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02.08.10 - EICHENZELL

Kurz vor 02:00 Uhr ist am frühen Morgen auf der Autobahn A7 bei Eichenzell im Kreis Fulda ein folgenschwerer Lkw-Brand ausgelöst worden, der seither zu einer stundenlangen Sperrung der Autobahn in Richtung Norden führte. Der Fahrer eines - mit 16 Papierrollen vollbeladenen - Sattelzuges war auf der A7 in Richtung Kassel unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Fuldaer Dreieck und Fulda-Mitte registrierte der Fahrer plötzlich einen Leistungsabfall des Fahrzeuges. Vermutlich - so die ersten Einschätzungen der Polizei am Unfallort - war offenbar ein Turbolader geplatzt. Der Lkw fing sofort Feuer. Die Folge war ein riesiger Feuerwehreinsatz in der Nacht, aufwändige Lösch- und Bergungsarbeiten, sodaß die Voll- und Teilsperrung der Rhön-Autobahn fast acht Stunden andauerten. Es kam außerdem zu Rückstaus auf den zuführenden Bundesstraßen.

Der 50-jährige Fahrer - er war von Aschaffenburg (Unterfranken) nach Sarstedt nahe Hannover unterwegs - konnte sich selbst gerade noch rechtzeitig ins Freie retten, erlitt aber laut Polizei eine Rauchgasvergiftung und kam ins Krankenhaus. Der wahrscheinlich einzige Gegenstand, den er aus dem Sattelzug mitnehmen konnte, war sein Laptop, so ein Polizist. Unmittelbar danach stand auch schon das Führerhaus des Lkw in Flammen. Der Fahrer des Sattelzuges aus Oer-Erkenschwick hatte sich eine Rauchvergiftung zugezogen. Er wurde zur Behandlung in das Klinikum Fulda gebracht.

Die um 01:45 Uhr mit dem Stichwort „PKW-Brand“ alarmierte Feuerwehr Eichenzell rückte umgehend zur Einsatzstelle aus. Die Besatzung des Tanklöschfahrzeugs sah bereits von weitem einen Feuerschein. Der Staffelführer ließ daraufhin noch einmal über Funkmeldeempfänger alarmieren. An der Einsatzstellle fanden die Einsatzkräfte einen in Vollbrand stehenden Sattelzug auf dem Seitenstreifen vor. Zeitgleich mit der Einleitung der Löscharbeiten wurden zunächst die TLF 24/50 der Feuerwehren Fulda-Mitte und -Nord nachgefordert, kurze Zeit später ebenfalls die wasserführenden Fahrzeuge der Feuerwehren Künzell-Bachrain und Petersberg-Mitte, sowie das LF 20/16 der Feuerwehr Fulda-Nord. Da die Autobahn in der Zwischenzeit voll gesperrt wurde, konnte die Einsatzstelle ab der Anschlussstelle Fulda-Mitte entgegen der Fahrtrichtung angefahren werden. Eine reguläre Anfahrt aus Richtung Fulda-Süd war für Großfahrzeuge schon nach kurzer Zeit nicht mehr möglich, hier war aufgrund der fehlenden Rettungsgasse kein Durchkommen mehr. Nach dem Eintreffen der nachrückenden Fahrzeuge war eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet. Nun konnten umfassende Löscharbeiten, zum Teil mit Schaum, durchgeführt werden.

Trotz raschen Einsatzes der Feuerwehr brannte der Sattelzug aus. Immer wieder gab es bis zu zehn Meter hohe Stichflammen durch die Verpuffung von Dieselkraftstoff und die Explosion der großen Kraftstofftanks. Die Einsatzkräfte verschiedener Freiwilliger Feuerwehren aus Eichenzell, Künzell, Petersberg und Fulda konnten gemeinsam das Probleme mit der Wasserversorgung und dem abfließenden Löschwasser lösen. Es wurden entsprechend die Fahrbahn abgestreut und Ölsperren aufgebaut, weil Diesel in die Autobahnkanalisation gelaufen war.

Um die (Tank-)Löschfahrzeuge für die Löscharbeiten wieder mit Wasser befüllen zu können, wurde am Globus-Baumarkt in Petersberg eine Wasserentnahmestelle eingerichtet. Mehrere Fahrzeuge brachten im Pendelverkehr Löschwasser zur Einsatzstelle. Um 02:56 Uhr wurde die Fachgruppe Räumen des THW Fulda angefordert, um den LKW mit Hilfe des Bergeräumgerätes (Radlader) entladen zu können. Bis zum Eintreffen des THW um 03:35 Uhr mussten immer wieder aufflackernde Glutnester abgelöscht werden. Da während des Entladevorgangs mit dem weiteren Auflodern der Flammen gerechnet werden musste, blieben vier wasserführende Fahrzeuge vor Ort.

Bis vier Uhr war die Autobahn in Richtung Norden voll gesperrt. Danach durften die hinter der Einsatzstelle im Stau stehenden Pkw und Lkw vorbeifahren - danach wurde die Autobahn wieder "dicht gemacht". Zwischenzeitlich waren auch Kräfte des THW Fulda eingetroffen. Sie hoben mit Spezial-Radladern die zentnerschweren teilverbrannten Papierrrollen von der Ladefläche, damit die Feuerwehr sie endgültig löschen kann. Immer wieder flackerten Flammen auf. Da sich der Entladevorgang langwierig gestaltete, konnte das THW die Einsatzstelle erst gegen 06:20 Uhr verlassen. Die beladenen Container wurden, jeweils von einem Feuerwehrfahrzeug begleitet, zum Betriebshof des Abschleppunternehmens gebracht.

Während der Bergungsarbeiten stellte sich heraus, dass ein weitere Kraftstofftanks des LKW noch relativ voll war. Um eine Gefahr für die Umwelt auszuschließen, wurden die Bergungsarbeiten unterbrochen und erneut die Feuerwehr Welkers alarmiert. Mit ihrer Ölumfüllpumpe pumpten sie den Dieselkraftstoff in einen IBC-Behälter. Erst nach dieser Maßnahme konnten die Bergungsarbeiten fortgesetzt werden. Nachdem Zugmaschine und Auflieger von einander getrennt werden konnten, wurden diese mittels eines 90-Tonnen-Krans einzeln auf Tieflader verladen.Für die Feuerwehren war der Einsatz gegen 09:00 Uhr beendet. Die Vollsperrung dauerte bis zehn Uhr am Vormittag, weil auch der ausgebrannte Lkw mit Autokran auf einen Tieflader gehoben und dann abgeschleppt werden musste. Der Schaden beläuft sich Polizeiangaben auf mindestens 110.000 Euro. (ma) +++













- Fotos (9): Feuerwehr Eichenzell









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