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22.09.06 - IM WORTLAUT

"Reform für REFORM" - Maschinenfabrik Rabenseifner kritisiert IG-Metall

In einer heute verschickten Pressemitteilung nimmt die Maschinenfabrik REFORM Rabenseifner GmbH & Co KG Stellung zur momentanen Lage ihres Unternehmens und reagiert mit Kritik auf die Belegschaftsproteste in den vergangenen Tagen. Überschrieben ist die Meldung mit "Reform für REFORM" und "Die Maschinenfabrik REFORM Rabenseifner GmbH & Co KG im laufenden Sanierungsprozess – ein Zwischenbericht mit Perspektiven". Damit sich Interessierte eine eigene Meinung bilden können, veröffentlicht Osthessen-News die Firmen-Pressemeldung "IM WORTLAUT":

"Die Geschäftsleitung der REFORM kam diese Tage zu einer turnusmäßigen Sitzung zusammen, um den Stand ihrer Bemühungen zum Erhalt und zur Sicherung von Belegschaft und Unternehmen einem Managementcheck zu unterziehen. Und erstmals war die Skepsis gewichen, dass der Weg in eine sichere Zukunft zu beschwerlich werden könnte. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens Thomas Hofmann [Einfügung der Redaktion: siehe Bild] nach der Sitzung berichtete, ist er verhalten optimistisch, dass dieses Traditionsunternehmen am Standort Fulda dank des Engagements Vieler eine gute Zukunft vor sich hat. Die Auftragslage hat sich durch der Intensivierung der Vertriebsbemühungen spürbar verbessert, was auch dringend notwendig war, um drückende Finanzlasten nach und nach beseitigen zu können. Und auch ein Teil der vielen weiteren Maßnahmen, größere Effizienz zu erzielen und für die Zukunft richtig aufgestellt zu sein, scheint erste Früchte zu tragen.

„Das ermutigt uns, den eingeschlagenen Weg mit Augenmaß weiterzuverfolgen“, sagt Hofmann, der sich sehr dafür engagiert, dass die Sanierung gelingt. „Doch wenn wir verantwortungsvoll mit diesem Traditionsunternehmen umgehen wollen, dann müssen wir auch Geduld aufbringen und bereit sein, zunächst die eingeleiteten Schritte in der Entfaltung ihrer Wirkung zu beobachten. „Wir befinden uns schließlich noch ganz am Anfang einer Sanierungsphase, die frühestens Ende 2008 abgeschlossen sein wird und sehr unterschiedlicher Maßnahmen bedarf, welche erst nach und nach wirksam werden. Wenn wir von einem Zeithorizont von zwei Jahren sprechen, dann ist das bereits ein sehr optimistisches Ziel, was wir uns gesteckt haben.“ Denn eine Sanierung bedeutet stets auch, beispielsweise Schulden vergangener Tage abzubauen und wesentlich mehr Elemente im Unternehmen abzusichern. „Unsere Sanierung muss nachhaltig sein und eine dauerhafte Wirkung entfalten, die den Mitarbeitern Perspektiven bietet“ ist Hofmanns Credo, der nichts von vorschnellen Schlussfolgerungen hält sondern die mittelfristige Analyse im Auge behält.

Da wirkt es geradezu paradox, wenn die IG-Metall in diesen Tagen unvermittelt eingreift und „Druck machen“ will, um getroffene Verabredungen bereits im frühen Stadium eines Sanierungsprozesses einseitig zu kippen. Ohne den Stand der nicht einfachen Sanierung zur Kenntnis nehmen zu wollen.

Mit Kopfschütteln quer durchs Unternehmen wird daher zunehmend verfolgt, wie fern der Realität Positionen aufgebaut werden, die eher den Eindruck erwecken, dass hier seitens der IG Metall nicht gerade Fachleute aktiv sind, wenn es um den dauerhaften Erhalt von Arbeitsplätzen geht. Die zudem wenig Kenntnis von den tatsächlichen Strukturen des Unternehmens und den zu lösenden Problemen haben.

Hofmann macht keinen Hehl daraus, dass zunehmend bei Vielen der Eindruck entsteht, dass der IG-Metall Sekretär Ferdinand Hareter einen von sehr persönlichen Interessen getriebenen „Feldzug“ gegen das Unternehmen angezettelt hat. „Wir wollen REFORM sanieren und nicht den Karriereknick von Herrn Hareter“ der bekanntermaßen nach IG-Metall internen Problemen in den hiesigen Bezirk „abgeschoben“ wurde und auch bei der letzten Bundestagswahl nicht genug Wähler für sich fand.

Und wieder scheint sich das Blatt gegen ihn zu wenden. Denn gerade in diesen Tagen nimmt mit jeder Veranstaltung von Herrn Hareter die Zahl derer ab, die seinen Weg mitgehen. Wer ohne Sinn und Verstand binnen zwei Tagen Demonstrationen ansetzt, will gar nicht abwarten, ob sich daraus Dialoge ergeben. Und das wird durchschaut.

Auch wurde diese Woche sogar ein aktueller Vorschlag der Geschäftsleitung zu Sondierungsgesprächen an den Betriebsrat zurückgewiesen, „da der Betriebsrat nicht der richtige Ansprechpartner für das Anliegen sei“. Ein Kuriosum, denn seit wann ist ein gewählter Betriebsrat nun ausgerechnet nicht zuständig, während die IG-Metall zugleich ihren Mitgliedern in Flugblättern erläutert, dass der Sinn eines Warnstreiks sei, die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu zwingen. So können inzwischen eine immer größer werdende Zahl von Mitarbeitern des Unternehmens nicht länger zusehen, wie sie benutzt werden und kehren dem agilen Herrn Hareter scharenweise den Rücken zu. Binnen einer Woche haben sich spürbar viele distanziert, was sich auch bereits bei den Teilnehmerzahlen der Demonstration niederschlug, die durch externe Gewerkschafter aufgefüllt werden musste.

Hofmann ist in Sorge. „Wenn entgegen der Betriebsvereinbarung bezahlte Überstunden vom Betriebrat nicht mehr genehmigt werden, dann lassen sich auch nicht die endlich wieder sprudelnden Aufträge pünktlich abarbeiten. Aber mit schlechten Ergebnissen kann ich eben nicht das rettende Fremdkapital zurückführen, was während der laufenden Sanierung zusätzlich zu den Betriebskosten aufgebracht werden muss.“

Das Unternehmen, das hochinnovative Produkte fertigt, muss gerade in dieser Phase der Sanierung äußerst flexibel sein und nicht einseitig dem Diktat von Verbänden unterliegen. Weder dem einen noch dem anderen. Größtmögliche Unabhängigkeit ist angesagt, die dem Ziel der Zukunftssicherung des Unternehmens und seiner Mitarbeiter unterworfen ist. Es sind zahlreiche Verabredungen getroffen, die allesamt seitens des Unternehmens und der Belegschaft eingehalten werden und beiderseitige eine gute Planungsgrundlage bieten. Und das soll auch so bleiben.

Geschäftsführer Hofmann hat mit seinem Sanierungsteam ein festes Ziel vor Augen, von dessen Weg er sich nicht abbringen lässt. Für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Dabei bestimmt ihn allerdings das Motto, eher zu fördern statt zu fordern. Und der Silberstreif am Horizont gibt ihm Recht – für die Reform der REFORM." +++

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