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- Fotos: Jörg Moritz / moritz-foto.de

03.08.09 - FULDA

"Provinz, die den Provinzialismus überwindet" - Französische Graphiken zu sehen

Géricault, Delacroix und Daumier gehören zu den bedeutendsten Meistern der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts. Ihr lithografisches Werk bildet einen Glanzpunkt innerhalb der Geschichte der neuen Graphik. Die Künstlerlithographie des 19. Jahrhunderts in Frankreich stellt das Thema der diesjährigen Ausstellung im Rahmen der Graphik-Sammlung Anton Schmitt dar. Die ausgestellten Objekte aus der privaten Spezialsammlung sind in ihrer Zusammensetzung sowie Qualität ein überzeugender Ausdruck besonderer Kennerschaft des jungen Sammlers. Eine Auswahl französischer Zeichnungen von etwa 1820 bis 1880 (von Géricaults Schaffensphase bis zum Spätwerk Daumiers) ergänzt die Präsentation und bietet die Möglichkeit, Zeichnungen und Lithographien aus einer Epoche im Vergleich zu betrachten. Die Ausstellung ist bis zum 20. September zu sehen. Dazu ist auch ein Begleitband erschienen, den es im Museumsshop gibt.

Die Lithographien Géricaults bilden den ersten Höhepunkt und zugleich den Schwerpunkt der hier vorgestellten Sammlung, die mit 50 von insgesamt 72 bekannten Blättern Géricaults zu den umfangreichsten ihrer Art gerechnet werden kann.

Die präsentierten Lithographien Delacroix‘ reichen von dem frühen Blatt „Macbeth befragt die Hexen“ über die Faust- und Hamlet-Illustrationen bis hin zu einer der letzten Arbeiten des Künstlers in dieser Technik: „Löwe, der ein Pferd zerreißt“. Eine Besonderheit bilden zwei Vorzeichnungen zu Faust bzw. Hamlet, die hier in ihrem Verhältnis zu den ausgeführten Drucken gezeigt werden.

Aus Honoré Daumiers fast 4000 Blätter umfassendem lithographischen Werk konzentriert sich die Sammlung auf die frühen politischen Graphiken aus „La Caricature“ sowie die Werke der Spätzeit. Künstlerlithographien aus dem Umfeld der drei Hauptmeister schließen sich an.

Mehr als 100 interessierte Bürger kamen am gestrigen Sonntag zur Vernissage der Ausstellung. Gregor Wedekind vom Institut für Kulturgeschichte der Johannes Gutenberg Uni Mainz bescheinigte der Fuldaer Ausstellung ein "faszinierendes Panorama der französischen Kunst des 19. Jahrhundert". Es enthalte neben den "Großen Drei" auch enge Weggefährten Géricaults wie Charlet und Isabey oder einen so bedeutenden wie bislang weit unterschätzten Künstler wie Bonington. Wenn das Fuldaer Vonderau-Museum jetzt eine private Graphik-Sammlung der Öffentlichkeit präsentiere, dann bewahrheite sich eine alte Erfahrung vortrefflich aufs Neue: "Es ist die Provinz, die den Provinzialismus überwindet". +++



Gregor Wedekind vom Institut für Kunstgeschichte Mainz...


...hielt in der Kapelle des Vonderaumuseums einen Vortrag über den Aufbruch der französischen Kunst.


Unter den Gästen war auch Stadtbaurätin Zuschke (li.).




v.l. Gregor Wedekind, Cornelia Zuschke und Gregor Stasch


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