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04.12.11 - FULDA

Stadtverwaltung sammelt für kranken Auszubildenden : Beeindruckende Hilfe

„Eine schlimme Gewissheit hat uns alle innerhalb der Stadtverwaltung Fulda aufgerüttelt und bewogen etwas zu tun“, mit diesen Worten zeichnet Oberbürgermeister Gerhard Möller die Situation und Stimmung im Stadtschloss nach. Anfang des Jahres verschlechterte sich der Gesundheitszustand des jungen Auszubildenden Simon S. der Stadtverwaltung zusehends. Der an dem sehr seltenen Gendefekt „Fanconi-Anämie“ erkrankte Auszubildende bekam durch die Ärzte des Uniklinikums Würzburg nach einer erforderlichen Knochenmarkpunktion mitgeteilt, dass seine Bluterkrankung in eine Leukämie umschlägt. Um sein Leben zu retten, musste schnellstens ein passender Knochenmarkspender gefunden werden. Die verantwortlichen Ärzte vom Transplantationszentrum der Uniklinik Würzburg leiteten die Suche über das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland ein.

„Dass innerhalb weniger Wochen bereits ein optimal passender Spender gefunden war, hat uns schon sehr beruhigt und somit konnten die nötigen Voruntersuchungen durchgeführt und die Stammzelltransplan-tation vorbereitet werden“, so der Stephan S., Vater des jungen Auszubildenden. In den Knochenmarkspenderdateien sind weltweit ca. 17 Mio. Menschen registriert und die Wahrscheinlichkeit einen passenden Spender zu fin-den liegt mittlerweile bei deutlich über 80%.

Krankheit erschütterte Kollegen

Die Krankheit, die nun in der direkten Umgebung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Gesprächsthema wird, ist eine sehr seltene Blutbildungsstörung mit der Folge, dass sie leider oft in ei-ne Leukämie umschlagen kann. Es leiden nur ca. 350 Menschen in der Bundesrepublik an dieser seltenen Erkrankung. „Leider ist diese Anzahl zu gering, so dass sich die Pharmaindustrie nicht der Erforschung des Krankheitsbildes annehmen und die entsprechenden Medikamente erstellen kann. Wir haben bei den Ärzten im Uniklinikum Würzburg jedoch Experten gefunden, die selbständig und im weltweiten Austausch mit medizinischen Kollegen sowie dem unermüdlichen Einsatz von Ralf Dietrich, Vorstand der Fanconi-Anämie-Hilfe e.V., sehr wichtige Schritte zur Transplantationssicherheit vorangebracht haben.“, bilanziert Stephan S.

Spende an Fanconi-Anämie-Hilfe e.V.

Die Auszubildenden der Stadtverwaltung begleiteten ihren Kollegen Simon und initiierten mehrere Aktionen. Eine Geldsammlung während des alljährlichen Hoffestes der Verwaltung ergab einen stolzen Betrag von 600 EUR. Personalratsvorsitzender Richard Thonius, der die Aktionen der Auszubildenden zusammen mit Oberbürgermeister Gerhard Möller von Anfang an aktiv unterstützte, überreichte den Spendenscheck an den Vorsitzenden der Deutschen Fanconi-Anämie-Hilfe e.V beim diesjährigen Familientreffen in Gersfeld. „Ich bin froh, dass wir diesen Verein, der die Erforschung der Krankheit Fanconi-Anämie fördert mit einem Geldbetrag unterstützen können“, so Thonius bei der Scheckübergabe.

Die Chemotherapie und die anschließende Übertragung der Stammzel-len verliefen positiv. Simon ist auf dem Weg der Besserung und befindet sich zurzeit in einer Rehabilitationsklinik. Dass dieser Verlauf nicht selbstverständlich ist, zeigen viele andere Beispiele, wo es zu schweren Komplikationen und Abstoßungsreaktionen, vor allem während ersten 100 Tagen nach der Transplantation, gekommen ist. Für viele Fanconi-Patienten führt die Erkrankung nicht selten zum Tode. Simon S. hat seine Erfahrungen sowie seine Ängste mit dieser Erkrankung in einem Blog verarbeitet, somit konnten auch alle Kolleginnen und Kollegen mit ihm verbunden sein und ihn auf diesem schweren Weg begleiten. Die Familie sowie Oberbürgermeister Gerhard Möller sind sehr froh, dass die Behandlung gut angeschlagen hat und bedankten sich besonders bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung für deren Engagement. „Ich bitte unsere Bürgerinnen und Bürger, dass sie sich mit dem Thema Typisierung beschäftigen. Wir haben gesehen, dass eine Knochenmarkspende Leben retten kann und eine Typisierung ist für den Bürger sehr einfach“, so OB Möller. Weitere Informationen unter www.fanconi.de und www.zkrd.de+++

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