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Nach dem Pressegespräch stellten sich alle zum Gruppenfoto vor den Eingang des "J.S. Bach Hauses" (von links): Hugo Wieg, Regisseur, Rosemarie Zillinger, Vorstand Bach Haus, Prof. Siegfried Heinrich, Johannes Wollrab, Solist "Zauberflöte", Nicole Schlabach, Sparkassen Kulturstiftung, Dr. Michael Auge, Sparkassenfinanzgruppe Hessen-Thüringen, Alf Rothe, Arbeitskreis für Musik e.V., Prof.Tilo Lehmann, Dirigent "Zauberflöte", Rainer Wenke, Regisseur "Nabucco". Sitzend von links: Renata von Trott zu Solz, Arbeitskreis für Musik e.V. und Judith Kiefer. - Alle Fotos: Gerhard Manns

Alf Rothe beim Pressegespräch

30.07.10 - BAD HERSFELD

31. Opernfestspiele 2010: Großes Echo auf "Zauberflöte" und "Nabucco"

Die 31. Bad Hersfelder Opernfestspiele 2010 in der Stiftsruine nehmen Gestalt an - die Proben haben begonnen, die beiden Opern "Die Zauberflöte" und "Nabucco" dürften Publikumsmagnete werden, der Vorverkauf für die insgesamt 15 Aufführungen läuft - im Gegensatz zum Vorjahr - für den Veranstalter "Arbeitskreis für Musik" zufriedenstellend, das Land Hessen behielt die 2009 erhöhte Förderung bei und der Hauptsponsor, die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, hat ihr förderndes Engagement auch für dieses Jahr zugesagt. Und so konnten bei einem Pressegespräch am gestrigen Nachmittag im Hersfelder Bach-Haus die Veranstalter einen positiven "Zwischenstand" der Vorbereitungen und Ausblick auf die neue Spielzeit geben.

An dem Gespräch nahmen Prof. Siegfried Heinrich (Künstlerischer Direktor und Dirigent), Prof. Tilo Lehmann (Dirigent der "Zauberflöte"), Hugo Wieg (Regisseur der "Zauberflöte"), Rainer Wenke (Regisseur "Nabucco"), Johannes Wollrab (Solist "Zauberflöte"), Dr. Michael Auge von Sparkassenfinanzgruppe Hessen-Thüringen,

Nicole Schlabach von der Sparkassen Kulturstiftung, Renata von Trott zu Solz, Alf Rothe und Judith Kiefer vom "Arbeitskreis für Musik e.V." sowie Rosemarie Zillinger vom Vorstand des Bach-Hauses teil.

Positiv verlief bisher der Vorverkauf der Karten für die Opernfestspiele: nach einem mäßig verlaufenen Vorverkauf der letzten Saison habe schon im Herbst 2009 nach dem Start des Vorverkaufs eine deutliche Zunahme verzeichnet werden können - in einer Höhe, dass die ungefähren Zahlen vor der Finanzkrise erreicht wurden. Durch einen stringenten Sparkurs und den anziehenden Vorverkauf konnte auch auf eine Erhöhung der Eintrittspreise verzichtet werden. Durch die Umstellung des Buchungssystems mit Einbindung eines Online-Ticketsystems sei eine weitere Entlastung und Erleichterung des Bestellvorgangs erreicht worden, berichteten die Verantwortlichen des Arbeitskreises.

Die Förderung der Opernfestspiele durch die öffentliche Hand und Sponsoren sei ein wichtiger Faktor zur Finanzierung der Produktionen. Auch da gab es Erfreuliches: die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen als Hauptsponsor Hauptförderer habe ihr Engagement auch in diesem Jahr wieder zugesagt. Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen mit seinen Partnerunternehmen der SV SparkassenVersicherung Hessen-Thüringen, der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen leisteten neben der Hessischen Landesregierung und der Stadt Bad Hersfeld einen wesentlichen und direkten Anteil an der finanziellen Unterstützung für die Opernfestspiele in der Hersfelder Stiftsruine.

Die Hessischen Landesregierung mit Ministerpräsident Dr. Roland Koch als Schirmherrn der Opernfestspiele und Festspielkonzerte, die schon 2009 ihren Zuschuss zur Oper auf 160.000 Euro erhöhte, habe auch in diesem Jahr diese hohe Förderung gewähren können. "Darin sehen wir eine Bestätigung und Würdigung unserer Arbeit und das Interesse der Landesregierung die Oper in der Stiftsruine als kulturelles Ereignis in Hessen zu erhalten," sagten Prof. Siegfried Heinrich und seine Mitstreiter. Auch in diesem Jahr wolle der Arbeitskreis aber darauf hinweisen, dass ohne die hohe Beteiligung der ehrenamtlichen Mitglieder, den uneigennützigen Spendern und Prof. Siegfried Heinrichs intensiven Einsatz die Vorbereitung und Durchführung der Opernfestspiele nicht möglich wären, ergänzte Renata von Trott zu Solz. .

Mit NABUCCO von Giuseppe Verdi steht die erste Premiere der Saison - am 11. August, 20:30 Uhr - ganz im Zeichen der italienischen Oper. „Mit Nabucco begann mein eigentlicher Weg als Opernkomponist" schrieb Giuseppe Verdi in seinem autobiographischen Bericht. Bis heute steht Nabucco, insbesondere dessen berühmt gewordener Gefangenenchor, synonym für unbedingte Freiheitssehnsucht, als Parabel für den Kampf gegen Unterdrückung.

