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08.07.10 - Bad Neustadt

SEEHOFER zu Besuch - Neustadt wird Modellstadt für Elektromobilität

Lange haben die Menschen in der Region auf den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer gewartet. Als das bayerische Kabinett in Bad Kissingen tagte, nutzte er dies für einen Abstecher nach Bad Neustadt. Im Gepäck ein Mitbringsel, das für Freude und Erleichterung einer ganzen Region sorgte: Bad Neustadt wird erste bayerische Modellstadt für Elektromobilität.

Bildunterschrift: Ministerpräsident Horst Seehofer (Mitte) besuchte die Firma Siemens in Bad Neustadt. Mit im Bild sind Bürgermeister Bruno Altrichter (von rechts) mit Landrat Thomas Habermann und (von links) Klaus Helmrich (Siemens) mit Werksleiter Michael Frank. Foto: Partl.

Mit einer Kundgebung und für sich sprechende Transparente empfingen ihn gut 100 Siemensianer vor dem Werkstor in Brendlorenzen. Seehofer stieg aus, die frohe Botschaft wollte er den Menschen persönlich mitteilen: Im Rahmen des Zukunftsprogramms „Aufbruch Bayern“ wird Bad Neustadt erste Modellstadt für Elektromobilität im gesamten Freistaat. Auch erhält die Stadt ein Technologietransferzentrum mit einem neuen, ergänzenden Zweig der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt. Bis zum Herbst soll das Konzept stehen. Das alles sei kein Wort zum Sonntag oder schlichte Beruhigungsversuche, versicherte der bayerische Landesvater, sondern gehe in Richtung einer sicheren Existenz und guten Zukunft für die Menschen in der Rhön.

Anschließend traf sich Seehofer im Info-Pavillon der Siemens AG zu einer Gesprächsrunde mit maßgeblichen Vertreten der heimischen Wirtschaft zum Thema „Zukunftstechnologien im Landkreis Rhön-Grabfeld“. Siemens-Werkleiter Michael Frank eröffnete die Gesprächsrunde. Etwa 30 Vertreter aus Wirtschaft und Politik füllten den Saal. Landrat Thomas Habermann dankte Ministerpräsident Horst Seehofer für sein Kommen. Die Anwesenden wollten ihm eindrücklich vorführen, wie viel Innovationskraft in der Region steckt. „Ich persönlich glaube, wir stehen jetzt vor einer guten Zukunft.“

Einer nach dem anderen schilderte Situation und Nöte vor Ort, sprach über sein Problem, mit dem er sich hier konfrontiert sieht. Horst Seehofer hört aufmerksam zu, ließ erst einmal alle zu Wort kommen. Alle wollten offenkundig dafür sorgen, dass der Landesvater die Rhöner Region nie mehr vergesse. Landrat Habermann empfahl ihm nachdrücklich, beim Nachhausefahren anzuschauen, wie viel Bad Neustadt in seinem Auto stecke. „Einige Teile kommen von uns“ erklärt Dr. Ernst-Rudolf Bauer, Geschäftsführer der Preh Werke. „Die Klimaanlage haben wir entwickelt. Sie wird in Bad Neustadt gebaut.“ Seehofer witzelt: „Über die Schattenseiten ihrer Klimaanlage müssen wir unter vier Augen reden." „.Sie kommen uns nicht aus“ konterte Bauer.

Sein Betriebsratsvorsitzender Egon Friedel erklärte, zwar viele Wünsche zu haben, doch auch zu wissen, dass nicht alle erfüllbar seien. Seine Herzensangelegenheit sei die Zukunft der Jugend. „Die solle hierbleiben können und nicht gezwungen werden, in Ballungsräume abzuwandern.“ Auch erbat er die Rückkehr zur gewohnten Altersteilzeitregelung. „Das ist ein bewährtes erfolgreiches Mittel zum Ausgleich der Altersstruktur.“ Jens Öser von der IG-Metall unterstrich den Wert der Region. „Hut ab vor dem Engagement der Rhöner. Es lohnt sich hier zu investieren." Von Seiten der IHK wurden die Stärkung und der Ausbau der Hochschulen in Mainfranken gefordert. Auch wurde die Bitte zum Ausbau der Forschungslandschaft laut. Die Logistik sei hier in guten Händen, erklärte Spediteur Wolfgang Geis, für die nötigen Verpackungen sorge die Firma Kunert, ergänzte Chef Matthias Kunert.

Schließlich meldete sich Seehofer zu Wort, schwer beeindruckt vom vorhandenen Know How. Persönliche Begegnungen brächten stets mehr als das Wälzen von Akten. „Bayern war mal das Armenhaus in der Bundesrepublik. Jetzt gehört Unterfranken zu den Top-Ten-Regionen Europas." Das Thema Siemens wurde zuvor bei der Kabinettssitzung angesprochen: „Wir wollen einen starken industriellen Standort mit Siemens und allen anderen" versicherte er.

Neue Arbeitsplätze entstünden mit dem Aufbau der Windkrafttechnologie in Bad Neustadt. Auch das habe Siemens, vorbehaltlich der konjunkturellen Entwicklung, versprochen. „Der Konzern pflegt Wort zu halten.“ Eindringlich appelliere er stets die Bürger, Windräder dann auch zu ertragen. Sie seien sicherlich auch mit naturschützerischem Interesse zu vereinbaren. Ganz persönlich danke er Landrat Thomas Habermann, der in Sachen Siemens klug gesteuert hätte: einerseits mit dem nötigen Druck, andererseits immer mit konstruktivem Geist, mit dem nötigen Vertrauen in die Partnerschaft.

Schließlich schweifte Seehofer über zu bundespolitischen Themen. Bislang sei Deutschland gut durch die schwierigen Jahre gekommen, auch wenn dies zugegebenermaßen nicht immer leicht war, Bayern sogar mit Abstand noch am Besten. Froh wäre er allerdings, mit der Berliner Politik etwas weniger Sorgen zu haben. Der Rohstoff des Landes liege in den Ideen der Menschen. Vorrangig müsse daher auf Bildung geachtet werden. „Wir müssen unseren jungen Leuten das Rüstzeug geben, ihre jeweiligen Talente auch einzubringen – für die eigene Zukunft und für die des Landes.“ (ger) +++




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