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Walter Hassenpflug, dritter von links, zeigt den Amerikanern wo die Hitlerjugend und er damals im Solztal den amerikanischen Flieger Frank J. Bertram entdeckt und gefangen nahmen.

28.09.10 - LUDWIGSAU

"Feinde von damals sind jetzt Freunde" - Gedenken am Fliegerdenkmal

„Aus Anlass des 66. Jahrestages der Luftschlacht über dem Seulingswald wollen wir derjenigen Flieger gedenken, die dabei ums Leben kamen. In dieses Gedenken schließen wir alle ein, die aus Anlass kriegerischer Auseinandersetzungen oder als Folge dieser Handlungen ihr Leben geben mussten. Aus der Erinnerung spricht großes persönliches Leid, aber aus der Gegenwart spricht auch die Hoffnung auf Frieden und vor allem die Erkenntnis, dass nur im Frieden diese Menschheit eine Zukunft hat. Den Irrsinn des Krieges erkennen, für Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Mitmenschlichkeit und für Versöhnung einzutreten, das sind die wichtigsten Feststellungen für die Zukunft. Feinde von gestern sind an dieser Gedenkstätte zu Freunden geworden, Versöhnung und Verständigung in Zukunft, das sind die wichtigsten Zeichen die von dieser Gedenkstätte ausgehen“, so die Worte von Bürgermeister Thomas Baumann.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte Ludwigsaus Bürgermeister Thomas Baumann daran, daß die Fliegergedenkstätte hier im Ludwigsauer Ortsteil Friedlos ein Ort der Erinnerung, des Gedenkens, der Mahnung aber auch der Versöhnung als Folge der schwersten Luftschlacht des zweiten Weltkrieges ist, die auf den Tag genau vor 66 Jahren, am 27.09.1944, über dem Seulingswald tobte. Ganz besonders begrüßte Thomas Baumann die Besuchergruppe aus den USA, in deren Reihen sich zwei ehemalige US-Flieger, James C. Baynham und Joseph A. Reus mit ihren Angehörigen befanden, die am damaligen Luftkriegsgeschehen teilgenommen haben und in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten. Auch wieder mit dabei waren die ehemaligen deutschen Jagdflieger Gerhard Kott, Heinz Federwisch aus Erfurt und Willi Vollmer aus Ludwigsau-Friedlos.

Den ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten aus Melsungen Wilfried Böhm, SPD-MDL Thorsten Warnecke, den Nentershäuser Bürgermeister Ralf Hilmes, den Vorsitzenden des Kreistages Horst Hannich, den Kreisbeigeordneten Heinz Schlegel, die Vertreter der gemeindlichen Gremien, allen voran den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Peter Schütrumpf, die Reservistenkameradschaft aus Bad Hersfeld und sehr viele Bürger aus den umliegenden Gemeinden konnte Bürgermeister Thomas Baumann zur Feier willkommen heißen.

Gedenkworte für die „Kassel Mission Historical Society“ (KMHS) sprach die Tochter des ehmaligen US-Oberleutnants Malcolm J. MacGregor von der 445. Bombergruppe, 8. USAAF, Mona English. Ihr Vater war Bomberschütze an Bord der „Fort Worth Maid“ einem „Liberator B-24 Bomber". „Alle Geschichten die mein Vater erzählte, hatten immer wieder das gleiche Thema, Krieg ist furchtbar. Möge unser Zusammentreffen allen gegenüber Zeugnis dafür ablegen, dass unsere Uneinigkeit nicht in der Sinnlosigkeit des Krieges liegt. Der Preis für ein Menschenleben ist zu hoch, das Leid zu schmerzhaft und der Kummer zu schwer zu ertragen, lassen Sie uns in Frieden auseinander gehen".

Es folgten noch Ansprachen vom Vertreter der US-Streitkräfte William E. Clements, dem Vizepräsident der „Gemeinschaft der Flieger deutscher Streitkräfte e.V.“ Oberstleutnant a. D. Gunter Fichte, vom Initiator dieser Feier Walter Hassenpflug und von den ehmaligen Fliegern Heinz Federwisch und James C. Baynham. Mit einem Gebet von Pfarrer Jörg Scheer und dem anschließende Trompetensolo „Der gute Kamerad“geblasen vom Stabsunteroffizier Thomas Conrad von der Reservistenkameradschaft aus Bad Hersfeld wurde die Feier beendet. (gm) +++


- Fotos: Gerhard Manns

Willi Vollmer zeigt den Amerikanern das Foto von seiner Jagdmaschine, eine ME 109.



Bürgermeister Thomas Baumann.


Mona English.

William E. Clements.


Oberstleutnant a. D. Gunter Fichte.

Walter Hassenpflug.




Heinz Federwisch.

James C. Baynham.


Pfarrer Jörg Scheer beim Gebet.

Die Bad Hersfelder Reservisten.



Im stillen Gedenken.


Die zwei ehemaligen US-Flieger Joseph A. Reus links, und James C. Baynham vor der Tafel mit den Namen ihrer in der Luftschlacht gefallenen Kameraden.

Ein rührender Moment, zwei ehemalige Feinde umarmen sich, Joseph A. Reus und Heinz Federwisch, im Hintergrund James C. Baynham.


Es floss auch die ein oder andere Träne der Rührung.

Gruppenfoto vor dem Ehrenmal.


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