Staatsanwaltschaft ermittelt gegen TELDAFAX wegen Insolvenzverschleppung

Gegen den Stromanbieter Teldafax, über den rund 800 Kunden in Osthessen ihren Strom beziehen, ermittelt zur Zeit die Staatsanwaltschaft Bonn wegen Verdachts auf Insolvenzverschleppung. Der regionale Netzbetreiber ÜWAG-Netz erwägt indessen, dem säumigen Zahler wegen Außenständen im sechstelligen Bereich den Netzzugang zu sperren. Das bestätigte heute auf Anfrage von osthessen-news der ÜWAG-Netz-Geschäftsführer Herbert Olberg in Fulda. Teldafax habe in der Vergangenheit immer wieder Zahlungs-schwierigkeiten gehabt und monatelang die Rechnungen nicht beglichen. Die Stromkunden von Teldafax müssten aber dennoch nicht befürchten, dass ihnen "der Saft abgedreht" wird: die ÜWAG-Netz springe notfalls als Ersatzversorger ein. Foto: saibotobias/pixelio.de.

Wie das Handelsblatt aktuell berichtet, habe Teldafax auch in anderen Regionen ernste Zahlungsschwierigkeiten. In Ludwigshafen habe Teldafax erst auf ein Ultimatum des Netzbetreibers Pfalzwerke reagiert und ausstehende Forderungen von mehr als einer Million Euro bezahlt. Dieselbe Hinhaltetaktik hatte sich kurz zuvor im Versorgungsgebiet Hagen abgespielt, wo der Netzbetreiber Enervie monatelang auf sein Geld warten musste. Auch Enervie hatte Teldafax mit der Sperrung des Netzzugangs gedroht und den Fall öffentlich gemacht. Erst dann habe Teldafax seine Außenstände beglichen.

Problematisch wäre die Zahlungsunfähigkeit von Teldafax möglicherweise für diejenigen Stromkunden, die bereits mit einem Jahresbeitrag in Vorleistung gegangen sind. Während die Staatsanwaltschaft Bonn gegen Teldafax-Verantwortliche wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung ermittelt, verlangen diverse Netzbetreiber inzwischen von Teldafax Vorauszahlungen bzw. das Hinterlegen einer Sicherheitsleistung. Weder der Stromanbieter selbst noch die Bundesnetzagentur waren am Donnerstag für eine Stellungnahme zu erreichen.+++ci