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24.02.10 - Schlüchtern

Erfolgreiches Projekt „Modellregion Integration“ im Kindergarten gestartet

Zwar wartet der Main-Kinzig-Kreis als „Modellregion Integration“ immer noch auf konkrete Ausführungsbestimmungen und Förderrichtlinien, doch die ersten konkreten Schritte sind bereits umgesetzt. Ein Beispiel ist die intensive Sprachschulung in einem Kindergarten der Stadt Schlüchtern. „Integration kann nur über die Kommunikation gelingen“, sagte Landrat Erich Pipa jetzt bei seinem Besuch in den Räumen an der Weitzelstraße. In dem Kindergarten haben über die Hälfte der 72 Jungen und Mädchen einen Migrationshintergrund. Die Familien kommen unter anderem aus Afghanistan, Russland, Pakistan, Türkei oder aus dem Irak. Insgesamt sind hier sieben Nationalitäten vertreten. „Ein großer Teil spricht nicht unsere Sprache, was erhebliche Probleme verursacht“, berichtete Leiterin Beate Knorr. Immer wieder kam es zu Missverständnissen und Auseinadersetzungen, was den täglichen Ablauf erheblich belastete.

Im Rahmen des Projektes „Modellregion Integration“ haben die Stadt Schlüchtern und der Main-Kinzig-Kreis gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Gefunden wurde die ehemalige Ärztin Dr. Najat Ezziddin, die 1958 aus Syrien nach Deutschland kam und etwa 20 Jahre lang im Schlüchterner Krankenhaus tätig war. „Meine Arbeit im Kindergarten trägt bereits erkennbare Früchte und auch der Kontakt zu den Eltern hat sich gut entwickelt“, sagt die Rentnerin, die deutsch und arabisch spricht.

„Jetzt haben wir eine einmalige Chance, sprachliche Barrieren abzubauen, die Kinder zu fördern und mit unseren Regeln vertraut zu machen“, erzählt Leiterin Beate Knorr. Die Zusammenarbeit funktioniere einwandfrei und die Situation habe sich spürbar entspannt. Und nicht zuletzt fühlten sich die betroffen Kinder jetzt deutlich wohler in ihrem Kindergarten. Wie Kerstin Baier-Hildebrand vom Ordnungsamt der Stadt Schlüchtern bestätigt, sei es das gemeinsame Ziel, diese Kooperation im Rahmen des Projektes „Modellregion Integration“ langfristig fortzusetzen. Auch Bürgermeister Falko Fritzsch, Landrat Erich Pipa und der Leiter des Kreissozialamtes, Klaus Pichl, sind überzeugt vom großen Erfolg dieser Maßnahme.

„Es ist wichtig, frühzeitig mit der Integrationsarbeit zu beginnen und die Menschen mit der Kultur in unserem Land vertraut zu machen“, sagt Pipa. Damit werde die Voraussetzung geschaffen für ein friedliches Miteinander und hohes Maß an Verständnis und Toleranz. In den kommenden Monaten werde geprüft, ob ein vergleichbares Projekt auch in Kommunen Maintal, Erlensee, Steinau und Wächtersbach möglich sei.

In diesen Tagen werden bei einem Workshop gemeinsam mit dem hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa der Rahmen für die „Modellregion Integration“ genauer festgelegt. „Dann werden weitere konkrete Schritte folgen“, kündigt Pipa an. Beteiligt sind politische Vertreter, Wohlfahrtsverbände, Migrantenorganisationen und Ausländerbeiräte. Das daraus hervorgehende Handlungskonzept wird dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt.

Darüber hinaus ist geplant, im Juni 2010 ein Integrationsbüro als zentrale Anlaufstelle einzurichten. Insgesamt läuft das Projekt bis 2013. Neben dem Main-Kinzig-Kreis sind der Hochtaunuskreis sowie die vier Städte Offenbach, Wetzlar, Wiesbaden und Kassel ausgewählt worden. Für die Arbeit stellt das hessische Ministerium der Justiz, für Integrationen und Europa zusätzlich rund 1,22 Millionen Euro zur Verfügung.+++

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