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Die Zeit drängt: Bis Ende diesen Jahres muß die Sanierung stehen damit die Eishalle in Lauterbach nach drei tristen Jahren überhaupt noch eine Zukunft hat. Wegen Mängeln in der Dachkonstruktion wurde der beliebte Treffpunkt für Eissportfreunde im Herbst 2008 geschlossen. Seitdem hat die Bürgerinitiative Eisbahn eifrig an einem Konzept und den Chancen gearbeitet, möglichst genügend Geldgeber für die Sanierung zu finden. Die Lösung und damit die Wiedereröffnung der Eishalle scheint seit Montagabend in greifbarer Nähe. Gemeinsam mit Vogelsberg Consult konnten Manfred Naumann und seine Mitstreiter nun eine Konzeption vorstellen, die von den politischen Gremien getragen wird. Rund 150 Interessierte kamen am Montagabend in den vollbesetzten Saal des Lauterbacher Hofes, um die Zukunft der Eishalle zu erfahren. Einziges Manko: Um die Sanierungskosten von rund 588.000 Euro aufbringen zu können, ist auch das finanzielle Engagement möglichst vieler Bürger und der Wirtschaft nötig. Rund 100.000 Euro hoffen die Initiatoren so zusammen zu bekommen.

Unter dem Motto "Gemeinsam für das Dach der Region - Baustein erwerben und helfen" soll das Ziel erreicht werden. Die restlichen Mittel erhofft sich der neue Verein durch Zuschüsse des Landes Hessen (288.000), der Stadt Lauterbach (100.000 Euro), dem Vogelsbergkreis sowie durch ein Darlehen. Um diese Zuschüsse erhalten zu können, war die Gründung eines gemeinnützigen Vereins nötig. Der EC Lauterbach 2012 wird auf zwei Säulen geführt: Der hauptamtliche Geschäftsvorstand auf der einen, sowie die ehrenamtliche sportliche Führung auf der anderen Seite. Im Kern möchte der ECL an die Ziele des Vorgängervereins - dem VERC Lauterbach - anknüpfen und alle Eislauf- und Eishockeyfans eine Möglichkeit bieten, ihren Lieblingssport zu frönen. Der gesamten Region Osthessen fehlt eine solche touristische und sportliche Attraktion, seitdem die Lauterbacher Eishalle dicht ist.

Der Lauterbacher Gutachter und Fachmann in Sachen Hallenkonstruktionen, Universitätsprofessor Dr.-Ing. Stefan Winter erklärte, wie die Halle sicher nutzbar werde. Unter dem Hallendach soll eine Kunststoff-Folie gezogen werden. Diese verhindert den ständigen und schädlichen Wärme- und Kälteaustausch in den Dachbalken. Dieses System einer finnischen Firma habe sich in anderen Eishallen bereits bewährt und werde derzeit zum Beispiel in Landsberg eingebaut. Zudem müsse die Lauterbacher Halle komplett geschlossen sein. Derzeit gibt es an einer Seite noch eine Gebäudelücke. Zudem soll die Eishalle technisch modernisiert werden (Beschallung, Videotechnik). Der ECL übernimmt den gastronomischen Betrieb und will dafür mehrere Arbeitsplätze anbieten.

Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller begrüßte das Engagement zur Rettung der Eishalle und rief in seinem Grußwort auch die Nachbarkommunen dazu auf, das Vorhaben finanziell zu unterstützen. Lippenbekenntnisse allein reichten nicht, erklärte Vollmöller. Allerdings habe er bislang nur Absagen erhalten. In einer Diskussionsrunde nach der Konzeptvorstellung stellte der erste Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Lauterbach, Rudolf Dietrich, die wirtschaftlichen Vorteile der Eishalle für den Gastronomie und Handel in Lauterbach in den Mittelpunkt. Mit einem flammenden Apell rief zum Abschluss Professor Winter auf: "Künftig wird es so sein, dass wir Bürger uns finanziell mit einbringen müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Wir wollen die Eishalle retten und haben keine Zeit. Lasst uns anfangen, ich bin dabei", sagte Winter und erhielt dafür von den rund 150 Zuhörern kräftigen Applaus. Bereits am Abend gingen einige Spenden ein. Das Geld landet zunächst auf einem Treuhandkonto.

Weitere Informationen zum Eishallen-Konzept, dem neuen Verein und der Spendenaktion gibt es im Internet unter der Adresse http://www.eishalle-lauterbach.de . (Hans-Hubertus Braune) +++