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15.02.12 - REGION

Lebendige Dörfer trotzen demografischem Wandel - Studie aus Berlin vorgestellt

Dörfer, die ein aktives soziales und kulturelles Leben aufweisen und in denen es ein starkes Gemeinschaftsgefühl gibt, haben deutlich bessere Chancen, dem demografischen Wandel zu begegnen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zur Zukunftsfähigkeit von Dörfern. Der Verein Natur- und Lebensraum Rhön (VNLR) sieht sich durch die Ergebnisse dieser Studie in den eigenen Annahmen bestätigt. Je aktiver die Bürger, gemessen an der Anzahl eingetragener Vereine, umso demografisch stabiler ist ein Dorf. Natürlich spielt auch die Infrastruktur hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit der Dörfer eine wichtige Rolle. Gleichwohl bedarf es mehr, damit sich Einheimische gut aufgehoben und Neubürger schneller integriert werden.

Der VNLR weist in seiner Pressemitteilung auf drei wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang hin: Zum einen haben Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung einen erheblichen Einfluss darauf, ob ihre Bürger gerne aktiv sind. Werden Bürger ernst genommen und in die Entscheidungen einbezogen, wenn es tatsächliche Mitgestaltungsmöglichkeiten gibt und die Bürger sich mit der Entwicklung des Ortes identifizieren können, dann lassen sich Menschen eher für ein ehrenamtliches Engagement motivieren.

Ferner zeigt die Studie, dass auch kleine Dörfer mit 500 Einwohnern durchaus Chancen haben. Die Studie belegt, dass stark schrumpfende Dörfer die geringste, wachsende Dörfer aber die höchste Dichte an Vereinen aufweisen. In diesem Zusammenhang richtet der VNLR seinen Appell an die Bürger. Wer Lebensqualität und eine prosperierende Dorfgemeinschaft will, muss sich selbst einbringen und mitwirken. Die Rhöner Dörfer weisen eine vielfältige Vereinsstruktur auf, Mitwirkungsmöglichkeiten bestehen u. a. bei den Kirchen, den Feuerwehren, den zahlreichen Kulturvereinen, wie Gesangsvereinen, Musikkapellen, Theatergruppen, Karnevalsvereine und den Sportvereinen. Viele dieser Vereine leiden unter massivem Mitgliederschwund. Hier ist jeder Einzelne aufgerufen, seine eigene Haltung gegenüber der Dorfgemeinschaft zu überdenken.

Mit Sorge sieht der Verein auch die Entwicklung bei den Feuerwehren. Sie wurden lange als letzte große Stütze der Dorfgemeinschaft angesehen, während in vielen anderen Bereichen die Strukturen wegbrechen. Doch auch bei den Freiwilligen bröckelt es. Die Einsatzabteilungen in den Dörfern werden immer kleiner, immer weniger Jugendliche lassen sich für die Arbeit in der Jugendfeuerwehr mobilisieren. Damit wird es für die Kommunen immer schwieriger, ganztägig den Brandschutz sicher zu stellen.

Der Vorsitzende Dr. Hubert Beier regt eine intensive Diskussion in den Kommunen an, um neuen Formen der Bürgerbeteiligung den Weg zu ebnen und die Dörfer für den demografischen Wandel fit zu machen. Der Geschäftsführer Martin Kremer weist darauf hin, dass die Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung durchaus Hoffnung macht und zeigt, dass der demografische Wandel kein unabwendbares Schicksal sein muss. Die Studie „Die Zukunft der Dörfer“ kann unter www.berlin-institut.org bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden. +++

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