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15.08.07 - Region

Evang. Landeskirche trauert um ehemaligen Bischof Dr. Christian ZIPPERT (70)

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck trauert um ihren ehemaligen Bischof Prof. Dr. Christian Zippert. Er hatte das Bischofsamt von 1992 bis 2000 inne und starb nach längerer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie am heutigen 15. August 2007 in seinem Haus im Marburger Stadtteil Michelbach. Zippert wurde 70 Jahre alt. Der Trauergottesdienst findet am 19. August 2007 um 14:00 Uhr in der Elisabethkirche in Marburg statt.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, und die Präses der Landessynode, Kirchenrätin Ute Heinemann, zeigten sich vom Tode Zipperts betroffen. In einem gemeinsamen Nachruf würdigten sie den Verstorbenen: „Wir verlieren einen großen Lehrer der Kirche, in dessen Lebensmittelpunkt die Liebe zum Gottesdienst stand. Christian Zippert war ein großer Freund der Ökumene, vor allem mit der römisch-katholischen Kirche. Eine Herzensangelegenheit war ihm seit frühesten Jahren die Aussöhnung mit den Völkern Osteuropas. Im Bewusstsein um die deutsche Schuld und in Hoffnung auf Versöhnung engagierte er sich nachdrücklich im Dialog mit dem Judentum. Im festen Glauben an die Auferstehung vertrauen wir Christian Zippert der Barmherzigkeit Gottes an.“

Am 13. Oktober 2006 war Bischof Zippert in Fulda mit dem renommierten "Winfried-Preis 2006" ausgezeichnet worden. Lesen Sie den damaligen Bericht mit vielen Bildern unter folgendem Link:

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1128810 .

Der Hessische Rundfunk wird am morgigen Donnerstag, dem 16. August, um 22:45 Uhr ein Interview von Meinhard Schmidt-Degenhard mit Bischof em. Prof. Dr. Christian Zippert im Rahmen einer Sondersendung in seinem Fernsehprogramm ausstrahlen.

Schwerpunkte seines Lebens: Gottesdienst, Ökumene, Versöhnungsarbeit

Bischof em. Christian Zippert wurde am 30. Oktober 1936 in Berlin geboren. Nach Schulbesuch in Berlin, Madrid, Breslau und München studierte er zunächst in München Germanistik und ab 1956 Evangelische Theologie in Marburg und Göttingen. Von 1961 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent an der Philipps-Universität Marburg. Nach seiner Ordination war er von 1965 an Pfarrer im Marburger Stadtteil Michelbach, von 1970 bis 1973 Pfarrer an der Lutherischen Pfarrkirche in Marburg. 1969 promovierte Zippert an der Philipps-Universität über das Thema „Der Gottesdienst in der Theologie des jungen Bucers“. Von 1973 bis 1980 war er Direktor des Evangelischen Predigerseminars in Hofgeismar, seit dieser Zeit zugleich Mitglied der Landessynode und des Rates der Landeskirche.

Von 1980 bis 1992 war Zippert Propst des Sprengels Waldeck und Marburg. Von 1981 bis 1983 wirkte er an der Revision der Lutherübersetzung des Neuen Testamentes mit. Seit 1983 lehrte er am Fachbereich Evangelische Theologie des Philipps-Universität Marburg und wurde1988 zum Honorarprofessor ernannt. 1992 wurde Zippert zum Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gewählt. Am 31. August 2000 trat er in den Ruhestand, den er bis zu seinem Tode am Ort seiner ersten Pfarrstelle, dem Marburger Stadtteil Michelbach, verbrachte. Zippert war nicht zuletzt durch zahlreiche Buchprojekte hervorgetreten: In diesem Jahr erschein anlässlich des 800. Geburtstages der Heiligen Elisabeth das Buch „Hingabe und Heiterkeit. Vom Leben und Wirken der heiligen Elisabeth“.

In Zipperts Amtszeit fällt die Einführung des neuen Evangelischen Gesangbuches im Jahr 1994 und der neuen Gottesdienstagende (1996) – zwei Ereignisse die er als Vorsitzender der Liturgischen Kammer der Landeskirche von 1979 bis 1996 wesentlich mitgestaltet hat. Er wirkte zudem maßgeblich an dem Aufbau der Partnerschaften der Landeskirche zur Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und zur Evangelisch–Lutherischen Kirche in Kirgistan mit.

Bischof em. Zippert war nach seinem Eintritt in den Ruhestand Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) für den Kontakt zu den Kommunitäten, Schwestern- und Bruderschaften. Zudem war er lange Zeit Vorsitzender der Jury des Robert-Geisendörfer-Preises (Medienpreis der Evangelischen Kirche) und arbeitete im Liturgischen Ausschuss der Evangelischen Kirche der Union (EKU) mit. Er engagierte sich für den Wiederaufbau der evangelischen Kirche im russischen Jaroslawl, wo er auch im Ruhestand pastoralen Dienst tat; er lehrte über seine Tätigkeit als Honorarprofessor an der Philipps-Universität Marburg Theologie an Hochschulen im estnischen Tallinn und im rumänischen Sibiu (Herrmannstadt).

Schwerpunkt seines Interesses und seiner Tätigkeit waren der Gottesdienst, Ökumene und Versöhnungsarbeit mit dem jüdischen Volk und den Völkern Osteuropas. Für sein Engagement wurde Bischof Zippert wiederholt geehrt: Die Stadt Marburg verlieh ihm ihre Ehrenmedaille. „Als Brückenbauer und Seelsorger zwischen den beiden Konfessionen und zu den Weltreligionen“ wurde er in Fulda mit dem „Winfried-Preis“ ausgezeichnet.

Bischof em. Zippert war seit 1960 mit Ruth Zippert, geb. Kafka, verheiratet. Zippert hinterlässt neben seiner Ehefrau vier erwachsene Kinder und sechs Enkelkinder. +++

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