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21.02.06 - Hünfeld

Übernahme der Schlitzer Kornbrennerei: Vertrag offiziell unterzeichnet

Das gemeinsame Angebot der Stadt Schlitz und der Stadt Hünfeld zur Übernahme der Schlitzer Kornbrennerei wurde jetzt im Schlitzer Rathaus offiziell besiegelt. Der Schlitzer Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer und sein Hünfelder Amtskollege Dr. Eberhard Fennel sowie die Ersten Stadträte beider Städte, Norbert Schäfer aus der Burgenstadt und Willi Vogt aus der Haunestadt unterzeichneten einen Vertrag, mit dem die Stadt Hünfeld dem Gebot der Stadt Schlitz zur Übernahme der Traditionsbrennerei beitritt.

Wie die beiden Bürgermeister dazu erläuterten, regelt der Vertrag, dass die Stadt Schlitz das Traditionsunternehmen einschließlich der Gebäude und der Mitarbeiter übernehmen will, während die Rechte an den Aha-Produkten der ehemaligen Brennerei FC. Aha an die Stadt Hünfeld gehen sollen. Mindestens fünf Jahre lang, so sehen es die Vereinbarungen vor, sollen die Aha-Produkte wie der Excelsior, der Gaalberntrunk und die Obstbrände weiter in Schlitz produziert werden.

Kritisch äußerten sich beide Bürgermeister zu dem bisherigen Verfahren bei der Auslobung, bei der mehr Fragen offen geblieben, als geklärt worden seien. Nur durch eine kommunale Übernahme könne gewährleistet werden, so Schäfer und Dr. Fennel, dass die Rechte der Mitarbeiter gewahrt blieben. Das Übernahmeangebot der Stadt Schlitz, dem die Stadt Hünfeld beigetreten ist, sieht vor, die Mitarbeiter dieses Landesbetriebes in den öffentlichen Dienst der Kommunen zu übernehmen. Beide Städte gehen bei ihrem Angebot davon aus, dass das Land auch auf eine vergleichbare Regelung für private Bieter besteht, die dann gegebenenfalls die erworbenen Versorgungsansprüche finanziell ablösen müssen, damit die Mitarbeiter nicht schlechter gestellt würden und andererseits auch der Wettbewerb zwischen den Bietern nicht verzerrt werde.

Müsse ein Bieter, der keinen Bezug zur Region habe, im Gegensatz zu den Kommunen keine Rücksicht auf die Mitarbeiter nehmen, dann bestünden weitaus bessere Verwertungsmöglichkeiten des Betriebes. Ein privater Bieter könnte dann gegebenenfalls die Kornbrennerei „ausschlachten“ und „platt machen“, die profitablen Teile teuer verkaufen, während die Mitarbeiter auf der Strecke blieben und die Stadt Schlitz die Verantwortung für eine städtebaulich wichtige denkmalgeschützte Liegenschaft übernehmen müsse, um sie vor dem Verfall zu schützen.

Die Bürgermeister hoffen nach wie vor, dass das Verfahren entsprechend der durch die Landesregierung gegebenen Zusagen durchgeführt werde. Im Gegensatz zu privaten Bietern, die nicht aus der Region kommen, gehe es sowohl Schlitz als auch Hünfeld nicht um einen maximalen kommerziellen Erfolg, sondern vielmehr um ein gutes Gesamtergebnis sowohl für Mitarbeiter als auch für den Fortbestand der traditionsreichen Produktionsstätte in Schlitz und deren originären Produkte, die für Schlitz und Hünfeld von hoher Bedeutung seien. Beide Bürgermeister wollen verhindern, dass diese Tradition, die für beide Städte ein Stück Identität sei, durch die Verkaufsabsichten zunichte gemacht werde.

Siehe dazu auch "Einigung besiegelt" vom 14.02.2006 http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1122471 +++

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