Auf der Grundlage der dramaturgischen Freiheiten verhandelt die Oper ein Thema aus der jüdischen Geschichte um den Babylonier-König Nebukadnezar II., dem es 598 v. Chr. gelang, das Königreich der Juden Babylonien anzugliedern. Im Uraufführungsjahr 1842 war dies die Chiffre für die Sehnsucht des - in unzählige Kleinstaaten zerteilten - Landes Italien nach einer geeinten großen Heimat, frei von Fremdbestimmung durch die Habsburger. Von besonderer Bedeutung in Nabucco ist der religiöse Konflikt zwischen dem Babylonier-Gott Baal und der jüdischen Gottheit Jehova, den Verdi und sein Librettist Solera in den Mittelpunkt der Handlung rücken. Verdis Nabucco ist einer jener Herrscher, die sich selbst göttliche Gewalt zusprechen und in ihrem Größenwahn ganzen Völkern den Garaus machen wollen. Übersteigerte Leidenschaft, Machtgelüste und Größenwahn sind jene menschlichen Attribute, die Verdi in Musik gesetzt hat. Diese monumentale romantische Oper zeigt so den bis heute nicht enden wollenden Leidensbericht des jüdischen Volkes.

Das Solistenensemble der Hersfelder Aufführung birgt bekannte Namen: mit dem Koreaner Byoung-Nam Hwang (als Ismael) und Sylvia Bleimund (als Abigail) sind die Preisträger des letzten Jahres wieder auf den Brettern der Stiftsruinenbühne zu hören und zu sehen. Regisseur Rainer Wenke war selbst Operndirektor in Rostock, Plauen/Zwickau und Oberspielleiter in Chemnitz; mit Gastinszenierungen an den Theatern und Opernhäusern in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Thüringen sowie Polen. Mit seinen Erfahrungen und vielseitigem Repertoire sind Verdi Opern für ihn kein unbekanntes Terrain. Der erste Premierenabend steht wie immer unter der musikalischen Leitung von Prof. Siegfried Heinrich.

Am zweiten Premierenabend, dem 12. August, 20:30 Uhr, wird mit der ZAUBERFLÖTE von Wolfgang Amadeus Mozart eine der weltweit am meisten gespielten Opern aufgeführt. Auch mehr als 200 Jahre nach ihrer Uraufführung hat diese - ganz in der Zauberspiel-Tradition des Wiener Volkstheaters stehende - Oper bis heute nichts an Zeitgeist eingebüßt. Auf philosophischem Fundament entfaltet die Zauberflöte ihr Spiel um Macht, Intrigen und menschliche Beziehungen. Sie zeichnet ein feinnerviges Psychogram ihrer Figuren, denen, oft am Scheideweg stehend, meist nur drei Optionen bleiben: Tod, Verderben oder Versöhnung. Das Leben erscheint als fortwährende Prüfung, bei der es heißt, Verführungen zu widerstehen und sich würdig zu verhalten. Insbesondere in unserer heutigen Konsumgesellschaft erschließt sich die Zeitlosigkeit von Mozarts "Die Zauberflöte" in dem humanistischen Anspruch als Überlebensprinzip "Wahrhaftigkeit."

Die musikalische Leitung hat Prof. Tilo Lehmann, der zum ersten Mal eine Opernpremiere in Bad Hersfeld einstudiert. Nach seinem Studium an der Dresdner Musikhochschule begann für ihn 1972 eine vielversprechende Dirigentenlaufbahn. Seine Lehrer waren Prof. Rudolf Neuhaus und Kurt Masur; er war unter anderem Assistent bei Herbert von Karajan. Erfolgreiche Dirigate in Europa sowie Rundfunkproduktionen sind Dokumente seines Erfolges. 1979 übernahm er eine Professur für Orchesterdirigieren an der Hochschule der Künste in Zwolle/NL. Nach 1989 war Tilo Lehmann zunächst Chefdirigent der Schweriner Philharmonie, 1995 wurde er Generalmusikdirektor des Mittelsächsischen Theaters. 2000 übernahm er die Dirigentenklasse für das Aufbaustudium an der Messiaen Academie in den Niederlanden. Seit mehreren Jahren verbindet ihn eine erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit mit der polnischen Staatsphilharmonie Tschenstochau.

Regie führt Hugo Wieg, der ebenfalls in Hersfeld kein Unbekannter ist. Im Solistenensemble werden die Zuschauer Johannes Wollrab als Papageno wiedersehen, der schon im letzten Jahr bei „Die lustigen Weibern von Windsor“ die Partie des Herrn Fluth sang. Mit Irina Küppers kommt eine Neuentdeckung nach Hersfeld, sie sang die Partie der Pamina bereits bei einer Hochschulproduktion in Dresden unter der Leitung von Prof. Ekkehard Klemm.

Mit den Virtuosi Brunensis steht das junge und ambitionierte Orchester des letzten Jahres wieder zur Verfügung, der Opernchor setzt sich aus jungen polnischen Sängerinnen und Sängern des Posener Bachchores, sowie Mitgliedern des Hersfelder Festspielchors zusammen. +++


Die letzten Feinheiten werden besprochen....

Probe für "Nabucco" mit Regisseur Rainer Wenke.


...und dann ging`s los






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