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05.01.12 - SCHLITZ
Bei Schlitz-Fraurombach (Vogelsbergkreis) ist heute Morgen gegen 03:00 Uhr offenbar durch eine Windböe ein mit Stückgut beladener Lastwagen der Spedition "online" zur Seite gedrückt worden und im Straßengraben "gelandet". Die Zugmaschine und Auflieger des Sattelzuges liegt quer auf der Seite, es läuft Kraftstoff aus. Die Feuerwehr ist mit zahlreichen Kräften vor Ort. Bei dem Gefahrgut handelt es sich offenbar um kleinere Mengen wie Farben etc. Nach ersten Einschätzungen werden die Bergungsarbeiten mehrere Stunden dauern. Deshalb ist auch die Landesstraße zwischen Hünfeld-Michelsrombach und Schlitz bis auf Weiteres komplett gesperrt.
Die Bergungsarbeiten sollten gegen 04:30 Uhr beginnen. Man wollte versuchen, den kompletten Sattelzug auf die Straße zu ziehen und dann zur Firma ins Gewerbegebiet von Schlitz-Fraurombach zu schleppen, umdort die etwa acht Tonnen geladenes Sammelgut unter besseren Bedingungen aus- bzw. umzuladen. Leider hat sich in den folgenden 90 Minuten fast nichts getan. Erst um 06:10 Uhr traf der große Autokran eingetroffen, denn nur mit dessen Hilfe - so hat sich herausgestellt - ist eine Bergung des verunglückten Sattelzuges möglich.
Und die war gar nicht so einfach, denn die Schräglage barg die Gefahr, dass beim Ziehen am Unterbau der komplette Aufbau wegen der Innenbelastung durch das Sammelgut abbrechen könnte. Also wurde mit Winden gezogen - und gleichzeitig vom Autokran angehoben und stabilisiert. Eine mühsame Arbeit, die nur mit größter Vorsicht zu bewältigen war. Hinzu kam, dass aus den Kraftstofftanks rund 200 Liter Diesel in den Flutgraben ausgelaufen waren. Vorsichtshalbe wurde die Untere Wasserbehörde und die Stadt Schlitz wegen des nahen Klärwerkes informiert.
Und dann klappte es - fast - wie am Schnürchen. Abschleppunternehmer Rudi Wehner montierte an der Vorderfront eine Schleppeinrichtung und setzte dann auf die Kraft seines "bärenstarken" Abschleppfahrzeuges. Fast 60 Tonnen Kraft waren notwendig, um dann den kompletten Sattelzug aus dem rund ein Meter tiefen matschigen Graben herauszuziehen. Immer unter der Beobachtung der Feuerwehr, denn die hatte Sorge, dass noch mehr Kraftstoff auslaufen könnte.
Um genau 07.07 Uhr stand der Speditions-Sattelzug wieder auf der Straße. Ziemlich ramponiert und mit viel Schlamm am Unterboden. Vorsichtig wurde er dann wieder zurück zur "Heimatbasis" in Fraurombach geschleppt, wo man sich vor allem um das Gefahrgut kümmerte. Über die Schadenshöhe gibt es noch keine Informationen. Gegen 08.00 Uhr konnte die Straße nach fünfstündiger Vollsperrung wieder freigegeben werden. +++
















