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- Fotos: Dieter Graulich

21.01.12 - Ulrichstein

Gefragt: Bewirtschaftungsgrundsätze und Erfahrungen mit Agrarumweltförderung

Die Arbeitsgruppe Forsten und Naturschutz im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg hat in ihrer Sitzung am Mittwochabend Thomas Steinke als Sprecher und Axel Rockel als Stellvertreter gewählt. Bei dem Treffen im Landgasthaus Groh hat der Arbeitskreis als erstes Projekt die Erarbeitung von allgemeinen Bewirtschaftungsgrundsätzen im Wald für die Projektgebietskulisse sowie für die Kernräume ins Auge zu fassen. Danach wird die Mitwirkung bei der Findung und Auswahl von Prozessschutzflächen im Wald auf dem Programm stehen. Als nächsten Punkt soll die Erarbeitung von Pflege- und Entwicklungsstrategien für Gewässerbegleitende Wälder und Bruchwälder in den Quellbereichen folgen.

Auf den Fotos: Projektleiter Sebastian Stang trägt die Ziele des Naturschutzgroßprojektes Vogelsberg vor

Des Weiteren werde sich der Arbeitskreis mit der Erarbeitung von Pflege- und Entwicklungsstrategien für Waldsonderstandorte wie zum Beispiel dem Hochmoor beschäftigen. Das nächste Treffen am findet am Dienstag, den 31. Januar um 19 Uhr wieder im Landgasthaus Groh in Ulrichstein statt. Hierzu werden den Teilnehmer der Arbeitsgruppe im Vorlauf des nächsten Treffen Unterlagen zu Bewirtschaftungsgrundsätzen im hessischen Staatswald sowie eines anderen Naturschutzgroßprojekt zur Verfügung gestellt.

Die Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Naturschutz, die ebenfalls am Mittwochabend tagte, war witterungsbedingt nur von wenigen Landwirten besetzt, sodass die Wahl eines Gruppensprechers auf das nächste Treffen am Mittwoch, den 8. Februar um 20 Uhr im Vogelsberger Hof in Crainfeld verschoben wurde. Inhaltlich soll in der nächsten Sitzung über die Erfahrungen der Landwirte mit der Agrarumweltförderung gesprochen werden. Marion Schindler als Arbeitskreissprecherin wird im Vorlauf einige Landwirte, die innerhalb der Gebietskulisse des Naturschutzgroßprojektes Flächen im HIAP-Förderprogramm bewirtschaften, ansprechen und diese für das nächste Treffen einladen.

Projektleiter Sebastian Stang hatte zu Beginn der Sitzung des Arbeitskreises die Entwicklungsziele für die Lebensräume vorgestellt. So soll beim Offenland die Erhaltung und Sicherung der derzeitig vorhandenen Bestände von extensiven Grünlandgesellschaften mit herausragend bedeutenden Lebensgemeinschaften gesichert werden. Die Schaffung von artenreichen Grünlandbeständen aus floristisch verarmten Grünlandbeständen, die absehbar ein hohes naturschutzfachliches Potenzial aufweisen oder dem Biotopverbund dienen sollen und von artenreichen Grünlandbeständen auf Standorten von ehemaligen Grünlandbeständen mit hohem naturschutzfachlichem Potenzial sowie die Einbindung der naturschutzgerechten Grünlandbewirtschaftung in nachhaltige und ökonomisch tragfähige Produktionskreisläufe von landwirtschaftlichen Betrieben seien weitere Ziele.

Es stehe aber auch die Erhaltung und Sicherung der derzeitig vorhandenen Bestände von extensiven Ackergesellschaften mit bedeutenden Lebensgemeinschaften an. Floristisch verarmte Intensivackerflächen, die absehbar ein hohes naturschutzfachliches Potenzial aufweisen könnten, sollen eine Regeneration und Extensivierung erfahren. Wichtig sei der Erhalt und Sicherung des ästhetisch ansprechenden Landschaftsbildes großer Bereiche des Vogelsberges mit der Landschaftsprägenden Heckenlandschaft des Vogelsberges als Lebensraum und als Basis für den Landschaftstourismus. Dazu zählten auch die Erhaltung und Ausdehnung von Tierbeständen und historischen Rassen.

Erhaltung und Sicherung der Bestände

Bei den Wald-Lebensräumen gehe es um die Erhaltung und Sicherung der derzeitig vorhandenen Bestände von Waldgesellschaften mit herausragend bedeutenden Lebensgemeinschaften oder Artvorkommen unter Berücksichtigung der Minimumareale der Wertgebenden Arten durch Prozessschutz auf 240 ha. Naturnahe Laubwaldbestände aus forstlich überformten Beständen auf natürlichen Waldsonderstandorten, die absehbar ein hohes naturschutzfachliches Potenzial aufweisen oder dem Biotopverbund dienen sollen regeneriert werden. Weitere Ziele seien die Sicherung und naturschutzgerechte Entwicklung der großflächig vorhandenen Buchenwald-Gesellschaften basenreicher Standorte, eine Flächenhafte Einbringung von Strukturelementen und Habitaten zur naturschutzfachlichen Aufwertung.

Stang ging auch auf Erhalt und Sicherung des ästhetisch ansprechenden Landschaftsbildes großer Bereiche des Vogelsberges und die Verbesserung des Landschaftsbildes gestörter Bereiche ein. Zu erhalten und sichern seien auch die Sonderstandorte im Wald, wie Felsen, Blockhalden und anderes. Dazu zählten auch die derzeitig vorhandenen Bestände von Quellen mit herausragend bedeutenden Lebensgemeinschaften und die naturnahen und Naturbelassenen Fließgewässerbereiche sowie vorhandenen Bestände von Nieder-, Zwischen- und Hochmoorgesellschaften die in ihrem Wasserhaushalt oder durch aktuelle Nutzungen beeinträchtigt seien.

Abschließend wurden noch die Bruch- und Sumpfwaldgesellschaften, Stillgewässer und die Förderung der Grundwasserneubildung und der dezentralen Wasserrückhaltung zur Sicherung des natürlichen Wasserhaushalts der Landschaft und zum Erhalt der Grundwasserqualität angesprochen. (gr)+++

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