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24.07.10 - FULDA

Glanzvolle Premiere des BONIFATIUS-MUSICALS - wieder "Faszination pur"

Mit nicht endendem Applaus, standing ovations und einer rauschenden Premierenfeier bis weit nach Mitternacht endete die Premiere der neuen vierten und letzten Staffel des Erfolgsmusicals "Bonifatius" am Freitagabend im vollbesetzten Fuldaer Schlosstheater. Die meisten der Zuschauer waren ganz offensichtlich "Wiederholungstäter", die die wichtigsten Songs mitsummten und die Highlights voller Spannung erwarteten. Er habe sentimentale, aber auch schöne Gefühle, weil es definitiv die letzte Premiere des Musicals in Fulda sei, eröffnete Produktionsleiter Peter Scholz den Abend und rief dem Publikum zu: „Bleibt hier, es gibt hinterher eine Riesenfete und Essen und Trinken umsonst – ich hoffe, Ihr seid nicht nur deshalb gekommen.“

Diese Befürchtung war überflüssig, denn der Funke sprang schon in der ersten Szene über: die Zuschauer waren in ihrem Element, gingen begeistert mit und belohnten die neu hinzugekommenen Handlungsstränge, die das Musical um 20 Minuten erweitern, mit stürmischem Szenenapplaus. Besonders Bonifatius Cousine Lioba (Mara Dorn) und ihre rockenden Mitschwestern mischten die Helden in frommer Mission als starke Frauen auf. Auch die Neubesetzung der Alrun mit der begabten und frischen Sabrina Weckerlin, die auch schon der Titelrolle der heiligen Elisabeth ihre markante Stimme gab, überzeugte das Publikum sofort. Sie avancierte neben dem stimmgewaltigen Reinhard Brussmann als Bonifatius und dem Sturmiusdarsteller Dirk Johnston zu den Publikumslieblingen.

Der in der neuen Fassung noch zugespitzten Dekadenz des Mainzer Bischofs Gewilip gab Christian Schöne hysterisch überzeichnete Töne, was zu viel Gelächter Anlass gab. Ebenfalls gekonnte Slapstickeinlagen lieferten Pippin und Tollpatschbruder Karlmann. Bonifatius Entsetzen über das unchristliche Treiben von Gewilip: „Wenn selbst Bischöfe in Sünde leben...“ hatte wohl für manchen im Publikum aktuellen Bezug. Ebenfalls ganz oben in der Gunst des Publikums stand der wilde Friesenkönig Radbod, dem Daniel Dodd-Ellis dämonische Züge verlieh, und der erzählende Mönch Willibald, der als Biograph des Titelhelden die Handlung strukturiert.

Mehr über das Musical und die Hintergründe sowie Links zu den Berichten der früheren Bonifatius-Staffeln lesen Sie in einem Bericht am gestrigen Freitag unter folgendem Link mit einem Video-Ausschnitt von 2004: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1185084 .

Lebhaft wurde in der Pause die Frage diskutiert, welche Szenen neu hinzugekommen waren und welcher der beiden bsiherigen Hauptdarsteller – Brussmann oder Ethan Freeman - der überzeugendere war. Darsteller Reinhard Brussmann (oberstes Foto) selbst beschrieb seine erweiterte Rolle als "kantiger und kontroverser" angelegt. Der Mönch, der die Axt an die heidnische Donareiche legt, habe dadurch eben "auch gespalten, statt Frieden zu stiften" und erkenne dieses Dilemma erst, als es schon zu spät ist. Brussmann musste mit einer technischen Panne fertig werden und wegen eines streikenden Mikrophon eine dramatische Szene abbrechen, der Vorhang ging für den Wechsel des Mikros kurzzeitig zu, aber das Ensemble reagierte versiert und professionell. „Sowas passiert halt, was mir fürs Publikum leid tut, aber das hat mich nicht nervös gemacht“, sagte der Sänger nach der Vorstellung. Er lobte das routinierte Zusammenspiel und die großartige Ensembleleistung des Erfolgsmusicals.

Publikumserwartungen und Reaktionen

Eigens für die Premiere aus Darmstadt angereist äußerte Dr. Dante Bernabei seine Erwartung, innere Bewegung durch das Stück zu erleben. Besonders die Tatsache dass Bonifatius als Apostel zur christlich abendländischen Tradition der Toleranz beigetragen habe, beeindrucke ihn. Bereits zum zehnten Mal sind Bärbel Knothe und Eva Mihm zum Bonifatiusmusical gekommen und immer wieder neu begeistert: „Die Musik ist einfach super, wir können alles mitsingen.“ Brussmann gefällt ihnen wegen seiner mächtigen Bühnenpräsenz und der wärmeren Stimme besonders gut. Auch die Schwägerinnen Doris und Elke Heil haben das Musical bereits 2004 gesehen, sind von der neuen Inszenierung angetan und loben die Stimmgewalt und Präzision und die gekonnte Choreografie der Tanzeinlagen.

Nicht zu toppen ist die Zahl von ganzen 58 Aufführungen, die Stefan Steinhoff als Helfer beim Einlass miterlebt hat. „Es ist immer noch und wieder spannend, was hinter den Würfeln so alles passiert“, spielt er auf das minimalistische und dennoch sehr effektvolle Bühnenbild an. Ihn habe die zentrale Aussage, dass man den Glauben in sich entdecken müsse, berührt und gefesselt.

Der hessische Familienminister Jürgen Banzer ist mit seiner Frau „privat, aber nicht inkognito“ zur Premiere gekommen und ebenfalls sehr angetan von der darstellerischen Leistung des gesamten Ensembles. Offenbar ist einmal nicht genug - auch an diesem Abend verabreden sich zahlreiche Premierengäste gleich für eine der nächsten Aufführungen dieses ganz besonders "fuldischen" Stücks Kirchengeschichte. (Carla Ihle-Becker) +++






















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