INTERSCHUTZ 2010 - Feuerwehrmesse im XXL-Format - BILDERSERIE (105)

Nein, ein Vergleich zwischen der jährlichen RETTmobil-Fachmesse in Fulda und dem im fünfjährigen Turnus einladenden Branchentreffpunkt Interschutz in Leipzig hinkt. In der sächsichen Metropole zeigen noch bis zum 12. Juni über 1.350 Aussteller aus aller Welt auf 88.000 Quadratmetern ihre Neuheiten und gerade die großen Firmen nutzen diese Plattform, die über 100.000 Messebesucher anlockt, auch als Präsentationsfläche nach dem Motto immer größer und moderner. Die neuesten Modelle der Flughafenwehren etwa aus Hong Kong, Graz oder Brüssel teilen sich die Hallen mit futuristisch anmutenden Fahrzeugen der asiatischen Brandschützer. An den sechs Messetagen werden über 100.000 Besucher erwartet.

Doch die Interschutz bietet viele Produkte, die im täglichen Einsatzgebrauch nötig sind. Technische Entwicklungen finden sich in allen Bereichen, ob Fahrzeuge, Löschgeräte, Anlagen und Gebäuden, Schutzausrüstungen und der Kommunikationstechnik. Da sich auch die Berufsfeuerwehren immer mehr um geeigneten Nachwuchs kümmern müssen, sind einige Standorte vertreten. Die Berliner Feuerwehr stellt zum Beispiel ihr neues Ausbildungskonzept vor. Mit Hilfe eines visuellen Rollenspiels lernen die jungen Feuerwehrleute etwa die geeignete Einsatztaktik. Die rund 5.000 Kräfte starke Hauptstadt-Wehr hat sich zudem ein neues, einheitliches Design gegönnt. Entgegen dem landläufigen Trend werden neue Fahrzeuge wieder möglichst ganzheitlich im Feuerwehrrot beklebt. Interessante Eindrücke gewinnen die Messebesucher auch bei den Rettungstauchern aus Flensburg, die extra ein riesiges Wasserbecken und „verunglücktem“ Schiff aufgebaut haben. Wer möchte, kann im Tauchcontainer das Feeling unter Wasser erleben. Neben den Ständen in fünf Hallen zieht das riesige Freigelände die Fachbesucher an. In Zusammenarbeit mit einigen Herstellern demonstriert die Brandschutzdirektion Leipzig eine Fülle von Einsatzszenarien sowie neue Löschmitteln und Fahrzeuge, zum Beispiel, ein mit Löschschaumtank und Spezialschläuchen sowie Strahlrohr beladenes Motorrad.

Ein wenig erinnert der Park mit Drehleitern, Gelenkmastfahrzeugen und Spezialgeräten jedoch auch an einen Jahrmarkt. Immer wieder schieben sich die Leitern mit auserwählten Kunden der Hersteller in den Körben gen Himmel, während auf den Showbühnen Animationsprogramme laufen. Bei Dräger zum Beispiel gönnen sich die Standbesucher eine Pause unterm Sonnenschirm und dem Hochseilgarten. Ein Sicherungsseil sorgt dafür, dass die Kletterkünstler den Gästen darunter nicht die Gratis-Brezel oder Bionade klauen können.

Neben dem Feuerwehrsegment sind der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk sowie die Bundeswehr integriert, wenn auch eindeutig in der Unterzahl. Dazu Organisationen, Behörden und Verbände. Nach zwei Messetagen beeindruckt die Interschutz durch ihr großes Angebot und Darstellungsvielfalt der Branche. Entsprechend bunt gemischt ist das Publikum, wobei die Entscheider in feinen Anzügen auffallend in der Minderheit sind. Der zeitliche Rhythmus scheint ein Vorteil für die RETTmobil zu sein, während die Interschutz durch ihre nahezu vierfache Größe punktet. Ein Vergleich der beiden Fachmessen hinkt also. Die RETTmobil hatte im diesen Jahr ihren Schwerpunkt auf den Rettungsdienst sowie Workshops und Fachseminare gelegt.

Ach, ein bisschen Fulda steckt auch auf dem Leipziger Messegelände. Das neue Notarzteinsatzfahrzeug des heimischen Landkreises ist auf dem Stand des Kommunikationsanbieters swissphone zu sehen.

Nachfolgend eine Bildserie mit Impressionen von der Interschutz 2010 in Leipzig. (Hans-Hubertus Braune) +++