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Oberbürgermeister Gerhard Möller, Hülya Özger, Nihat Dalmis, Martina Möller-Öncü, Yesim Sentürk

Oberbürgermeister Gerhard Möller sieht der IKW positiv entgegen - Fotos: Laura Hohmann

07.09.11 - Fulda

"Wir wollen und wir werden hier bleiben" - Interkulturelle Woche im September

Vom 17. September bis 25. September 2011 findet die alljährliche Interkulturelle Woche (IKW) statt. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto "Zusammenhalten - Zukunft gestalten". Ursprünglich von der deutschen Bischofskonferenz, der evangelischen Kirche sowie der griechisch-orthodoxen Metropolie angestoßen, wird die IKW in Fulda vom Ausländerbeirat veranstaltet. Annähernd 40 Teilnehmer, die aus Vereinen, Institutionen, Schulen etc. stammen, nehmen dieses Jahr daran teil.

Bildunterschrift: Oberbürgermeister Gerhard Möller, Hülya Özger, Nihat Dalmis, Martina Möller-Öncü, Yesim Sentürk

"Bereicherung für Deutschland"

"Die Interkulturelle Woche hat immer etwas Neues, Zusätzliches zu bieten. In diesem Jahr sind besondere Akzente gesetzt worden", so Oberbürgermeister Gerhard Möller, der sich über die Resonanz auf die Veranstaltung freut. Möller betont in diesem Zusammenhang, dass die Stadt Fulda sich auch weiterhin darum bemühen werde, die Integration von Einheimischen und Nicht-Einheimischen in der Stadt Fulda voranzutreiben. Nihat Dalmis, Vorsitzender des Ausländerbeirates, freut sich auf die IKW als eine Gelegenheit, gemeinsam zu feiern, und hofft auf eine große Besucherzahl. Er sieht das Zusammenleben von Deutschen und Personen nicht-deutscher Herkunft als eine Bereicherung. Die ältere Generation hätte laut Dalmis wenige Investitionen in die Integration getätigt, da sie noch nicht wussten, wie lange sie bleiben würden. Die dritte Generation wisse hingegen, dass Deutschland ihre Heimat sei und würde somit auch darum bemüht sein, ihre schulische und berufliche Ausbildung in Deutschland anzugehen. "Wir wollen und wir werden hier bleiben. Unsere Zukunft wollen wir hier gestalten und bauen", so Dalmis.

Das Programm der IKW hat in diesem Jahr einiges zu bieten. Die Veranstaltungsreihe beginnt am Samstag, dem 17. September, um 12 Uhr mit einer Eröffnungsveranstaltung am Buttermarkt. Neben mehreren Filmvorträgen, u.a. mit iranischem und türkischem Bezug, erhalten die Besucher in der IKW Informationen zu verschiedenen Projekten, wie z.B. das friedenspolitische und humanitäre Projekt "Ferien vom Krieg" des "Komitees für Demokratie und Menschenrechte e.V.". Die Freiherr-vom-Stein Schule Fulda übernimmt mit Unterstützung der "uno, eine Welt in Fulda e.V." die Vorstellung des Projekts. Ziel sei es, Jugendliche und junge Erwachsene aus Kriegs- und Krisengebieten in Ferienworkshops zusammenzuführen. 1994 habe das Komitee für Demokratie und Menschenrechte e.V. damit begonnen, Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten Jugoslawiens in gemeinsamen Aktivitäten, Spielen und Workshops einander näher zu bringen. Seit 2002 finde das Projekt auch im Nahen Osten statt. Brigitte Klaß, Mitarbeiterin bei "Ferien vom Krieg", hält zu diesem Anlass einen mit Bildern und Filmsequenzen gestalteten Vortrag über ihre Erfahrungen.

