Bürger wollen schnelles Internet - Stadtrat: "Erforderliche Investition zu hoch"

Nachdem die Stadt Wächtersbach eine Umfrage zur Versorgung von DSL durchführte, liegt jetzt das Ergebnis vor. Die Auswertung hat ergeben, dass sich knapp 200 Haushalte zurückgemeldet haben – mit dem Ergebnis: DSL ist zwar fast überall vorhanden, aber die Übertragung ist nicht schnell genug. „Und hier haben wir das Problem“ berichtet Erster Stadtrat Andreas Weiher, „ Fördermittel für den DSL-Ausbau werden nur dann gezahlt, wenn keine DSL- oder Breitbandverbindung in einer Ortschaft besteht. Da wir aber z.B. in Leisenwald und Waldensberg Funkanbieter haben, fallen schon einmal die beiden Stadtteile aus der Förderung heraus.“ Unbestritten sei aber die Tatsache, dass die reine Grundversorgung – damit ist eine sogenannte 1000er Leitung oder 1 Mbit gemeint - keineswegs für die Bedürfnisse der Bürger ausreiche; und schon gar nicht ausreichend sei für Firmen und Unternehmen.

Die Umfrage hat insbesondere ergeben, dass eine schnelle Übertragung für Firmen notwenig ist; hier stehen berufliche und gewerbliche Bedürfnisse an vorderster Stelle. Um eine flächendeckende Versorgung aller Ortsteile von Wächtersbach mit schnellem DSL zu ermöglichen, müssten umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt werden – Arbeiten, die mit hohen Kosten verbunden sind. „Die Telekom als wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen ist aber nicht gewillt, einen flächendeckenden Ausbau durchzuführen geschweige zu finanzieren; gerade wenn mit diesen Ausbauten nur wenige DSL-Nutzer als Kunden zu erwarten sind“ erklärt Erster Stadtrat Weiher die Situation vor Ort.

Und so seien die Kommunen gezwungen, selbst aktiv zu werden, denn im Gegensatz zu anderen EU-Ländern überlasse es die Bundesregierung den Kommunen, DSL flächendeckend auszubauen. Für Wächtersbach würde dies eine Investitionssumme von 700.000 Euro bedeuten; derzeit könne die Stadt eine solche Summe für den Ausbau einer schnellen DSL-Leitung nicht bezahlen und dafür im Gegenzug den Ausbau von Kindergärten streichen oder den Umbau des Bahnhofes verschieben, so Erster Stadtrat Weiher. „Wir werden aber weiterhin alle Möglichkeiten ausloten, um allen Wächtersbachern eine schnellere DSL-Verbindung zu ermöglichen“. +++