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Nach den Wettkämpfen freuen sich alle über den dritten Platz: Die Frauen der Feuerwehr Ludwigsau-Gerterode. - Fotos: Gerhard Manns und Feuerwehr Gerterode

11.05.13 - LUDWIGSAU

Frauenpower bei der Feuerwehr: Vorbildliche Erfolgsstory in Gerterode

Während manche Feuerwehren immer noch verbissen die vermeintliche Männerdomäne verteidigt, wird bei der Feuerwehr Ludwigsau-Gerterode, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, bereits ein gutes Drittel der Einsatzabteilung durch das weibliche Geschlecht besetzt und ist seit Jahren ein wesentlicher Bestandteil des heimischen Brandschutzes. Als sinnvolle Ergänzung zur feuerwehrtechnischen Standortausbildung nimmt die Feuerwehr Gerterode seit vielen Jahren an den Leistungswettkämpfen auf Gemeinde-und Kreisebene teil. In diesem Jahr hatten sich die „Feuerwehrladys" ein besonderes Ziel gesetzt. Mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein sollte eine reine Damenmannschaft, anlässlich des Kreisentscheids, die weitgehend männliche Konkurrenz herausfordern.

Nach Auswertung der Ergebnisse aus theoretischem Wissenstest sowie praktischer Beherrschung von technischem Gerät und taktischer Einsatzlagen waren die Gerteröder Damen eine von drei Mannschaften im Starterfeld, die sich fehlerfrei präsentierte. Das Ego der Gerteröder Männermannschaft nahm dabei glücklicherweise keinen Schaden, da auch diese fehlerlos blieben. Erstmalig wird damit der Landkreis Hersfeld-Rotenburg bei den Bezirksmeisterschaften mit einer reinen Damenmannschaft vertreten sein. Wichtiger jedoch ist, dass dieser Erfolg wieder eine Motivation für die Aufgaben der heimatlichen Wehr darstellt und damit dem gesamten Brandschutz zugutekommt.

Frauen in der Feuerwehr, eine Erfolgsstory in Gerterode. Mit diesem Vorbildmodell aus Gerterode kann man dem demografischen Wandel wirkungsvoll entgegentreten und so den dringend benötigten Nachwuchs für die Einsatzabteilungen sichern. Für andere Wehren zum nach machen empfohlen. Bereits Mitte der 90iger Jahre ließen es sich die ersten Frauen nicht mehr nehmen, den aktiven Dienst bei der Feuerwehr anzutreten. Nach sehr aktiven Jahren in der Jugendfeuerwehr war es für die Mädels ein Selbstverständlichkeit, nun auch in den echten Schutzanzug zu schlüpfen. Zu den ehemaligen Jugendfeuerwehrmädchen gesellten sich im Laufe der Jahre glücklicherweise auch immer mehr Seiteneinsteigerinnen. Dass Vater und Sohn in einer Feuerwehr aktiv sind, ist weit verbreitet.

Doch nach Mutter und Tochter am gleichen Strahlrohr wird man dagegen schon intensiver suchen müssen. Nicht nur beim Altersgefüge ist heute kein Unterschied zu den Männern mehr erkennbar. Auch bei den feuerwehrtechnischen Ausbildungen stehen die Damen den Männern nichts mehr nach. Neben dem obligatorischen Grundlehrgang sind weiterführende Qualifikationen im Funkwesen, zum Maschinisten oder in Führungsfunktionen keine Seltenheit mehr. Die Ausbildung zu Atemschutzgeräteträgerinnen war für einige Kameradinnen dagegen schon eine echte Herausforderung.

Letztendlich aber konsequent, da diese auch körperlich sehr anstrengende Ausbildung bei Brandeinsätzen heute unverzichtbare Voraussetzung ist. Die Frauen der Wehr Gerterode stellen insbesondere am Tage einen ganz besonderen Einsatzwert dar. Abiturientinnen und Studentinnen, Selbstständige und Schichtdienstleistende sowie ganz besonders die jungen Mammis in Mutterschutz und Elternzeit decken mit ihrer Anwesenheit im Ort genau die Zeiten ab, zu denen die Feuerwehren ihr größtes Alarmierungsproblem haben.

Auch sind sie es, die einen ganz wesentlichen Beitrag zum vorbeugenden Brandschutz leisten. Wenn die Sprösslinge der jungen Muttis aus erster Hand lernen, warum ein Rauchmelder Leben rettet, was passiert, wenn man Wasser in eine brennende Pfanne schüttet oder wie man mit einem Feuerlöscher umgeht, dann wird so manche Alarmierung der Einsatzabteilung von vornherein entbehrlich. Als besonderer Glücksfall für die Gerteröder Wehr sind zwei der Feuerwehrdamen auch noch als leitende Ausbilder und Betreuer der Jugendfeuerwehr tätig. Herausragende Leistungen der Kinder und Jugendlichen sowie viel Spaß an dem abwechslungsreichen Betreuungsprogramm sind der Lohn für die zusätzlichen Belastungen. (gm) +++


Eva-Maria Schairer bekommt die Atemschutzpunkte von Wehrführer Richardt Schwarz, rechts und dem stellvertretenden Wehrführer Thomas Schütz auf den Helm geklebt.





Gruppenführerin Stefanie Gerland bekommt von Niederaulas Bürgermeister Thomas Rohrbach die Urkunde für den dritten Platz.


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