westpahl in der Pressemitteilung der EVG zitiert. 

„Der Arbeitgeber hat uns nur Angebote vorgelegt, die nicht den Forderungen unserer Mitglieder entsprachen", machte EVG-Verhandlungsführerin, Regina Rusch-Ziemba, deutlich. „Wir haben bis in den Samstagmorgen um 5:38 Uhr verhandelt und mehrfach unsere Bereitschaft erklärt, bei einem entsprechenden Angebot einen Abschluss am Verhandlungstisch erzielen zu wollen; wir haben uns mehrfach bewegt, am Ende fehlte aus unserer Sicht 1 Prozent mehr angesichts der vom Arbeitgeber angebotenen längeren Laufzeit“, so die EVG-Verhandlungsführerin. „Dass die DB AG nicht noch mal nachgebessert hat, sondern lieber Warnstreiks in Kauf nimmt, ist für uns unverständlich“, machte Regina Rusch-Ziemba deutlich.

„Zum 1. März 2019 wollte die DB AG nur 2,5 Prozent statt der von uns geforderten 3,5 Prozent mehr bezahlen, zudem sei die Laufzeit von 24 auf 29 Monate verlängert worden, das ist für uns kein abschlussfähiges Angebot. Die Laufzeit ist zu lang, die Prozente sind daran gemesssen zu niedrig“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest. „Nachdem wir jetzt in Hannover an drei Tagen insgesamt mehr als 40 Stunden ergebnislos verhandelt haben, brechen wir die Verhandlungen ab, denn am Verhandlungstisch ist derzeit offensichtlich kein Abschluss möglich“, fasste die EVG-Verhandlungsführerin zusammen.

Zuvor hatte die Tarifkommission DB AG das vorliegende Angebot des Arbeitgebers einstimmig abgelehnt, die gleiche Entscheidung hatte auch der Geschäftsführende Vorstand der EVG getroffen. "Unser Ziel ist weiterhin, noch in diesem Jahr einen neuen Tarifvertrag abzuschließen“, so Torsten Westphal. Den Schlüssel dazu habe die DB AG in der Hand. „Angesichts des zähen Verhandlungsverlaufs bleibt uns jetzt aber nur das Mittel des Arbeitskampfes, um unsere Forderungen durchzusetzen, am Verhandlungstisch kommen wir derzeit nicht weiter“, so der Bundesgeschäftsführer der EVG, der für die Arbeitskampfmaßnahmen organisationspolitisch zuständig ist. Die Verantwortung hierfür liege allein beim Bahnvorstand. (Nina Bastian) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön