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Das THW bei der Arbeit. - Fotos: Florian Dietz

06.11.10 - FULDA

"Das Fulda-Kettensägen-Massaker" - THW zerstört Motorsägen aus Fernost

Motor-Kettensägen für 53 Euro? Wo gibt es denn sowas? Anscheinend bei einem Großhändler in Hamburg, denn da hat eine Gruppe von 20 "Wohnwagenreisenden" aus Irland 24 Stück zu diesem Preis erstanden, um sie im Landkreis Fulda weiterzuverkaufen - für bis zu 900 Euro. Klingt nach einem guten Geschäft, allerdings nur für die irische Reisegruppe. "Die Kettensägen kommen aus Fernost. Sie weisen allesamt große Mängel auf und entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsvorschriften", weiß Klaus Palm, Leiter des Dezernats "Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik" beim Regierungspräsidium Kassel. Ein Polizeibeamter aus Fulda hatte den "fliegenden Händlern" einen Strich durch die Rechnung gemacht: Er hatte ihren Motorsägen-Handel entdeckt, die Geräte beschlagnahmt und das Regierungspräsidium eingeschaltet.

Heute Morgen stand nun die Zerstörung der 24 Sägen an. Das Technische Hilfswerk Fulda hatte sich bereiterklärt, diese Aufgabe zu übernehmen, und die Einzelteile der Geräte fachgerecht zu entsorgen. So wurde heute morgen geschraubt, gebohrt, gehämmert und geschnitten. Der Motor der Sägen sollte eigentlich mit einer Druckluft-Schere des THW zerstört werden, allerdings war das wegen der schlechten Materialqualität gar nicht nötig: ein beherzter Schlag mit dem Hammer reichte aus, um die gusseisernen Aggregate zersplittern zu lassen.

Welche Gefahren hätten für Käufer der Sägen denn bestanden? "Zum Beispiel biegt sich das Schwert der Säge sehr leicht durch. Wenn das passiert, springt die Kette unter Umständen ab und kann zu schweren Verletzungen führen. Außerdem zeigt der Auspuff der Motorsäge nach vorne und könnte umherfliegende Sägespäne entzünden", erklärt Gerhard Quanz vom Regierungspräsidium. Nebenbei sähen die Sägen ihren qualitativ hochwertigeren Pendants der etablierten Marke "Stihl" äußerst ähnlich, man könne also auch von Markenpiraterie sprechen - obwohl die 24 Fernost-Geräte unter anderen Namen verkauft wurden. Wer billig kauft, kauft oft zweimal - und gefährdet unter Umständen auch noch seine Gesundheit. (dz) +++


Die Sägen werden aufgeschraubt.

Klaus Palm vom Regierungspräsidium Kassel zeigt die verbogenen Säge-Schwerter.


Das THW hat noch einiges zu tun - insgesamt 24 Sägen warten auf ihre Zerstörung.

Aufkleber auf den Kartons: Aus Gründen der Gefahrenabwehr beschlagnahmt.


"Stiefeltest": Diese Säge-Schwerter sind minderwertig.




Erst rückte das THW den Motoren...

mit einer Druckluftschere zu Leibe - das war aber gar nicht nötig.



Säuberlich getrennt: Die Einzelteile...


...der Kettensägen.

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