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- Fotos: Julia Möller

27.12.11 - FULDA

Was haben ein Porsche und König Konrad I. gemeinsam? Eine Zahl: 911. Die meisten dürften die 911 wohl eher mit dem rassigen Produkt aus Zuffenhausen verbinden. Die wenigsten mit dem Herrscher aus Weilburg, der in jenem Jahr die Königswürde erhielt und als einziger Purpurträger in der Fuldaer Klosterkirche seine letzte Ruhestätte fand. Um ihn „durch seine Initiativen, die von Fulda ausgingen, neu ins Bewusstsein zu rufen und den Herrscher in den Blickpunkt zu rücken“, wie es Fuldas Kulturdezernent Gerhard Möller formulierte, widmet sich das Vonderau Museum dem König mit einer großen Sonderausstellung unter dem Motto „’911 Königswahl zwischen Karolingern und Ottonen - König Konrad der erste - Herrschaft und Alltag“.

Ein Gefühl für die Zeit dieses Königs können Museumsbesucher schon seit dem 10. November 2011durch eine Fülle von Exponaten im ersten Stock des Museums erhalten. Ein hölzerner Leiterwagen, die Nachbildung des Bamberger Reiters, die detailgetreue Nachbildung eines mittelalterlichen Holzhauses oder ein Ofen zum Salzsieden inklusive wertvoller Handschriften führen die Alltags- und Lebensumstände während der Regentschaft Konrads nicht nur optisch vor Augen, sondern machen sie spür- und greifbar.

Kein Wunder, dass Möller von einer „bemerkenswerten Ausstellung“ sprach und allen Mitwirkenden, allen voran Museumsleiter Dr. Gregor Stasch, Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Frank Verse, Kulturamtsleiter Dr. Thomas Heiler sowie der bürgerschaftlichen Initiative, die sich Konrad in besonderer Weise verschrieben hat, für ihr außerordentliches Engagement dankte. Mit seinem Dank verband Fuldas OB die Hoffnung, dass die Ausstellung möglichst viele Menschen anziehen möge, die auf diese Weise mehr über einen außergewöhnlichen König erfahren, dessen Leben und Wirken die Städte Weilburg, Forchheim und Fulda miteinander verbindet. Dem die Stadt mit einer Straßenbenennung am Aschenberg eine bleibende Erinnerung gegeben hat.

Fast geheimnisvoll wirken die Schilderungen Gregor Staschs über jene Zeit, als Konrad König wurde. „Die Ereignisse, die zu seiner Königserhebung geführt haben, liegen im Dunkel der Geschichte.“ Bei Zeitzeugen habe sie kaum Beachtung gefunden. Weder das genaue Datum noch der Ort des Geschehens werde genannt. Bei allen Zweifeln und Unsicherheiten stehe jedoch eines fest: Im Jahr 911 sei ein Dynastiewechsel erfolgt. Damit Besucher sich Eindrücke über und aus der Zeit Konrads verschaffen können, sollen Nachbildungen „Bilder vermitteln“, wie Stasch erläutert. Noch viel wesentlicher aus Sicht des Historikers ist es, mit der Ausstellung und dem Bezug zu Konrads Wahl die Frage nach der Relevanz der damaligen Ereignisse für das Reich und bis heute unter dem besonderen Aspekt des Förderalismus aufzuwerfen. Mit der repräsentativen Sonderausstellung, die noch bis zum 5. Februar 2012 zu sehen ist, werde Konrad zugleich eine Identität gegeben. +++












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