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30.11.11 - REGION

Vom Sternenpark bis zur gentechnikfreien Region Rhön - ARGE-Beschlüsse

Der Vorstand der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön hat in seiner letzten Sitzung mehrere Beschlüsse gefasst, um die Regionalentwicklung in allen drei Landesteilen weiter voran zu bringen. Unter anderem betrifft das solche Projekte wie die Ausweisung von Teilen des Biosphärenreservats Rhön zum „Sternenpark“, die Neubeschilderung des Hochrhöner und das Projekt zum Schutz des Rotmilan.

Verschiedene Teilbereiche der Rhön - darunter die Schwarzen Berge im Landkreis Bad Kissingen, der Bereich Wasserkuppe und Lange Rhön in den Landkreisen Fulda und Rhön-Grabfeld sowie die Hohe Geba im Landkreis Schmalkalden-Meiningen - sollen als „Sternenpark“ im Biosphärenreservat Rhön ausgewiesen werden. Als Sternenpark werden solche Gebiete bezeichnet, in denen es nachts noch relativ dunkel ist, so dass die Sterne gut zu sehen sind. In diesen Gebieten geht es darum, die „Lichtverschmutzung“, beispielsweise durch die elektrische Beleuchtung, einzudämmen.

„Einerseits dient ein Sternenpark natürlich der zusätzlichen touristischen Vermarktung. Er hat aber noch ganz andere und sehr wesentliche Aspekte: Der dunkle Nachthimmel wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit der Menschen aus und ist ein Beitrag zum Naturschutz für Flora und Fauna“, sagt der Geschäftsführer der ARGE Rhön, Manfred Endres. Für die Umsetzung des Projekts hat die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön, in der die fünf Rhönlandkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis vereint sind, im Haushalt 2012 insgesamt 2.000 Euro eingestellt. Gefragt sind auch die beteiligten Kommunen, wenn es beispielsweise um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung geht.

Der Hochrhöner als Premiumwanderweg der Rhön soll eine neue Beschilderung erhalten. Auch das hat der Vorstand der ARGE Rhön beschlossen. Grund dafür ist, dass zusätzliche Hinweise auf den derzeitigen Schildern, beispielsweise zu anderen Wanderwegen, teilweise nicht mehr aktuell und somit falsch sind. Außerdem werden die Kilometerangaben korrigiert – sie sollen ab sofort mit einer korrekten Dezimalstelle zum nächsten Ziel angegeben werden. „Die jetzigen Schilder werden nicht entsorgt, sondern sollen für einen gemeinnützigen Zweck versteigert werden. Wanderer können somit ein Andenken an den HOCHRHÖNER erwerben und zusätzlich Gutes tun“, meint Endres.

Gesamtkosten in Höhe von 810 000 Euro sind mit dem Rotmilan-Projekt des Biosphärenreservats Rhön verbunden, wenn die Fördermittel seitens des Bundesamtes für Naturschutz fließen. Die Rhön gilt als ein wichtiges Habitat für den Rotmilan. Daher wollen die drei Verwaltungsstellen des Biosphärenreservats Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen ein Pilotprojekt starten, um beispielsweise die derzeitige Landnutzung auf Dauer zu garantieren. Mit 2 000 Euro will die ARGE Rhön dieses Vorhaben unterstützen, vor allem um gegenüber dem Bundesamt für Naturschutz zu dokumentieren, dass die Landkreise und die Kommunen hinter diesem wichtigen Projekt stehen.

In der Rhön wurden jetzt insgesamt 180 Kilometer Winterwanderwege neu konzipiert und sollen dementsprechend für die bevorstehende Wintersaison ausgewiesen werden. An dem Projekt sind 13 Kommunen, vor allem in Bayern und Hessen, beteiligt. Eine entsprechende Karte soll seitens der Touristiker in den nächsten Wochen herausgegeben werden. Die Winterwanderwege werden in erster Linie auf bereits vorhandenen Wanderwegen verlaufen. Die Schneeräumung erfolgt von den Verantwortlichen vor Ort. Die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön hat sich bereit erklärt, die Finanzierung für die Erstbeschilderung dieser Winterwanderwege zu übernehmen. Im Sommer sollen die Schilder wieder abgeschraubt und bis zur nächsten Wintersaison eingelagert werden - zum einen um Verwirrungen zu vermeiden und zum anderen um die Haltbarkeit der Schilder zu verlängern.

Im Juli dieses Jahres hat eine Befahrung des Rhönradweges durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) stattgefunden. Dabei wurde der Fernradweg, der von Bad Salzungen in Thüringen bis nach Hammelburg in Bayern führt, nach verschiedenen Kriterien unter die Lupe genommen. Die festgestellten Mängel sollen nun behoben werden, um im Sommer 2012 einen entsprechenden Antrag auf Zertifizierung des Rhönradweges zu stellen, hieß es während der ARGE-Vorstandssitzung. Wenn der Radweg durch den ADFC zertifiziert ist, wird er gleichzeitig in die Vermarktung des Clubs aufgenommen. Dadurch erhoffen sich die fünf Rhönlandkreise einen noch besseren Zuspruch und somit mehr Gäste.

Die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön möchte auch das Thema „gentechnikanbaufreie Region“ besetzen. Bisher liegen verschiedene Erklärungen und Beschlüsse vor, beispielsweise seitens der Bauernverbände oder des Landkreises Fulda, die Rhön zu einer gentechnikanbaufreien Region zu deklarieren. „Wir wollen das länderübergreifend thematisieren“, kündigt Manfred Endres an. Die Ausweisung zur gentechnikfreien Region soll damit auf eine breitere gesellschaftliche Basis gestellt, und die einzelnen Bestrebungen sollen aufeinander abgestimmt werden.

Für die verschiedenen Projekte der ARGE Rhön werden die fünf Rhönlandkreise im kommenden Jahr jeweils 20 000 Euro zur Verfügung stellen. Das sieht der verabschiedete Haushaltsplan vor. Ein Großteil der Mittel soll in das Schutzhüttenprojekt für den HOCHRHÖNER fließen. Hier ist geplant, insgesamt zwölf verschiedene Schutzhütten aufzustellen, für die die Berufsschulen in allen drei Landesteilen bereits entsprechende Prototypen entworfen haben. +++

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