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01.07.08 - NIEDERAULA

Unfallfahrer: Gefahrgut-LKW auf A 7 umgekippt, dann in Stadt "gesoffen"

Der 32-jährige Gefahrgut-Fahrer, der am vergangenen Freitagmittag mit über zwei Promille Alkohol im Blut, seinen Lastwagen nahe dem Hattenbacher Dreieck quer über alle drei Fahrstreifen umkippte und ein Verkehrschoas auslöste, hat vermutlich Alkoholprobleme. Wie das Polizeipräsidium Osthessen gegenüber osthessen-news berichtete, sei der leicht verletzte Mann auf eigenem Wunsch am Freitagnachmittag aus dem Bad Hersfelder Klinikum, in das er nach dem Unfall gebracht wurde, entlassen wurden. Anschließend habe er in der Festspielstadt weiter "gesoffen". In der folgenden Nacht sei der Unfallfahrer dann hilflos in der Innenstadt aufgefunden und von Polizeibeamten in Gewahrsam genommen wurden. Die Nacht verbrachte er dann in der Ausnüchterungszelle. Wo er sich jetzt aufhält, ist unklar.

Wie osthessen-news ausführlich berichtete ( http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1151861 ), hatten Augenzeugen kurz vor dem folgenschweren Unfall am vergangenen Freitagmittag gegen 13:30 Uhr beobachtet, dass der betroffende Lastzug Schlangenlinien fährt. Auf der Gefällstrecke zwischen dem Hattenbacher und dem Kirchheimer Dreieck konnte der offensichtlich erkrankte Mann seinen mit 23.000 Litern Propionsäure geladenen Lastzug nicht mehr halten. Zunächst prallte das Fahrzeug gegen eine Betonleitwand und kippte anschließend um. Trotz des hohen Sachschadens, den die Autobahnpolizei Bad Hersfeld derzeit mit 145.000 Euro beziffert, blieb eine Katastrophe Dank des besonnenen Verhaltens nachfolgender LKW- und Autofahrer aus. Mit Handfeuerlöschern bekämpften zwei Lastwagenfahrer, die zuvor bereits die Polizei über den auffälligen Fahrer informiert hatten, das beginnende Feuer am umgekippten LKW. Einer der Augenzeugen berichtete später gegenüber einem osthessen-news-MItarbeiter, dass der Mann eine "Fahne" hätte, mit brennender Zigarette herumliefe und unbedingt zu seinem Fahrzeug zurück wollte. Das hätten die Augenzeugen verhindert.

Der entstandene Schaden wird vermutlich weit über 200.000 Euro liegen. Rund 200 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz waren stundenlang im Einsatz und deren Kosten, die von den betreffenden Gemeinden und Städten gegnüber der Versicherung des Mannes in Rechnung gestellt werden, sind noch nicht erfasst. Zudem machten sich Chemieexperten der Werkfeuerwehren der BASF in Ludwigshafen sowie Kali und Salz vor Ort ein Bild. Da die Säure nur unter Atemschutz umgepumpt werden konnte, waren viele Einsatzkräfte nötig. Ehrenamtliche Helfer vom Deutschen Roten Kreuz versorgten die Autofahrer, die stundenlang in den insgesamt etwa 100 Kilometer langen Staus auf den Autobahnen A 5 und A 7 sowie den Umleitungsstrecken standen.

Doch auch Menschen, die in den Orten um den Autobahnknotenpunkt wohnen, dachten an die "gestrandeten" Mitmenschen. Im Niederaulaer Ortsteil Niederjossa hätten Bewohner Würstchen gegrillt.

Der nicht alltägliche Einsatz wird neben der Justiz auch die Führungskräfte der beteiligten Feuerwehren, Rettungsdienste und Organisationen weiter beschäftigen. Sie treffen sich am morgigen Mittwoch zu einer Einsatzanalyse in Kirchheim. Die Koordination des Großeinsatzes und Gefahrlagen funktioniert. Dies hat der Einsatz am vergangenen Freitag und Samstag am Hattenbacher Dreieck gezeigt. (Hans-Hubertus Braune) +++

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