Delegation besuchte Partnerregion - Vielseitiges Programm in Dzialdowo

Gut 1.000 Kilometer Entfernung liegen zwischen Bad Hersfeld und dem polnischen Dzialdowo – und dennoch verbindet beide Regionen eine lebhafte und freundschaftliche Partnerschaft, die seit 2002 auch offiziell besteht und seitdem zu intensiven Besuchen geführt hat. Auch offiziell sind beinahe im Jahresrhythmus Delegationen unterwegs, diesmal von Deutschland nach Polen. Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt und eine 6-köpfige Delegation besuchte die Partnerregion und absolvierte ein ausgesprochen informatives, vielseitiges und überraschendes Programm, das von den Gastgebern mit viel Fleiß und Verbundenheit zusammengestellt worden war.

Landrat Marian Janicki und dessen Mitarbeiter begrüßten die deutschen Gäste mit einem Besuch im Park von Dzialdwo. Dort hatte ein Ritterzug halt gemacht, der zum traditionellen Treffen zum Gedenken an die Schlacht von Tannenburg vor 600 Jahren durch Polen reitet.

Beim anschließenden Besuchsprogramm standen zunächst karitative Einrichtungen im Vordergrund. So ging es zunächst ins Sozialhilfehaus für Patienten mit psychischen Störungen in Uzdowo und nachfolgend zum Caritas Zentrum in Dzialdowo. Zum dritten besuchte die Delegation das Rote Kreuz in Dzialdowo, das in Polen ausschließlich durch ehrenamtliche Personen organisiert wird. Der Kontakt mit dem DRK aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg fand zum ersten Mal statt. Thorsten Bloss, Geschäftsführer des DRK Rotenburg sagte seinen Kollegen aus Dzialdowo Unterstützung zu. Denn hier fehlt es an verschiedenen Einrichtungen, die aus dem Landkreis abgegeben werden könnten, so Bloß.

Beim Besuch der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr in Dzialdowo wurden die Gäste durch den Kapitän der Feuerwehr Piotr Bojanowski und dem Vizelandrat Piotr Klosowski, der gleichzeitig der Vorstandsvorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr im Landkreis Dzialdowo ist, geführt,. Bei der Feuerwehr ist auch die Leitstelle untergebracht. Die Berufsfeuerwehr arbeitet mit 51 Mitarbeitern im drei-Schicht-System; ein Feuerwehrmann verdient rund 500 Euro im Monat. 2009 hatte die Feuerwehr 731 Einsätze, die sie mit 10 Einsatzfahrzeugen bewältigte.

Bei einem Besuch des Kreiskrankenhauses in Dzialdowo erfuhr die deutsche Delegation kompakte Einblicke in die Einrichtung: Das Krankenhaus hat 600 Mitarbeiter, davon 60 Ärzte und 280 Krankenschwestern. Im Krankenhaus gibt es 13 Stationen mit insgesamt 340 Betten. Pro Jahr werden rund 15.000 Patienten stationär behandelt. Den Gästen wurde die Rettungsdienststation vorgestellt, wo die Rettungswagen eintreffen und die Erstversorgung der Patienten erfolgt, ebenfalls erfolgt eine Vorführung der Rettungsfahrzeuge. Die bereits vor 10 Jahren eröffnete Paliativstation verfügt über zwölf Betten.

Im neu eröffneten Suchttherapie-Zentrum in Dzialdow, das anschließend besucht wurde, werden Menschen mit Sucherkrankungen durch Drogen- und Alkoholabhängigkeit behandelt. Die Behandlungen dauern 18 bis 24 Monate und werden durch sieben Therapeutinnen, eine Arzt und einer Psychologin durchgeführt. In Polen beginnen etwa 30 Prozent der Abhängigen eine Therapie; die Rückfallquote beträgt rund 50 Prozent.

Gemeinsam mit den Gästen aus Deutschland besuchten Landrat Janicki und Vizelandrat Bojanowski mit Vertretern der Stadt Lidzpark eine neu gestaltete Freizeitanlage am See in Lidzpark. Neben der Neugestaltung des Seeufers wurden ein Kinderspielplatz und ein Erlebnisschwimmbad errichtet. Insgesamt wurden zwei Millionen Euro investiert mit der Unterstützung der EU. Lidzpark hat 14.000 Einwohner und setze seinen Schwerpunkt auf Tourismus.

Landrat Dr. Schmidt dankte den polnischen Gastgebern für das überaus intensive und lehrreiche Besuchsprogramm und sprach eine Einladung aus an die polnischen Freunde zum Besuch im kommenden Jahr in Bad Hersfeld, möglicherweise sogar zu einem Dreier-Treffen mit der Partnergemeinde Hyvinkää. +++