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Etwa 150 so genannte "Sonntagsschützer/innen" aus der kirchlich-gewerkschaftlichen "Allianz für den freien Sonntag" besetzten mit Liegestühlen die vielbefahrene Innenstadt-Straße (vor Holiday-Inn). - Fotos: Bene Reinisch

15.02.12 - FULDA

Gegen 13 Uhr hieß es heute in Fulda auf der Kreuzung Dalbergstraße/Goethestraße/Lindenstraße in Höhe der Goethestraße "liegen statt fahren". Etwa 150 so genannte "Sonntagsschützer/innen" aus der kirchlich-gewerkschaftlichen "Allianz für den freien Sonntag" besetzten mit Liegestühlen die vielbefahrene Innenstadt-Straße (vor Holiday-Inn). Grund für den "Ruhemob" war die 4. bundesweite Zeitkonferenz, die am heutigen Mittwoch in Fulda stattfindet. Unter Polizeibegleitung harrten die Demonstranten etwa 15 Minuten auf der Straße aus. In einer Kundgebung forderten sie zu weiteren Aktionen auf. Die Allianz ist ein seit 2006 bestehender Zusammenschluss verschiedener Organisationen, die sich für die Sonn- und Feiertagsruhe einsetzt, darunter die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die Katholische Betriebsseelsorge, der Bundesverband evangelischer Arbeitnehmerorganisationen, die KDA (Kirche in der Arbeitswelt) sowie über 80 weitere Allianzen, Organisationen und Verbände, wie zum Beispiel der Deutsche Sportbund. Als Trägerorganisation fungiert die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Laut Referatsleiter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Hannes Kreller müssen 11 Millionen Bundesbürger regelmäßig an Sonntagen arbeiten, mit zunehmender Tendenz. Ziel der vierten Zeitkonferenz sei es, der Jahr für Jahr anwachsenden Sonntagsarbeit und dem zunehmenden Sonntagsshopping ein starkes Signal für die Sonn- und Feiertagsruhe entgegen zu setzen. Neben der Live Aktion würden während der Tagung Aktionsbeispiele aus den regionalen Sonntagsallianzen präsentiert, die den Teilnehmern zahlreiche Anregungen für das eigene Engagement bieten sollen. "Sonntagsarbeit ist familienfeindlich, denn es muss einen gemeinsamen freien Tag für die Familie geben. Sie ist arbeitnehmerfeindlich, weil wir wissen, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Sonntagsarbeit zunehmen. Darüber hinaus ist sie feindlich für das Ehrenamt und politisches Engagement, zum Beispiel können durch sie Wahlen nicht wahrgenommen werden", erklärte Kreller.

Die Entscheidungsfreiheit zum Thema "Verkaufsoffene Sonntage" liege beispielsweise bei den Kommunen, ohne gesetzliche Einschränkungen. Die Allianz fordert deutliche staatliche und gesetzliche Grundlagen zur Einschränkung der Sonntagsarbeit durch die Länderregierungen und die Bundesgesetzgebung. Erfolge seien bereits in Siegen und Bochum, aber auch in Bayern und Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. "Wir sind auf einem guten Diskussionsweg, um die politische Meinung zu beeinflussen", so Kreller.

Grund für die Aktion in Fulda seien die in Hessen zurzeit verstärkt auftretenden Diskussionen über die Bedarfsgewerbeverordnung, aber auch der am 3. März stattfindende Europäischen Tag des freien Sonntags, der auf eine Verordnung des Kaisers Konstantinus aus dem Jahre 326 zurückgehe. (pakü) +++











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