Eine der wichtigsten Veranstaltungen stellt die mehrsprachige Informationsveranstaltung "Alle sind gefragt: Berufsinformationen für ausländische Eltern" am Dienstag, 20. September, dar. "Viele Personen mit Migrationshintergrund sind noch zu wenig informiert über ihre Ausbildung- und Berufsmöglichkeiten", bedauert Yesim Sentürk, Beiratsmitglied des Ausländerbeirates. Mehrere Veranstalter, darunter auch das Klinikum Fulda, die Arbeitsagentur sowie die IHK Fulda, informieren zu diesem Anlass sowohl in persönlichen Gesprächen als auch in verschiedenen Vorträgen über die Möglichkeiten einer besseren Ausbildung sowie die Potentiale mehrsprachiger Jugendlicher in Europa. Während der Veranstaltung sollen Dolmetscher für Russisch, Türkisch, Englisch und Französisch dabei helfen, möglichst alle Eltern aufzuklären. So sollen die Eltern darüber informiert werden, welche Voraussetzungen ihr Kind für einen bestimmten Ausbildungsberuf mitbringen muss und welche Chancen sich im Anschluss an die Ausbildung ergeben.

Weiterhin sind in der IKW Veranstaltungen geplant, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger mit Personen unterschiedlichster Herkunft austauschen können. So bietet sowohl der Erzählkreis mit Lehrern als auch die Veranstaltung "Gekommen, gesehen, geblieben" die Gelegenheit, über die eigenen Erfahrungen mit Gastarbeitern oder Personen mit Migrationshintergrund zu sprechen und dabei verschiedene Blickwinkel kennenzulernen. Zu der Veranstaltung "Gekommen, gesehen, geblieben" am Donnerstag, 22. September, sind weitere Einheimische sehr erwünscht. Zur Abschlussveranstaltung der diesjährigen IKW bietet sich den Besuchern noch die Gelegenheit, die Gebetshäuser Fuldas zu besichtigen. Der Gang verläuft von der evangelischen Lutherkirche über die Synagoge und Stadtpfarrkirche bis zur Moschee.

"Noch nie eine solche Vielfalt erlebt"

Die Absicht der IKW sieht Sentürk darin, "den Vereinen und Institutionen die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren und vielleicht Missverständnisse abzubauen". Verschiedene Nationalitäten sollen die Gelegenheit bekommen, nicht nur untereinander zusammenzukommen, sondern auch mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten. Dazu wolle der Ausländerbeirat im Rahmen der IKW beitragen. "Der Ausländerbeirat legt sehr viel Wert darauf, dass wir bestimmte Dinge nicht alleine bestimmen, sondern versuchen, alle Bürger miteinzubeziehen", so Sentürk. OB Möller begrüßt die Idee der IKW und sieht in ihr die Chance, etwas Anderes kennenzulernen. "Es gab noch nie eine solche Vielfalt von ganz unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten. Allein die Veranstaltungsorte spiegeln diese Vielfalt wider. Wir sind sehr glücklich, dass wir diese neuen Impulse setzen können", erklärt Möller. Martina Möller-Öncü von der Fachstelle Integration äußert sich ebenfalls positiv über die diesjährige Veranstaltungsreihe: "Dadurch, dass in diesem Jahr das Projekt der IKW auf mehrere Verantwortliche verteilt wurde und insgesamt mehr Menschen daran mitwirkten, merkt man einen Unterschied hinsichtlich der Auswahl und Planung des Projekts gegenüber den vergangenen Jahren"

"Die Interkulturelle Woche ist eine Woche der Begegnung"

Die Zusammenarbeit zwischen dem Ausländerbeirat und der Stadt Fulda verlief laut Aussagen von Sentürk und Möller sehr harmonisch und effizient. "Die Stadt Fulda hat uns bei unserer Arbeit sehr unterstützt", erklärt Sentürk. Alle Beteiligten sehen der kommenden IKW somit äußerst positiv entgegen. Möller appelliert jedoch noch an die Offenheit der Bürgerinnen und Bürger Fuldas: "Wir sind in Fulda, was das Miteinander angeht, bereits auf einem guten Niveau. Man muss sich aber auch auf eine Veranstaltung wie die IKW einlassen". Nähere Informationen zum Programm finden sie unter http://www.fulda.de/fileadmin/buergerservice/pdf_temporaer/Flyer_Interkulturelle_Woche_2011.pdf .(lh) +++


Yesim Sentürk, Beiratsmitglied des Ausländerbeirates

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