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Rund 120 Schüler... - Fotos: Bene R.

20.01.12 - FULDA

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn stand heute der Jahrgangstufe 12 und 13 der Winfriedschule Fulda Rede und Antwort. Die rund 200 Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit sowie in die Aufgaben der “Jahn-Behörde” zu erhalten. Jahn, der den Dialog mit Schülern für einen wichtigen Teil seiner Arbeit hält, gab den Abiturienten nach einem kurzen Vortrag auch die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Sehen Sie zu diesem Thema auch ein Video-Interview von osthessen-news-Redakteur Hans-Hubertus Braune mit Roland Jahn: http://www.osthessen-tv.de/?Kunde=1573&Nummer=6&ID=2159 .

Im Anschluss an eine kurze Begrüßung durch Schulleiter Dr. Summa legte Jahn den Jugendlichen nahe, die DDR nicht nur als Stoff für den Geschichtsunterricht zu sehen. “Es geht um Gesellschaft,” so Jahn “auch diese Demokratie ist nur so lebendig wie wir selbst.” Die SED-Diktatur könne als Negativbeispiel auch junge Menschen lehren, was in einer freiheitlichen Gesellschaft wichtig sei. Der Bundesbeauftragte selbst hatte als Mitglied der Oppositionsbewegung in Jena Erfahrungen mit dem Stasi-Terror gemacht: Er wurde 1977 vom Studium ausgeschlossen und schließlich 1983 zwangsweise ausgebürgert: “Ich habe meine Meinung gesagt - Das Ergebnis war: Man hat mich rausgeschmissen.” Mit seiner eigenen Geschichte schaffte es Jahn, die Methoden des MfS nachdrücklich zu schildern und darzustellen, wo die Unterschiede zwischen Diktatur und Demokratie liegen.

Roland Jahn erzählte auch, wie ein Jugendfreund in Stasi-Haft nach Schlafentzug und Psycho-Folter auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen war: “Die Stasi hat ihn auf dem Gewissen - die Stasi? Das sind doch Menschen. Am Ende ist ein junger Mensch tot und keiner will es gewesen sein.” Dies sei eine Hauptaufgabe der Bundesbehörde: Transparenz. Darum wolle er auch selbst für offene Informationspolitik sorgen - Behörden sollten, so Jahn, Dienstleister der Bürger sein. Dies sei eine wesentliche Säule der Demokratie.

Die Fragen der Abiturienten beantwortete Jahn gerne, da er so selbst viel darüber lernen könne, wie die Schüler denken und was sie bewege. Wie geht man mit der unglaublichen Menge von 5.000 Tonnen Akten um und inwiefern habe die Diktatur-Erfahrung Einfluss auf das persönliche Demokratieverständnis gehabt? Jahn nahm sich Zeit, Antworten zu geben. Doch auch Fragen zu aktuellen politischen Themen wie den Neuerungen im Stasi-Unterlagen-Gesetz und Datenmissbrauch bei Facebook wurden gestellt.

Am Ende der Veranstaltung ergriff noch einmal der Direktor das Wort, dankte Jahn und nannte seinen Vortrag eine “Lehrstunde in Sachen Freiheit und Demokratie”. Als kleines Dankeschön erhielten Roland Jahn und seine Pressesprecherin Dagmar Hovestädt noch ein Buch mit Bildern und Texten zur deutsch-deutschen Teilung, das Schülerinnen und Schüler der Winfriedschule im Rahmen eines Projekts erstellt hatten. Besonderer Dank galt auch MdB Michael Brand, der den Vortrag möglich gemacht hatte. Heute Abend ist Jahn Hauptredner beim IHK-Empfang im Fuldaer Schlosstheater. (Jacob Witzel) +++


...folgten gebannt den Erlebnisberichten von Roland Jahn...

...der emotional schilderte, wie die Stasi mit ihren "feinden"...


...umging. Haft, Zwangsausbürgerung...



Roland Jahn und...


...Schulleiter Dr. Rudolf Summa.

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand (Bildmitte)...






Schulleiter Summa, Jahn, dessen Pressesprecherin Dagmar Hovestädt und MdB Brand (von links).

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