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- Fotos: Feuerwehr Bad Hersfeld

12.08.10 - FRIEDEWALD

Explodierte Sahne und Diesel auf Fahrbahn - Sattelzug auf A 4 ausgebrannt

Der Brand eines Sattelzuges hat in der vergangenen Nacht auf der Autobahn A 4 bei Friedewald im Kreis Hersfeld-Rotenburg zur "Überschwemmung" der Fahrbahnen mit Dieselkraftstoff, einem stundenlangen Einsatz der Feuerwehren, einer 75-minütigen Vollsperrung in beide Richtungen, einem Stau von 5 Kilometern Länge und einem entstandenen Sachschaden von rund 165.000 Euro geführt.

Wie die Autobahnpolizei Bad Hersfeld berichtete, war ein Kraftfahrer aus Sachsen-Anhalt mit einem Sattelzug am Mittwochabend auf der A 4 in Richtung Dresden unterwegs. Der 47-Jährige aus Milzau (Saalekreis / Sachsen-Anhalt) bemerkte gegen 21:50 Uhr beim Befahren der Baustelle kurz vor Friedewald, dass bei seiner Zugmaschine ein Reifen platzte. Um nicht in der Baustelle liegenzubleiben, fuhr der Mann mit verminderter Geschwindigkeit weiter und stellte den Sattelzug nach der Baustelle am Rande des rechten Fahrstreifens ab.

In diesem Moment fing jedoch der Reifen bereits zu brennen an und ehe der Fahrer Löscharbeiten vornehmen konnte, brannte das Fahrzeug in vollem Umfang. Der 47-Jährige blieb unverletzt.

Das Fahrzeug hatte Lebensmittel geladen; ein Teil dieser Waren bestand aus Sprühsahnedosen. Diese - unter Druck stehenden - Dosen explodierten während des Feuers und flogen so weit, dass auch die Gegenfahrbahn betroffen war. Außerdem platzte der Tank des Sattelzuges, wodurch der Inhalt auf die Fahrbahn lief. Beide Fahrstreifen wurden komplett mit Dieselkraftstoff überschwemmt. Der Sattelzug brannte vollständig aus. Der Gesamtschaden beträgt etwa 165.000 Euro.

Die Autobahn musste in beide Richtungen voll gesperrt werden. Umleitungsstrecken wurden per Rundfunkwarmmeldungen bekannt gegeben. Im Zuge der Bergungsarbeiten ist die Autobahn A 4 auch am heutigen Vormittag noch immer voll gesperrt. (Stand: 8:30 Uhr).

Die Vollsperrung in Richtung Osten dauerte bis nach Mitternacht an. Der Verkehr wird an der Anschlussstelle Bad Hersfeld abgeleitet.

Nachfolgend der Pressebericht der Feuerwehr Bad Hersfeld von Christian Bärmann:

Heißer Abend für die Feuerwehr Bad Hersfeld

Um 20.52 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Hersfeld zu ihrem ersten Brandeinsatz alarmiert. Im rückwärtigen Bereich eines Einkaufsmarkt in der Innenstadt geriet aus ungeklärter Ursache ein Müllcontainer in Brand. Die 15 eingesetzten Kräfte konnten den Container innerhalb weniger Minuten mit eingesetztem Schaum löschen. Die Brandursache ist ungeklärt. Nach rund 25 Minuten konnten die Feuerwehrleute den Einsatz beenden und die Fahrzeuge auf der Hauptfeuerwache wieder aufrüsten.

Die Arbeiten im Feuerwehrgerätehaus waren gerade abgeschlossen und die Einsatzkräfte auf dem Heimweg als die Leitstelle Hersfeld-Rotenburg die Dienstgruppe A erneut alarmierte. Gemeldet wurde ein LKW-Brand auf der Autobahn A4 Richtung Osten. Die neue Einsatzstelle befand sich kurz vor der Ausfahrt Friedewald hinter der dort eingerichteten Baustelle. Hierdurch wurde die Anfahrt der Hersfelder Fahrzeuge deutlich erschwert, da die verengten Fahrspuren für die Großfahrzeuge der Feuerwehr nur schwer passierbar und insbesondere die im Stau stehenden PKW die Anfahrt zur Einsatzstelle massiv behinderten. In Fahrtrichtung Osten war der Verkehr bereits vollständig zum Erliegen gekommen.

Die eintreffenden Einsatzkräfte mussten zunächst den ausgelaufenen und brennenden Dieselkraftstoff bekämpfen, der den Mittelstreifen auf einer Länge von rund 50m in Brand gesteckt hatte. Erst danach konnte die eigentlich Brandbekämpfung am LKW beginnen. Hierbei wurde als erste Maßnahme der Druckluftschaum des Hersfelder Kleintanklöschfahrzeugs (KTLF) eingesetzt. Nach Eintreffen des Tanklöschfahrzeugs (TLF 24/50) wurde ein zweites Schaumrohr in Stellung gebracht, während das dritte Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) die Wasserversorgung des KTLF sicherstellte. Die erhebliche Brandausdehnung, die auch die Böschung der A4 in Brand gesetzt hatte, machte die Nachalarmierung der Feuerwehr Obersuhl erforderlich. Diese konnte die Hersfelder Kameraden mit ihren wasserführenden Fahrzeugen in vorbildlicher Weise unterstützen. Eingesetzt von der Feuerwehr Obersuhl waren das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24-Tr) das Löschgruppenfahrzeug (LF 16) und das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF). Zur Sicherstellung der Wasserversorgung mussten sowohl die Hersfelder als auch die Obersuhler Fahrzeuge im Ortsbereich von Friedewald die Löschwassertanks auffüllen.

Der brennende LKW hatte Lebensmittel geladen, die während Löscharbeiten aufwendig entladen werden mussten. Hierbei stellten Sprühsahnedosen, die durch das Feuer explodierten, eine zusätzliche Gefährdung der eingesetzten Trupps dar. Die Nachlöscharbeiten dauerten mehrere Stunden, während dieser mussten rund 25 Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz arbeiten. Der angeforderte Abschleppdienst beseitigte mit Hilfe eines Radladers die Lebensmittelreste und die Feuerwehr reinigte die Straße von Lebensmittelresten. Nach rund vier Stunden konnten die eingesetzten 45 Einsatzkräfte aus Obersuhl und Bad Hersfeld zu ihren Standorten zurückkehren, in denen sie ihre Fahrzeuge wieder einsatzbereit machten. Diese Arbeiten dauerten in beiden Standorten noch eine weitere Stunde, so dass die berufstätigen Feuerwehrkameraden erst gegen 3.30 Uhr zur verdienten Nachtruhe kamen. +++
















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