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Der Solarpark auf dem Mitarbeiter-Parkplatz von Amazon in Bad Hersfeld. - Fotos (2): Gerhard Manns

06.09.09 - BAD HERSFELD

2. Solarpark geplant - Stadt bald "osthessisches Zentrum" zum Vorzeigen

Nach der Einweihung des neuen "Parks" am Samstagnachmittag haben einige Bürger, die einen der „Bäume“ auf dem Areal gekauft haben, ihre Investition erst einmal besichtigt. An jedem „Baum“ ist ein Schild mit einer Nummer angebracht und die Eigentümer konnten ihren neuen Besitz so ganz gut zuordnen – aber gießen, jäten oder umgraben werden sie niemals. Denn bei den Erwerbungen handelt es sich um „Solarbäume“. Auf dem riesengroßen Parkplatz am neuen Standort der Firma Amazon entstand – sozusagen im Doppelnutzen für Energieerzeugung und Fahrzeugparken – Osthessens größter „Solarpark“.

Auf dreieinhalb Hektar befinden sich hier 73 nachgeführte Photovoltaik (PV)-Anlagen. Sie waren an Privatinvestoren verkauft worden. Bürgermeister Hartmut H. Boehmer, der Bad Hersfeld als „klimafreundliche Stadt“ hervorhob, gehört allerdings nicht dazu. Auf die Frage von „osthessen-news“, warum er keinen „Solarbaum“ kaufte, sagte der Boehmer, das habe er „mit Absicht“ nicht getan. Denn dann wäre ihm mit Sicherheit nachgesagt worden, die Firma Kirchner hätte „dem Bürgermeister den Baum gesponsert“. Trotz dieser kommunalpolitisch-vorsichtigen Korrektheit war die Einweihungsfeier eine freudige, lockere Angelegenheit.

Die „Solarbäume“ liefern insgesamt 750.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Damit können im Vergleich zum gesamtdeutschen Strom-Mix 300 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden. Die Gesamtinvestitionssumme in den Solarpark beträgt 3,2 Mio. Euro. Die Privatinvestoren, die die Anlagen kauften, profitieren nun von einer garantierten Einspeisevergütung über 20 Jahre. Und der Doppelnutzen? Zusätzlich zur Energieerzeugung dienen die Solaranlagen den dort parkenden Autos als Schattenspender.

Zur gestrigen Einweihung hatten sich viele Beteiligten eingefunden: die Eigentümer der „Solarbäume“, Bürgermeister Harmut H. Boehmer, der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energien Alheim, Lars Kirchner, Diplom-Ingenieur Uwe Hoche von der rebo consult Ingenieurgesellschaft, der Leiter der Stadtwerke Peter Sobisch sowie Vertreter der VR-Bank und der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg.

In seiner Begrüßung konnte Bürgermeister Hartmut H. Boehmer darauf hinweisen, dass an diesem Industriegebiet-Standort, mit dessen Bau vor 54 Wochen begonnen worden sei, insgesamt 54 Millionen Euro investiert würden. Wie beeindruckend der „Solarpark“ einmal werden würde, hätte sich am Anfang niemand vorstellen können. Boehmer gab nochmal einen Rückblick auf die Entwicklung: zuerst hätten Firmen wie Union Investment oder Goodman einen Solarpark errichten wollen: „...darauf wartet die Stadt heute noch.“ Als sich dann lange Zeit nichts getan habe, hätten er – so Boehmer – und der Stadtwerke-Leiter Peter Sobisch sich Gedanken gemacht, ob man nicht einen Solarpark auf dem ehemaligen BGS-Gelände errichten könnte. „Die Anfangsidee und was daraus wurde“ könne man nun heute in Betrieb nehmen. Boehmer sagte, ein weiterer Solarpark mit 28 „Bäumen“ werde demnächst im Hersfelder Stadtteil Petersberg errichtet, und unterstrich die „Klimafreundlichkeit“ der Kur- und Festspielstadt.

Der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums – und Chef der Firma Elektro Kirchner – Lars Kirchner zeigte sich mit dem Ablauf der Bau- und Installationsarbeiten für den „Solarpark“ zufrieden und bedankte sich bei allen Beteiligten für Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Anschließend wurden den Eigentümern die „Solarbäume“, in Form ihrer Besitzerunterlagen, übergeben.

Zusätzlich zur Stromerzeugung dienen die Solaranlagen den dort parkenden Autos als Schattenspender. Dafür erhielten die Systeme in einer Sonderkonstruktion besonders hohe Modulmasten. So ergab sich unter Berücksichtigung aller Stellungen der Sonnenkollektoren eine minimale Durchfahrtshöhe von 3 Metern. An den Modulmasten befinden außerdem Außenlampen zur Beleuchtung des Parkplatzes.

Die Photovoltaik-Anlagen stammen von drei Firmen des Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energien in Alheim-Heinebach. Die sonnen_systeme Projektgesellschaft mbH entwickelt, konstruiert und baut PV-Nachführsysteme. Die Elektro Kirchner GmbH hat die Systeme installiert. Die K.D.S Solarpark Mittleres Fuldatal GmbH & Co. KG betreibt den Solarpark. Für die Erschließung und damit Zusammenhängendes war die Firma rebo consult mit Dipl.-Ing. Uwe Hoche zuständig.

Bei den sogenannten Photovoltaik-Nachführsystemen des Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energien handelt es sich um zweiachsige Systeme. Solche PV-Anlagen können der Sonne in verschiedenen Winkeln folgen. Durch diese neuartige Technologie wird gewährleistet, dass der Strahlungswinkel der Sonne zu 100 % auf den Kollektor trifft. So kann der Ertrag der Solarmodule bis zu 40% gegenüber nicht beweglich installierten Sonnenkollektoren erhöht werden. (GM / gw)

Beteiligte an dem Projekt „Solarpark in Bad Hersfeld“ sind:

· Stadt Bad Hersfeld als Entscheidungsträger

· Hessische Landgesellschaft mbH als Eigentümerin des Parkplatzgeländes

· SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Bad Hersfeld für Projektabwicklung und Parkflächenbewirtschaftung

· rebo consult Ingenieurgesellschaft als projektierendes Ingenieurbüro.

· Die Firmen des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien Elektro Kirchner GmH, Konzept und Bau. sonnen_systeme Projektgesellschaft mbH sowie K.D.S Solarpark Mittleres Fuldatal GmbH & Co. KG als Betreiber. +++



Insgesamt 73 Solarbäume auf dem riesigen Parkplatz...










Das Kompetenzzentrum ...

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