"Brücken zwischen den Staaten geschlagen" - kasachischer Generalkonsul zu Gast

Akhat Alpysbayev, der Generalkonsul der Republik Kasachstan war zu Besuch in der Barockstadt Fulda. Anlass der Visite des Politikers war ein kasachischer Kulturtag in der Caritas-Altentagesstätte, bei dem ein Film gezeigt wurde und ein Bankett mit landestypischen Spezialitäten ausgerichtet wurde. Für musikalische Darbietungen sorgte die Gruppe "Kerolen". Die Formation hatte mit ihren traditionellen Instrumenten bereits die Besucher eines Empfangs im Fuldaer Stadtschloss begeistert, bei dem Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel den mit weiteren Konsulatsangehörigen aus Frankfurt/Main angereisten Generalkonsul willkommen hieß.

Gekommen waren unter anderem auch der Geschäftsführer des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Fulda, Winfried Möller, Polizeihauptkommissar Jürgen Bohl von der Bundespolizei in Hünfeld, Dr. Rudolf Summa, Leiter der Fuldaer Winfriedschule, und Erwin Maisch, Vorsitzender des Vereins Smog (Schule machen ohne Gewalt), der eng mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zusammenarbeitet.

In seiner Begrüßung des kasachischen Generalkonsuls würdigte Dippel den gegenseitigen und von Respekt geprägten Austausch auf den Gebieten Sport, Bildung, Umwelt und Gesellschaft. Dies geschehe ganz im Sinne der Völkerverständigung. Im übrigen sei Fulda als Tagungs- und Kulturstätte beziehungsweise als Hort christlicher und anderer Religionen bestens geeignet für einen solchen Austausch, so der Bürgermeister, der in diesem Zusammenhang das aktuelle Motto „Mittendrin und voll dabei“ zitierte.

Generalkonsul Alpysbayev dankte „für die Möglichkeit des Kennenlernens eines Teils der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft“. Die Bundesrepublik sei außenpolitisch und wirtschaftlich ein wichtiger Partner der Republik Kasachstan, und die Tatsache, dass seit 1990 sehr viele Menschen von dort nach Deutschland ausgesiedelt seien, ein zusätzlicher Faktor für gegenseitigen Dialog. Diese Tatsache griff auch der Leiter des Referates für Spätaussiedler und Heimatvertriebene im hessischen Sozialministerium, Udo Röther, auf. In den vergangenen 20 Jahren seien bezüglich der Integration sehr große Fortschritte zu verzeichnen gewesen, sagte er und erwähnte beispielhaft das Multiplikatorenprojekt der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, das vom Land Hessen finanziell unterstützt werde. Röther wörtlich: „Die Zeit der großen Probleme ist vorbei, jetzt gilt es, sich andere Ziele zu setzen“.

Kreisbeigeordnete Ulla Döppner überbrachte die Grüße von Landrat Bernd Woide und würdigte besonders das Engagement von Rosa Emich, „die diesen Tag mit viel Elan organisiert hat“. Landkreis und Stadt Fulda pflegten bei der Integration eine ganz enge Zusammenarbeit, was sich in vielen erfolgreichen Projekten dokumentiere. Ein solcher Tag dürfe aber „kein Strohfeuer“ sein, mahnte sei. „Wir sind angekommen“, stellte kurz und prägnant Kreistagsabgeordnete Rosa Emich fest, seit 17 Jahren Fuldaer Kreisvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, und zudem im Bundesvorstand dieser Organisation aktiv. Integration sei eine „sehr schwere Sache“, und allen Beteiligten müsse klar sein, „dass sie nicht von heute auf morgen vonstatten geht“. Ihrer Aussage zufolge „sind die Aussiedler die am besten integrierte Gruppe in der Bundesrepublik, und darauf können wir sehr stolz sein“. An einem Tag wie diesem würden Brücken geschlagen zwischen den Staaten.+++