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09.12.10 - Bad Neustadt

Nikolaus übergab Ladestation für E-Fahrzeuge - "Meilenstein der Modellstadt"

Nun ist es am Nikolaustag sicherlich nichts ungewöhnliches, langbärtigen und rotgewandeten Gestalten zu begegnen, doch was wohl verbirgt sich unter dem überdimensionalen knallroten Outfit, das wie achtlos über die Hecke geworfen am Goetheplatz prangt? Das Geheimnis sollte sich recht schnell lüften. In einer kleinen Feierstunde wurde die erste Ladestation für Elektrofahrzeuge der Öffentlichkeit übergeben. Es war ein weiterer Meilenstein der Modellstadt für Elektromobilität.

ZUM BILD: Mit der Einrichtung einer Ladestation für elektrisch betriebene Autos am Goethe-Parkplatz gelang der Stadt ein weiterer Meilenstein. Wie’s funktioniert zeigen (von links) Ulrich Leber, Sebastian Bachmann, Bürgermeister Bruno Altrichter und der Weihnachtsmann. Foto Partl

Ein schöneres Nikolausgeschenk hätte die Stadt weder sich noch seinen Bürgern wohl kaum machen können, freuten sich die Anwesenden, Bürgermeister Bruno Altrichter nannte gleich drei gute Gründe, warum gerade der Goethe-Parkplatz für die Errichtung der Ladestation ausgewählt wurde. Als da wären der zentrale Standort zur Innenstadt, der am stärksten frequentierte öffentliche Parkplatz der Stadt und nicht zuletzt die unmittelbare Nähe zu den Stadtwerken. Im Rahmen der umfassenden Sanierung wird auf dem Dach des Werkstatttraktes eine Photovoltaikanlage installiert, die künftig die Ladestation mit Strom versorgen soll.

Altrichter freute sich über den „Einstieg in die neue Infrastruktur“ der Kreisstadt. Die moderne Mobilität solle zügig vorangetrieben werden. Ganz bewusst werde nach einfachen Lösungen gesucht mit einfachen Umgangsmöglichkeiten, weil dies erfahrungsgemäß am ehesten akzeptiert wird in der Bevölkerung. Auch sei er sich bewusst, dass es kein leichter Weg werde, machte Bürgermeister Bruno Altrichter deutlich. Angesichts der Tatsache, dass erste elektrische betriebene Fahrzeuge auch in Bad Neustadt bereits unterwegs sind, sei die Einrichtung der Ladestation der absolut richtige Schritt gewesen.

„Wir stehen an einem spannenden Startpunkt“ freute sich Ulrich Leber, technischer Leiter der Stadtwerke Bad Neustadt. Die erste Ladebox sei Grundlage für weitere Entwicklungen. Ab sofort sind Nutzer von Elektrofahrzeugen in der Lage, in Bad Neustadt eine Ladestation anzufahren, um mit dem nötigen Treibstoff, der elektrischen Energie, konkret Strom aus Sonnenenergie, versorgt zu werden.

Das Vertragsmodell zwischen den Stadtwerken und der Belectric Drive GmbH sichere die jeweils aktuelle Ladetechnik zu im Bestreben, künftige Strukturen kundenfreundlich auszurichten. Das Unternehmen aus dem Photovoltaik Zentrum Kolitzheim nimmt im Bereich Elektromobilität eine Vorreiterrolle in der Region. „Die großen Autobauer haben den Bedarf bereits erkannt“, versicherte Sebastian Bachmann, Geschäftsführer von Belectric. Und auch, dass viele Leute mit regenativen Energien mobil sein wollten. „Wir wollen Wind- und Solarstrom in die Fahrzeuge bringen.“

Der Ausbau mit weiteren Ladestationen hänge vorläufig noch davon ab, wie stark diese erste genutzt werde. Leber äußerte sich sehr hoffnungsvoll, an den finanziellen Aufwendungen für Autofahrer dürfe es nicht liegen. Derzeit sei der Strombezug über die Parkgebühren abgegolten. „Die Modellstadt Elektromobilität wird mit solchen notwendigen Einrichtungen erlebbar und glaubwürdig.“

„Jede lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt“, erklärte Dr. Hubert P. Büchs, Vorsitzender des Förderverein M-E-NES. Insbesondere Durchreisende und Gäste der Stadt würden von der neuen, öffentlichen Ladestation besonders profitieren. Dass künftig etwa 15 Prozent mehr Strom benötigt werde, sei sicherlich nicht das große Thema, eher noch die bislang recht langen Ladezeiten, in denen Büchs noch weiteren Entwicklungsbedarf sieht. „Man stelle sich vor – Bad Neustadt als Mekka der Elektromobilität.“ Die Bedienung der neuen Ladestation sei einfach, erklärte Bachmann. Zusammen mit Ulrich Leber und Bürgermeister Bruno Altrichter führte er dies vor Ort vor. Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl. Zum einen mit einer von den Stadtwerken erhältlichen Chip-Karte, die an den Sensor der Ladebox gehalten eine Freischaltung ermöglicht.

Nachdem die Verbindung hergestellt ist, wird die Klappe wieder automatisch verriegelt, damit der Ladestecker nicht unberechtigt entfernt werden kann. Nach dem Laden kann die Steckverbindung durch erneute Identifikation mit der Chipkarte und Entriegelung der Ladeklappe wieder getrennt werden. Die zweite Möglichkeit liegt in einem kostenfreien Anruf bei einer seitlich an der Ladebox angegebenen Telefonnummer. Zur erfolgreichen Authentifizierung ist es jedoch notwendig, dass die Telefonnummer des Anrufers nicht unterdrückt ist. In beiden Fällen muss dann nur noch der Stecker des Ladekabels eingesteckt werden und schon fließt die Energie.

Allerdings dauert es derzeit noch etwa fünf Stunden, bis ein Fahrzeug voll aufgeladen ist. Momentan sind zwei Wechselstromverbindungen gleichzeitig möglich. Ein eigens angeschafftes grünes Hinweisschild links an der Einfahrt zum Goethe-Parkplatz weist auf die beiden Plätze für Elektroautos hin. Bei Bedarf ist eine Erweiterung auf Drehstrom mit entsprechend höherer Leistung möglich, erklärte Ulrich Leber. (ger) +++

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