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Meist kreisförmig bewegten sich die 270 Schwarzkopfschafe über den Parcour.

Abschlussfoto nach der Siegerehrung mit dem Hausherrn, Familie Schnarr (rechts). - Fotos: Dieter Graulich

22.08.11 - LAUTERBACH

Die Vogelsberger Schafzucht hat seit Sonntagmorgen eine "neue Schafrasse": "Die Lauterbacher Kreisstadt-Schafe". Dieser Begriff machte nach dem offiziellen Start beim 17. Tag des Schafes am Schafstall von Wolfgang Schnarr die Runde. Kreislandwirt Norbert Reinhard hatte ihn bei seiner Begrüßung ins Leben gerufen, denn die 270 Schwarzkopfschafe hatten beim ersten Durchgang am frühen Morgen für großes Aufsehen gesorgt, waren zweimal so richtig ausgebüxt und ließen sich danach nur noch kreisförmig bewegen. Scherzhaft war von einigen Zuschauern auch zu hören, dass dies vielleicht von den vier Lauterbacher Kreisel käme.

In seinem Grußwort wies der Kreislandwirt auf die Probleme in der Schafzucht hin. So müsse der Großteil des Einkommens aus dem Fleischverkauf kommen, denn die Wolle erbringe oft noch nicht einmal die Kosten der Schafschur. Reinhard lobte die zahlreichen Aktivitäten der relativ kleinen Gruppe der Vogelsberger Schafhalter. Als Beispiel nannte er die Vogelsberger Lammwochen in Zusammenarbeit mit der Gastronomie und den Metzgern sowie den Tag des Schafes. Die zuvor vom Ersten Kreisbeigeordneten Manfred Görig (SPD) angesprochene „Regionalmarke“ könne nur mit vielen Verbrauchern funktionieren.

Görig betonte, dass der Schafhalterverein im Vogelsberg zu einer Institution geworden sei. Die Schafhalter seien bezüglich Naturschutz und Offenhaltung der Kulturlandschaft nicht mehr weg zu denken. Dies unterstrichen auch Lauterbachs Erster Stadtrat Horst Henneberg und auch Sebastian Stang vom Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg. Bei der Begrüßung war zuvor Vorsitzender Wolfgang Pschierer auf das Nordhessische Ausscheidungshüten eingegangen, das im Mittelpunkt des 17. „Tag des Schafes“ stand.

Leider waren nur fünf Schäfer der Einladung des Schafhalterverein Vogelsberg gefolgt und hütete ab acht Uhr „um die Wette“. Schafzüchter Wolfgang Schnarr hatte dazu 270 Schafe zur Verfügung gestellt. Unter den strengen Augen der beiden Preisrichter Reinhard Fett (Frankenberg) und Ralf Bauer (Udorf) sowie Hüteleiter Willi Weiselberg (Altenstadt), galt es eine Vielzahl von Aufgaben zu Lösen. Die meiste Arbeit dabei hatten jeweils die beiden Hunde der Schäfer: Sie mussten auf die Kommandos des Schäfers hören und diese genau befolgen. Der jeweils 30 bis 45-minütige Durchgang begann mit dem Auspferchen beziehungsweise Ausstallen der Herde.

Weitere Bewertungskriterien waren: Die Vorbeifahrt eines Autos an der Herde, das Verhalten im weiten und im engen Gehüt, das Treiben auf einem Weg sowie über eine Engstelle beziehungsweise eine Brücke. Getestet wurde auch der Griff eines Hundes, denn die Schafe müssen vor dem Hund Respekt haben. Weitere Bewertungskriterien waren Gehorsam, Fleiß und Selbständigkeit des Hundes sowie abschließend dessen Verhalten beim Einpferchen. Mit 79 von 100 Punkten sicherte sich Heinrich Elmshäuser den ersten Platz vor Carmen Wiedemann mit 71 Punkten (beide Herborn-Seelbach).

Platz drei ging an Peter Safranek (Kassel) und den vierten Platz errang Haral Bangert (Korbach) mit 66 Punkten. Alle vier haben sich damit für den Landesentscheid qualifiziert. Als Preise gab es für jeden Teilnehmer einen Pokal, Hundefutter, Leckstein für Schafe und je nach Platzierung Gutschein und andere Sachpreise. Vorsitzender Wolfgang Pschierer (Grebenhain) dankte bei der Siegerehrung den Schäfern für ihre Teilnahme und die gezeigten Leistungen bei dieser sehr schwierigen Herde Der gute Besuch habe deutlich gezeigt, dass auch weiterhin Interesse bei der Bevölkerung an derartigen Veranstaltungen bestehe. Preisrichter Reinhard Fett betonte in seiner Hütebesprechung, dass er so einen Wettbewerb noch nie erlebt habe. „Ich habe noch nie erlebt, dass die Schafe so etwas mit uns gemacht haben“. Großes Lob zollte er den Hütern, die trotzdem ihre Aufgaben gut gelöst hätten. Kritik gab es von ihm bezüglich der geringen Teilnahme, da nur fünf der insgesamt acht angemeldeten Hütern erschienen waren.

Im Rahmen des Tag des Schafes wurden wieder verschiedene Schafrassen präsentiert. So gab es das Alpine Steinschaf, das zu den gefährdeten Nutztierrassen und dem erhaltenswerten Kulturgut zählt, die Walliser Schwarznasen, Schwarzkopfschafe und Skudden. Mario Bott zeigte wie Schafe geschert werden und das fachmännische Zerlegen eines Schafes wurde von Peter Decher (Freiensteinau) vorgeführt. Immer gut besucht war der Stand an dem die Wollverarbeitung mittels Spinnrad gezeigt wurde sowie eine Ausstellung „neue Landtechnik“. Ein großes Angebot an Schäfereibedarf vervollständigte das Programm.(gr)+++


Nach fünf Hütedurchgängen haben die Schafe endlich Ruhe.










Stadtrat Horst Henneberg.

















Der jetzige Erste Kreisbeigeordnete Manfred Görig und dessen Vorgänger Gerhard Ruhl und Klaus Schönfeld, der erste Vorsitzende des Schafhalterverein mit seinem Nachfolger Wolfgang Pschierer





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