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12.06.06 - Fulda

Teilerfolg von Telekomkräften & ver.di: Versetzung der Mütter zunächst verhindert

Nach den Protesten der vergangen Tage hat sich die Telekom mit dem Betriebsrat auf einen Kompromiss verständigt. Demnach werden zwei teilzeitbeschäftigte Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren und zwei Beschäftigte aus anderen sozialen Gründen nicht nach Frankfurt versetzt. Sechs weitere teilzeitbeschäftigte Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren werden zunächst nicht versetzt. In diesen Fällen solle nochmals eine Prüfung erfolgen. Alle anderen Beschäftigten werden vorläufig in Frankfurt eingesetzt. Das teilte Michael Wahl, Vorsitzender von ver.di bei der Telekom in Fulda, mit. Die heutigen Verhandlungen wurden mit einem Tag der Solidarität vor dem Telekomgebäude in Fulda begleitet.

Mit diesem Resultat konnte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für 10 Arbeitnehmerinnen der insgesamt 32 betroffenen Personen einen teilweisen Erfolg erzielen. Zwar hätten laut Gewerkschaft die Beschäftigten damit die gröbsten sozialen Härten abgewendet, aber insbesondere die Frage der dauerhaften Beschäftigung in Frankfurt sei noch offen. ver.di-Vorsitzender Michael Wahl sagte heute am frühen Abend, dies sei "aber kein sozialverträgliches Gesamtergebnis". Die Geschäftsleitung der Telekom führe diese "zermürbenden Auseinandersetzungen" aus strategischer Sicht vor allem deshalb, um "keinen Präzedenzfall" für andere Versetzungen - die ab Herbst zu erwarten seien - zu schaffen.

Wahl sagte, er habe kein Verständnis dafür, dass die Rechte der Beschäftigten nur mit einem solchen öffentlichen Druck gesichert werden konnten. Auch sei es skandalös, dass die Telekom immer noch keine Zusage für alle Familien gemacht habe und forderte, "die Versetzung von Müttern mit kleinen Kinder muss vom Tisch".

Die Telekom betreibe mit der willkürlichen Verlagerung der Arbeitsplätzen die „freiwillige Kündigung“ der Mütter. So wolle sie ihren Personalabbau realisieren. Die Mütter könnten wegen der Erziehungsaufgaben den Arbeitsplätzen nicht folgen. Es handele sich um eine Betriebspolitik zu Lasten der Frauen. Die Telekom müsse aufhören, mit einseitigen Maßnahmen Fakten schaffen zu wollen. Es gebe Gesetze, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, diese müssen eingehalten werden. Eine Politik auf Kosten der Beschäftigten und deren Familien lehnte Wahl ab. Der Gewerkschafter bedankte sich bei allen, die zur Durchsetzung dieses Ergebnisses beigetragen haben. Insbesondere der Solidarität der Mütter sei es zu verdanken, dass man die Versetzungen abwenden konnte.

Die heutigen Verhandlungen wurden mit einem Tag der Solidarität vor dem Telekomgebäude in Fulda, Eigilstraße 2, begleitet. Die Beschäftigten der Telekom, Politiker und Verbände beteiligten sich an der Aktion. Wahls Dank galt auch der SPD-Landtagsabgeordneten Sabine Waschke. Sie habe mit ihrem Einsatz ebenso dazu beigetragen wie die Medien. Waschke hatte auf der Veranstaltung das Verhalten der Telekom skandalös genannt und gefordert, in Zukunft von solchen Versetzungen Abstand zu nehmen. Auch die Unterstützung der Linken.Offenen.Liste, der Fuldaer Studenten und der Frauenbeauftragte der Stadt Fulda und des Familienbundes der Katholiken, die solidarische Grüße überbracht hatten, würdigte Wahl.

In Anbetracht des von der Telekom weiter geplanten Personalabbaus habe man einen ersten wichtigen Pflock einschlagen können. Nun gelte es bundesweit weitere Aktivitäten einzuleiten. "Die Fuldaer Telekombeschäftigten sind dazu bereit", sagte Wahl. +++

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