Rhöner HEY-Orgel - mit 138,4 dB "die Lauteste" im Guinness-Rekordbuch

Die in der Rhöner Orgelbauwerkstatt Hey in Urspringen in den vergangenen Monaten gebaute Orgel für die Weltausstellung in Jeosu in Südkorea kommt als lauteste Orgel der Welt ins Guinessbuch der Rekorde. Das Rhöner Unternehmen hat die entsprechende Urkunde vom Guinness Buch Komitee als besonderes Weihnachtsgeschenk erhalten. Die Orgel ist zur Zeit auf dem Seeweg nach Südkorea, wo sie Anfang Januar eintrifft. Nach Dreikönig geht dann das Team der Rhöner Orgelbaufirma Hey nach Jeosu und wird das Instrument zusammenbauen. Die Rhöner Orgel hat in der Lautstärke die Orgel von Atlanta-City übertrumpft, die bisher als die lauteste der Welt galt. Sie lag bei 130 Dezibel und misst aktuell 120 Dezibel.

ZUM FOTO: Strahlende Rhöner Orgelbauer: Herbert und sein Sohn Thomas Hey mit der offiziellen Urkunde. Sie bestätigt den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde für die lauteste Orgel der Welt. Foto: Friedrich

Die Klänge der Hey Orgel sind mit den tiefen Tönen von Schiffssignalen und den hellen einer Bootsmannspfeife zu vergleichen. Ziel ist es das Motto der Expo ab Mai 2012 „The living Ocean and coast”. in den Klang einer Orgel zu wandeln, erklärt Orgelbauer Thomas Hey. Bis zu 5 Kilometer weit wird sie zu hören sein. Die Orgel hat 80 Pfeifen, die größte ist bis zu 12 Meter hoch. Herbert, Christian und Thomas Hey sind überglücklich: Das hätte niemand gedacht und war ja auch gar nicht so geplant, sagt Thomas Hey, während sein Vater Herbert die Urkunde hervorholt. "Die Aufgabe war ja lediglich ein lautes Instrument zu bauen, das ab Meer steht und weithin gehört werden sollte."

Eigentlich, sagt Thomas Hey, habe man sich für das lauteste Register der Orgel beworben. Für das Team des Guinness Buches war diese Klassifizierung in Register oder Gesamtorgel zu fein. Sie wollten die lauteste Orgel der Welt. So kam der Zuschlag für die Rhöner Orgelbaufirma zustande, obwohl sie ja nur ein Register, also eine Klangfarbe hat. Mit 138,4 Dezibel ist dies gelungen. "Die Lautstärke ist dabei nicht alles, fügt Herbert Hey hinzu, aber diesmal war es halt eine maßgebliche Forderung und die hat man erfüllt." Immerhin wird es auf der Weltausstellung in Jeosu aus einer Höhe von rund 20 Metern spielen und einen großen Platz beschallen. "Da spielt die Lautstärke natürlich eine viel wichtigere Rolle, als bei einer "normalen Orgel".

Die Orgel soll das Motto der Expo „The living Ocean and coast”. in Klang umsetzen. Dabei war die Forderung, daß die Pfeifen, ähnlich wie die Schiffshörner und Bootspfeifen klingen aber auch wie eine Pfeife eines Bootsmannes, die für das Signal "Käptn an Bord" genutzt wird. Die Zeit, um das Instrument zu bauen, war sehr knapp bemessen um das neue Instrument zu entwickeln und zu bauen, sagen Herbert und Thomas Hey. Man konnte ja nicht auf bestehende Techniken und Instrumente zurückgreifen und sich auch nicht auf Erfahrungen im Orgelbau stützen. "Vieles mußte neu entwickelt und natürlich auch dem Standort, direkt am Meer, angepasst werden. Die Rhöner Orgel hat übrigens auch eine Namen, nämlich "Die Stimme des Meeres"

Für eine Orgel, die im Freien steht, sind natürlich noch einmal ganz besondere Voraussetzungen notwendig. Da geht es um die Niederschläge ebenso, wie um die salzhaltige Luft, die Korrosion und die in Südkorea herrschenden klimatischen und umweltbedingten Einflüsse, denen sie widerstehen muß. Am 7. Januar wird die Rhöner Orgel übrigens in Jeosu erwartet. Das Montageteam der Orgelbaufirma Hey fliegt dann ebenfalls am 7. Januar nach Südkorea und beginnt dort mit dem Aufbau der Orgel. Dass sich die gesamte Mannschaft der Orgelbaufirma Hey über den Auftrag freute und vor allem über den Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde ist selbstverständlich. "Wir haben unsere Mitarbeiter eingeladen mit uns auf diesen Erfolg anzustoßen," lachen Herbert und Thomas Hey. "Es war schließlich ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für alle Mitarbeiter." (hf) +++