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02.07.06 - Vogelsberg

BUND wünscht sich gentechnikfreien Anbau - mit Landrat MARX im Dialog

Der BUND Vogelsberg wünscht sich in der Vogelsberger Landwirtschaft einen gentechnikfreien Anbau. Dies machten Günter Betz, Reiner Georg und Dieter Pappert in einem Gespräch mit Landrat Rudolf Marx deutlich. Marx hatte die Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland ins Landratsamt eingeladen. Unser Foto zeigt von links Günter Betz, Dieter Pappert und Reiner Georg im Gespräch mit Marx im Kreishaus. Der Landrat zeigte sich aufgeschlossen gegenüber dem Wunsch des Verbandes und bot sich auch als Mittler zum Kreislandwirt, zu den Ortslandwirten sowie zum Kreisbauernverband an. Unabhängig von der "wissenschaftlichen Einschätzung" zeigte Landrat Marx Verständnis für die Position des BUND.

Die BUND-Vertreter gehen davon aus, dass 85 Prozent der Vogelsberger Landwirte die Gentechnik im Anbau ablehnen; der Kreisbauernverband sehe das "leider deutlich anders", so Günter Betz. Er verwies auf große Erfolge in der Nachbarschaft, denn im Biosphären-Reservat Rhön sei auf Initiative mehrerer Bauernverbände eine gentechnikfreie Anbauregion von 120.000 Hektar Größe auf der Fläche von vier Landkreisen aus drei Bundesländern geschaffen worden. Der Hessische Bauernverbandsvorsitzende habe Ende 2004 diese Gentechnikfreie Region eröffnet.

In der Rhön verzichten nun nach Angaben des BUND rund 1100 Landwirte für drei Jahre freiwillig auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Der BUND schätzt die gesundheitlichen Langzeitrisiken der Gentechnik im Pflanzenanbau als nicht kalkulierbar ein. Kreisweit unterstützten sämtliche evangelischen Kirchengemeinden die Forderung nach Gentechnikfreiheit. In Storndorf befinde sich der erste gentechnikfreie Bereich im Vogelsbergkreis. Dort arbeiteten bereits 24 Landwirte zusammen, so Betz.

Reiner Georg vom BUND begrüßte das Großprojekt Natur- und Lebensraum Vogelsberg. In Fachfragen wie Uferrandstreifensicherung, Bewahrung eines Orchideenbestandes in einem kleinen Hochmoor in der Gemarkung "Fischer" in Lauterbach, und beim Schutz der Krötenwanderung bot Landrat Marx den direkten Dialog mit seinen Fachbehörden Naturschutz und Ländlicher Raum an.

Beim Thema Energie betonte Landrat Marx die erheblichen und erfolgreichen Sparbemühungen des Landkreises. Er verwies auf den Kreistagsbeschluss, dass bei allen Neu- und Umbauten nicht mehr als fünf Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr verbraucht werden dürften. Damit unterschreite der Kreis seit Jahren die Bundesvorschriften. Darüber hinaus mache der Kreis gute Erfahrungen mit kleinen Blockheizkraftwerken und Verwertung von Holzhackschnitzeln. Stück für Stück würden Heizanlagen ausgetauscht und zusammengelegt, was zu großen Einsparungen für Umwelt und Kreiskasse führe.

Landrat Marx wiederholte in dem ausführlichen Gespräch seine Auffassung zur Windenergie. Er sei nie ein genereller Gegner gewesen, aber "es ist einfach viel zu viel geworden". Günter Betz meinte: "Windkraft geht wirklich nicht an allen Standorten." Marx bot den BUND-Sprechern regelmäßige Treffen an. +++

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