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17.07.11 - SPANIEN

Vom Mittelmeer zum Atlantik (3) - Siggis Hobbyradler treffen "Tour de France"

Ein großartiger Plan will umgesetzt werden; Siggis Hobbyradler, die Radsporttruppe der Fahrradwelt Seng (Petersberg-Stöckels bei Fulda), radeln über die Pyrenäen, aber längs, vom Mittelmeer bis zum Atlantik. Einen Besuch bei der Bergankunft der Tour de France inklusive. Damit die Leser von "osthessen-news" fast "dabei" sind, hat sich die siebenköpfige Radlertruppe ent-schlossen, schon von unterwegs aus Bilder und Text zu schicken.

In mehreren Teilen wird also die Öffentlichkeit an ihrem Projekt "Vom MIttelmeer zum Atlantik und Tour de France" teilhaben können. Nachdem in der zurückliegenden Woche die beiden ersten Berichte (12. / 13.07.) veröffentlcht wurden, folgt nun der dritte von Tag 5 und 6. Es war ein Höhepunkt der ganz besonderen Art, denn "Siggis Hobbyradler" waren nicht nur an einem Etappenziel der "Tour de France", sondern durften auch Blicke hinter die Kulissen die Rad-Zirkus werfen.

Der fünfte Tag – Luz St. Saveur, 50 km – 1200 Hm, Regenschlacht am Col d’Aubisque

7:00 Uhr Regen / 8:00 Uhr Regen / 9:00 Uhr es trocknet ab / 10:00 Start, tiefe Wolken, kühl, nasse Straßen, ansonsten trocken. Verspätet gingen wir auf die Etappe, die ganze Nacht hatte es geregnet und die Wolken verhießen nichts Gutes...

Aber der Tagesplan versprach echte Leckerbissen, der Col dd’Aubisque (1709m) wollte erklommen werden, und zwar über die Ostrampe mit dem Zwischenpass Col de Soulor (1474m). Auf der Papierform schien der Col de Soulor einfach zu sein, 1019 Höhenmeter auf 19,5 km, das sah machbar aus. Die Wolkendecke senkte sich und in der zweiten Hälfte des Anstiegs zeigte sich der Pass als echtes Rampenbiest. Punktuell ging es mit 20% die Wände hoch. Analog zum Anstieg der Steigungsprozente fielen die Temperaturen. Neblig, stürmisch und kalt präsentierte sich die Passhöhe. Peter konterte den finalen Gipfelsprint von Karsten, und gewinnt seine erste Bergwertung.

Ein beherzter Radslalom durch Kühe und Schafe führte uns auf den Cirque du Litor, eine in eine gewaltige Felswand gehauene kleine Straße, welche, ohne seitliche Begrenzung, hunderte Meter über dem Tal die grandiose Verbindung zum Col d’Aubisque darstellt. 5 km vor der Passhöhe war dann Schluss mit lustig, Sturm, Nebel und dichter Regen setzten ein und das Hochgebirgsgeländeschwimmen ging in seine entscheidende Phase. Die Passhöhe wurde eher zufällig gefunden; le Patron Siggi schickte uns umgehend zur Cafe au Lait-Kontrolle mit angeschlossenem Blaubeerkuchendoping und gezielter Rosé-Einnahme. Der zweite Teil der Tagesetappe fiel dann aus, im Bus fuhren wir über den Col de Marie Blanque zum Hotel.

Der 6. Tag: Luz Ardiden – Als VIP bei der Tour de France, 32 km, 1000 Höhenmeter

Heute kam der Höhepunkt der Reise, Bergankunft bei der Tour de France in Luz Ardiden, als VIP-Gäste der ARD. Siggi hatte seine Kontakte zum Moderator Florian Nass spielen lassen und uns so Zugang zum Medienbereich des Tourtrosses ermöglicht. Wir waren mittendrin statt nur dabei.

Aber der Reihe nach. Geschlossen radelten wir, zusammen mit 15 000 anderen Radsportverrückten die 15,5 km lange Rampe nach Luz Ardiden hinauf, jeder Meter ein Spektakel. Neben Rennrädern begegneten uns ein Tandem mit Kinderanhänger oder ein Vater, welcher mit zwei alten Fahrradschläuchen seine Kinder den Berg hinauf zog. Untermalt von baskischer Volksmusik und eingekeilt von geschlossenen Wohnmobilreihen kurbelten wir dem Gipfel entgegen. Die letzten 2 km mussten dann aus unerfindlichen, womöglich in französischem Rotwein ertränkten Gründen geschoben werden. Wir sind sicher, dass sich die Gendarmerie irgend etwas dabei gedacht hat, was, dass wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Oben wurden wir dann von Florian Nass mit Hallo begrüßt, anschließend führte uns eine ARD Mitarbeiterin durch den gesamten Tourpark. Moderatorenkabine, Schneideräume, Übertragungswagen, Technikbusse, tausende von Kabelkilometern in irrwitzigen Knoten und Bahnen und zu guter Letzt das Catering ließen uns staunen. Nebeneinander kommentieren deutsche, italienische, spanische oder holländische Moderatoren, ein babylonisches Sprachengewirr auf allerengstem Raum. Und irgendwie funktioniert es. Die Hobbyradler wurden zur Siegerehrung in die „Muschel“ gebeten, Ehre wem Ehre gebührt.

Die Werbekarawane kündigte das große Finale an, die Schlecks, Contador, Evans, Basso und Sanchez flogen die Spitzenkehren hinauf, die Fans wurden immer lauter. Dann das Ziel, 10 Meter vor der Ziellinie stehen die Hobbyradler an der Bande, Sanchez kommt als erster um letzte Kurve und gewinnt! Frank Schleck wurde Dritter, auch sein Bruder Andy legte noch einige Sekunden zwischen sich und Contador.

Die Abfahrt zurück zum Hobbyradlertourbus dauerte dann fast 2 Stunden, ein hochkomplexe Mischung aus Autos, Bussen, Motorrädern, Fußgängern und Radfahrern quetschte sich zurück ins Tal. Es war unbeschreiblich. +++





































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